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„Positionier sie so, damit du nichts vom Blut abbekommst."
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Ich hörte sein Herz gegen meinen schmalen Körper schlagen. Cardans Herz schlug jedoch eigenartig ruhig, denn das Herz vom Typen vor mir schlug als ob es gleich herausspringen würde.Ich konnte es ihm nicht verübeln,immerhin hielten ihm gerade zwei verschiedene Personen die selbe Waffe gegen seinen Mund.Der Typ vor uns weinte und wimmerte um Hilfe, doch keiner würde kommen.Keiner dieser verdammten Menschen hier würde ihm helfen und das wussten ich.
Wussten wir.

Als er meine Hände mit seinen kräftigen Händen umschloss spürte ich ein kribbliges Gefühl im unterleib und ich hatte Angst,das er es genauso spüren konnte, da sein Becken ganz nah an meinen gedrückt war.

Siehst du es?Schau dir ganz genau seine Augen an,wie sie förmlich versuchen dich zu manipulieren um nicht abzudrücken." flüsterte er mir zu um danach rau zu lachen.

Mir versprach es die Sprache.
Bisher hatte es noch keine Menschenseele gewagt mir so unglaublich nahe zu kommen,ohne Angst um sein eigens leben zu haben.Ich verspürte Kraft und eine giftige Sucht die sich bis tief in meiner kaputten und leeren Seele ausbreitete, als ich voller Begierde Abdrücke.

Er hatte recht.Das Blut Spritze in die entgegensetze Richtung und noch nicht einmal ein kleiner Tropfen traf mich.Unsere Atem vermischen sich, als ich es wagte meinen Kopf direkt neben meiner Schulter wo er sich befand zu bewegen.Sein Blick verdunkelte sich und auch sein Herzschlag wurde plötzlich schneller, so als ob sein Körper in diesem Blick Duell genügen Blut durch seine Adern pumpen musste, um diesen Kampf zwischen uns standzuhalten.
Er war mir nahe, so verdammt nahe, das es schon weh tuen würde sich zu lösen.Um uns herum verstummten die Leute, doch das war mir nach diesem lauten Schuss bewusst. Weshalb wir uns weiterhin stumm anblickten wusste ich nicht, doch ich würde es gerne wissen.
Was dachte er?
Warum schaute er mir in die Augen und scheint etwas in ihnen zu suchen?
Tue ich gerade nicht das selbe?
Andere Menschen gab es plötzlich nicht mehr, diese wurde plötzlich irrelevant.Diese verdammten Augen die einen ins dunkele Meer bis zum Weltall verschlingen, die einen in Trance versetzen können und die einen vergessen lassen, weshalb man überhaupt existiert. Eine Frage blieb mir ganz besonderes auf der Zunge, doch diese würde ich nie aussprechen.Vielleicht würde er mit ja antworten oder mit nein.Oder garnicht.

Bist du der Teufel höchstpersönlich?

„Wir sehen uns, Èngel."

Nach diesen Worten lies er meine Waffe sowie unseren körperkontakt los und ging.Ich konnte jedoch ein schmunzeln seinerseits nicht ignorieren, als er an den ganzen Leute vorbei ging, so als ob ihm die Welt gehörte.Meyna schlug auf meine Schulter um zu verdeutlichen nun endlich zu verschwinden.Es war eine Frage der Zeit, bis hier Polizisten auftauchen würden.Ich wandte mich jedoch an die Security die mich bereits kannte und befahl ihnen die Leiche sowie Spuren die auf einen Mord hinweisen zu beseitigen, dies taten sie ohne zu zögern. Der Club wurde leerer nach dieser Situation, genauso wie die Körperwärme die mir dieser Mafiosi gegeben hatte.

Als wir im Wagen saßen um Nachhause zu fahren, erkannte ich Darlincs verschwörerischen Blick auf mir und ich wusste ganz genau, das ich mir gleich einpaar Ohrstöpsel wünschte.

„Seid wann bist du so unachtsam?
Weißt du eigentlich wer das verdammt noch einmal war Rin?"sprach er.

„Er sah unglaublich gut aus, das musste man diesem Mistkerl lassen."sprach nun auch Meyna.

Ja, er hatte was attraktives an sich, doch ich entwickelte zwischen dem ganzen geläster von Darlinc und Meyna einen Hass gegen dem zukünftigen Erben der Familie Sayet.
Was bezweckte er?
Was war sein Plan?
Ich stufe ihn als klug genug ein, um zu wissen das er etwas zu verbergen hatte.Er wirkte Mysteriös, kalt, abwesend und so herzlos, das er sogar meinem Vater in dieser Hinsicht übertreffen könnte.Trotzdem ging er mir über dieser ganzen verdammten Auto Fahrt nicht aus dem Kopf, hatte er sich schon in mein Bewusstsein geschmuggelt? Ich durfte so etwas nicht zulassen, denn in anderer Augen würde das als Schwäche zählen.
Mein Vater hasst Schwächen.

„Hörst du mir überhaupt zu Cousinchen?"

Meyna hatte mich Gott sei Dank aus meinen Gedanken gerissen,sonst wäre ich wahrscheinlich von vielen denken ertrunken.

„Wiederhol dich,bitte."

„Seid wann schläfst du wach ein?
Hast du zu viel getrunken, mia Bella?"sprach Darlinc fragend.

Er schaute mich kurz noch einmal an um mich zu Mustern, um danach wieder auf die Straße zu schauen.

„Euer Gerede nervt mich, deswegen bin ich in anderen Gedanken abgedriftet,liebster Bodyguard."konterte ich.

Ich war gereizt.
Sauer auf sie, sauer auf den Toten im Club, sauer auf Sayet und sauer auf mich selbst.Weshalb genoss ich die Nähe dieses fremden Mannes.Weshalb tue ich mir das an? Ich bin keineswegs Manipulativ, das wussten sie alle, doch trotzdem hatte es der Sohn unseres größten Feindes geschafft, mich Rin Scorpio unachtsam werden zu lassen.Mein Vater wäre enttäuscht und würde mich in Ketten legen lassen für dieses Verhalten.

„Entschuldige- boss! Ich werde meinen Mund erst wieder verwenden, wenn sie es sagen."sprach Darlinc ironisch.

„Reiz sie nicht weiter,bevor sie dir auch noch eine Kugel verpasst.Außerdem müsste ich mir dann einen neuen geliebten suchen."sprach Meyna an Darlinc Gewand.

Sie saß hinten und hatte in dieser Situation deutlich mehr Freiraum als ich.Ich hasste enge Plätze in denen Menschen die selbe Luft wie ich einatmen.Man konnte dies schon als Platzangst betitelt, was es wahrscheinlich sogar ist.In meinem persönlichen Zimmer muss immer ein Fenster offen sein,sonst fühle ich mich Erstickend und eingeengt im Raum.Im Auto selbst ist es nicht schlimm, da ich nicht lange hier drinnen bin, jedoch tauchen sogar dort manchmal meine Probleme auf.Nur die beiden wissen von dieser Schwäche und versuchen mich mit Provokationen oder anderen Dingen während der Fahrt zu beschäftigen.
Ich hasste es.

„Sagt mir bitte nicht, das ihr euch irgendwo in diesem Club eine Ruhe stelle gesucht habt um zu-„

Ich stoppte, da es mir schwer fällt über intime Dinge anderer zu sprechen.Stadessen verzog ich das Gesicht und schaute beide abwechselnd an.

„Deine Cousine ist unglaublich heiß, wie sollte ich da Wiederstehen,Rin?"

„Meyna sag mir bitte, das ihr es nicht vor aller Augen gemacht habt."

Ich bekam nur ein leises kischern ihrerseits, damit wurde die Sache für mich geklärt,dieses Monster von Cousine.

Als wir im Anwesen meiner Familie ankamen, verwendeten wir den Hintereingang um nicht erwischt zu werden,denn ich hatte gar keinen Bock wieder eingesperrt zu werden und diese Hölle von Gedanken wieder zulassen zu müssen.

Wir verabschiedeten uns stumm,indem wir uns einen Faust Schlag auf die Hände gaben.

Jede Nacht war die selbe, doch diese Nacht werde ich so schnell nicht vergessen.Ich fühlte es.

Rin | dying on the inside Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt