Hauptsache es gefällt dir.

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Wir parken tatsächlich auf dem Parkplatz der Kanzlei, woraufhin ich Louis entgeistert ansehe. Der Typ hat doch Lack gesoffen.
So blöd kann ein Mensch nicht sein. In all meinem Entsetzen habe ich nicht mitbekommen, dass Louis ausgestiegen ist und das Auto umrundet hat. „Harry?" Ich sehe zu ihm nach Links und schüttle meinen Kopf. „Ich geh ganz sicher nicht mir dir an deinen Arbeitsplatz, Louis." Er nickt, zieht mich aber dennoch aus dem Auto und macht die Tür hinter mir zu. „Louis", ermahne ich ihn und bleibe stehen, wodurch auch er in seinen Bewegungen gestoppt wird. „Harry, für wen hältst du mich?" – „Meinen Freund", antworte ich stumpf auf seine Frage hin und zucke mit meinen Schultern. „Vertraust du mir, wenn ich dir sage, dass unser Aufenthalt nichts damit zu tun hat, dass ich hier arbeite?" Seine Augen strahlen nichts als Liebe aus, weshalb ich nicke und meine Finger sanft zwischen seine Schiebe, ehe ich seine Hand als Bestätigung einmal zart drücke. Dankbar lächelt Louis, ehe er mich hinter sich her ins Gebäudeinnere zieht. Wir steigen in den Fahrstuhl, wo er mich an sich zieht und mich fest umklammert hält, so als hätte er Angst, ich würde im nächsten Moment verschwinden. „Ich bin hier, Lou", flüstere ich und sehe ihn durchdringlich an. Einen Augenblick lang sieht er mich fragend, fast schon abwehrend an, dann wird sein Blick sanfter und er nickt.

„Verzeihst du mir?", fragt er, während er mich hoffnungsvoll ansieht. Er steht hinter den Türen des Fahrstuhls, wodurch unsere ineinander liegenden Hände sie daran hindern, sich zu schließen. Ich halte für einen Augenblick inne, nicke dann aber. „Natürlich. Auch wenn das keine Freikarte für Fehler ist, du hast mir meine Verziehen, deshalb ist es nur fair, wenn auch ich es tue." Ein leichtes Lächeln ziert sein Gesicht als er nickt und mich aus dem Fahrstuhl heraus zu sich zieht, sodass unsere Lippen kraftvoll aufeinandertreffen.

Sofort legt er seine Arme um mich und drückt mich mit meinem Rücken sanft an eine der Wände, ehe er mich ansieht und breit grinst. „Danke, Harry. Ich liebe dich." – „Ich liebe dich auch, Louis.", erwidere ich daraufhin und streiche sanft über seine Wange, ehe ich einen Schritt zurücktrete und ihn ansehe.
Er lächelt und nimmt meine Hand, um mich hinter sich her durch die Flure zu ziehen. Obwohl ich mich nicht in diesem Bürogebäude zurechtfinde, erkenne ich einiges von der Firmenfeier von vor einigen Monaten wieder. Hinter ihm laufe ich durch einen Flur, an einigen Büroräumen vorbei und schlussendlich in ein Büro zu meiner rechten. Auf dem Schreibtisch steht das Schild, welches er zu seiner Beförderung bekommen hat – das hier ist sein Büro. Der Schreibtisch steht vor der Glasfront, zur Tür ausgerichtet. An der Wand hängt sein Studienzertifikat neben einem großen Bücherregal und als ich weiter in den Raum trete erkenne ich einen Bilderrahmen mit einem Bild von uns beiden auf seinem Schreibtisch. Als ich das entdecke, bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen und ich sehe zu Louis. Er rumort an irgendeiner Schublade herum und holt zwei Tüten heraus, mit welchen in der Hand er mich grinsend ansieht. „Ich weiß, dass es nicht das ist, was du dir wünscht, aber ich habe so kurzfristig keinen Tisch in dem Restaurant bekommen, deshalb habe ich das Essen bestellt und mitgenommen..."
Auf seiner Unterlippe herumkauend sieht er mich an und stellt vorsichtig die Tüten auf den Tisch. „Ich hoffe du freust dich trotzdem... und bevor du das denkst, wir essen nicht in meinem Büro, außer du möchtest es, aber eigentlich hatte ich was anderes geplant, wenn du das aber nicht möchtest, ist das okay. Hauptsache es gefällt dir." Bei seinem Redefluss lache ich leicht. „Ich hatte kurz Angst, dass wir wegen deiner Arbeit hier sind, aber wenn du sagst, dass du einen Plan hast, glaube ich dir." Er nickt und ich meine, einen erleichterten Ausdruck auf seinem Gesicht wiedererkennen zu können.

Die Tüten nimmt er wieder in die Hand, legt mir seinen Arm um die Hüfte und führt mich bestimmend, aber sanft aus dem Büro zurück in den Flur. Wieder gehen wir durch mir nur schemenhaft bekannte Flure, ehe wir vor einer Tür zum Stehen kommen, die Louis grinsend aufstößt, ehe er mich erwartend ansieht. Vor der Tür zeigt sich eine Dachterrasse, wo eine Bank und ein Tisch steht, die stark nach Partyzubehör aussehen. Die Aussicht ist fast so schön wie die aus Louis' Wohnung, aber dennoch atemberaubend. Man kann die Skyline von London wunderbar überblicken, während bereits die Sonne untergeht. Es ist wundervoll. „Danke", grinst Louis, welcher mich vorsichtig aus der Tür auf die Terrasse schiebt. Ich werde auf die Bank gesetzt, von wo aus ich Louis dabei zusehe, wie er das Essen aus den Tüten holt, in den Verpackungen vor uns hinstellt und sich dann neben mich setzt. Idiotisch wie er ist, legt er seinen Arm um meine Schulter, während er mit der anderen die Verpackungen öffnet und mir einen Kuss auf die Wange drückt. „Das ist nicht das, was du und auch ich mir vorgestellt haben, aber ich hoffe trotzdem, dass es dir gefällt" Seine Hand streicht sanft über meine Wange, weshalb ich ihm einen liebevollen, unterstützenden Kuss auf die Wange drücke. „Es ist großartig, Louis. Lass uns später in Ruhe nochmal darüber reden und jetzt diesen Moment genießen." Wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch nicht darüber sprechen, um diesen Augenblick in Ruhe genießen zu können.

Er lächelt und nickt, küsst meine Wange erneut und reicht mir dann Besteck.

Wir essen in Ruhe, reden ein wenig über alles und nichts und ich genieße die von ihm ausgehende Körperwärme in meiner Seite. Der Wind weht uns kühl um die Ohren, was mich mehr zu stören scheint als Louis. „Ist dir kalt?" Ich nicke, woraufhin er alles schnell zusammenpackt und mich zurück ins Gebäude führt, wo wir in sein Büro gehen.

An diesem Büro hängen mittlerweile unfassbar viele Erinnerungen. Dieser Abend, Tage, an denen aus gewissen Gründen der Sichtschutz aktiviert wurde, der Vatertag, an dem Jasper Lou hier abgeholt hat. Viele Tage. Manche schöner als andere. Lächelnd denke ich an alle diese Momente zurück, während ich mit Rosen in der Hand den Fahrstuhl hinauffahre. Bei der richtigen Etage steige ich aus und laufe sofort Richard, Louis' Chef, über den Weg. „Harry, Hallo", begrüßt er mich lächelnd. „Hallo, Herr Webber.", grinse ich ebenso und halte ihm meine Hand hin, welcher er schüttelt. „Ich schätze, sie sind wegen Tomlinson da?" Zustimmend nicke ich. „Das freut ihn sicherlich. Einen schönen Tag ihnen beiden." „Ihnen ebenso", grinse ich, ehe ich meinen Weg fortsetze und auf Louis' Büro zusteure. Vor der Tür bleibe ich kurz stehen, um meinen Verlobten, auch nach zwei Wochen bin ich immer noch nicht darüber hinweg und erzähle es so ziemlich jedem Menschen, dem ich über den Weg laufe, durch das Glas durch anzusehen. Louis sieht zu meiner Überraschung in genau diesem Moment auf, weshalb ich die Blumen schnell hinter meinem Rücken verstecke und ihn anlächle.
Als er aufsteht setze auch ich mich wieder in Bewegung, betrete das Büro und schließe die Tür hinter mir. „Hazzie", begrüßt er mich und legt grinsend seine Arme an meine Hüfte, woraufhin ich ihm mir auf die Lippe beißend die Rosen hinhalte.

„Für mich?" Lachend nicke ich, drücke ihm sie in die Hand und beobachte ihn dabei, dass er sie auf seinen Schreibtisch legt, ehe seine Hände wieder ihren Weg auf meine Hüfte finden. „Hab ich was angestellt?" Ich schüttle den Kopf, lehne mich zu ihm herunter und drücke einen liebevollen Kuss auf seine Lippen. „Ich wollte bloß meinen Verlobten von der Arbeit abholen.", flüstere ich gegen seine Lippen, welche er dann wieder auf meine presst, während seine Hände sich auf meinen Hintern legen, an welchem er mich bestimmend an sich presst. „Lou...", seufze ich und lasse mein Gesicht in seine Halsbeuge fallen. „Wir müssen bald definitiv dieses Kinderfreie Wochenende machen, Harry", murmelt er, küsst hauchzart meinen Hals und nimmt dann mein Gesicht in seine Hände. „Ich liebe dich, Haz"


So wie jedes Mal, wenn er diese Worte sagt, macht mein Herz einen Hüpfer und ich erwidere diese Worte breit lächelnd. „Ich sammle eben alles zusammen und dann können wir los, okay?" Mehr als okay. Während er seine Unterlagen sortiert, wegräumt und dann Handy und alles einsteckt, sehe ich aus dem Fenster auf die Stadt hinab. Leicht erschrecke ich, als zwei Arme sich um mich legen und ein warmer Körper sich von hinten an mich schmiegt. Ich lehne mich an ihn, lege meine Hände auf seine und drehe meinen Kopf nach hinten, ehe ich meine Lippen spitze und stumm einen Kuss einfordere. Lächelnd stellt er sich auf die Zehenspitzen küsst mich gefühlvoll und verstärkt den Griff um meine Hüfte, der unsere Körper eng aneinanderpresst. Der Kuss bleibt liebevoll und auch wenn ich es nicht möchte, muss ich ihn irgendwann unterbrechen, weil mein Nacken wegen der Verrenkung schmerzt. Liebevoll streichen Louis' Hände über meine Hüfte und Bauch, er drückt seine Nase in meinen Nacken und presst immer wieder kleine Küsse auf die empfindliche Haut.

Glücklich schließe ich meine Augen und drücke mich noch ein kleines Stück enger an mich. 

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hi, Freunde der Sonne,

endlich haben Lou und Harry ihren Streit überwunden und trotz diesem Mist scheint Harry das Büro zu lieben. Ich nehme an, ihr seid froh drum (genau, wie ich.)

Ich freue mich schon auf eure Reaktionen, 

all the love, j x

midnight memories III ⎜L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt