Als wir uns kennengelernt haben.

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„Weißt du noch, als ich dich so blöd angemacht habe, als du wissen wolltest, ob ich wirklich mit Ernest und Doris verwandt bin?" fragt Louis als wir am selben Abend auf dem Boden auf der Matratze unseres noch nicht aufgebauten Betts liegen.

Ich lache leise und nicke. „Als wäre es gestern gewesen", grinse ich und drehe mich zu ihm. „Erzähl mir davon" murmelt Louis, während er mich zurück auf den Rücken dreht, sein Bein über meine Hüfte legt und sein Kinn auf meiner Brust abstützt.

Ich liebe meinen Job, aber samstags Kindergartenfeste zu leiten ist verdammt anstrengend. Zum Glück allerdings sind es nur noch gut fünfundzwanzig Minuten, bis das Event offiziell beendet ist. Ich seufze und will mich gerade daran machen, Niall mit dem Aufräumen zu helfen, aber dann klingelt es. Ich drücke den Summer und gehe dann zur Tür, wo ich darauf warte, dass der Besucher, hoffentlich ein Elternteil welches sein(e) Kind(er) abholt, klopft.

Sobald auch dies eintritt, öffne ich die Tür und werde mit einem verdammt gutaussehenden Mann überrascht. Leuchtend Blaue Augen, schwarze Skinny Jeans an seinen Beinen und ein weinroter Pullover, welcher seinen Oberkörper verhüllt. Er ist ein gutes Stück kleiner als ich, strahlt aber eine solche Dominanz aus, dass meine Knie kurz weich werden. Seine blauen Augen werden von Lachfalten geziert und er trägt einen leichten drei Tage Bart. Alles in einem also heiß. Sex. On. Legs.  Hätte nichts dagegen, wenn mein Kopf zwischen seinen Schenkeln gequetscht wird.

„Umh hi ich will Doris und Ernest abholen", erklärt er, während er seine Hände in die Taschen seiner Jeans schiebt. Ich nicke jedoch nur. „Das sie das wollen ist schön und gut, aber haben sie dazu die Befugnis?" frage ich und ernte dafür ein empörtes schnauben. Obwohl ich ihn attraktiv finde, ist er mir jetzt unsympathisch. Es empört ihn, dass ich mich um das Wohlergehen der Kinder schere. „Ich würde hier sicherlich nicht stehen, wenn ich die beiden nicht abholen sollte, also würde ich das jetzt gerne auch machen." Ich allerdings bleibe dabei ihn anzusehen und meine Arme vor der Brust zu verschränken.

Da er allerdings wirklich sicher in seinem Auftreten ist, frage ich nach: „Wer sind sie denn, dass es für sie so selbstverständlich ist, Doris und Ernest abzuholen?" – „Naja ich denke der Fakt, dass ich ihr großer Bruder bin, erklärt das", sagt er und zieht dann seine Augenbrauen hoch: „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit mit einem Kontrollfreak zu diskutieren, also würde ich sehr gerne meine Geschwister abholen." Gott, wie unsympathisch kann ein Mann nur sein. Tut mir leid, dass ich nicht will, dass deine Geschwister entführt werden, oder so. Was ein Spinner.

Da er ihr Bruder zu sein scheint, ich mich aber dennoch versichern möchte, hole ich Niall.

Sobald wir wieder an der Tür sind, lacht Niall direkt leise: „Ah ja, den kenn ich, das ist der Freund von Lottie, Ernest und Doris können bei ihm mir." Natürlich ist er hetero. Wäre er kein Arsch, hätte ich ihn vielleicht zu einem Date eingeladen, denn scheiße – er ist heiß. Aber er ist hetero. Natürlich.

Er allerdings beginnt zu lachen: „Lotties Freund?!" Anscheinend lag Niall falsch, denn er sieht mich erstaunt an.

„Emh ja ich hab sie jetzt nicht gefragt, aber sie schienen sehr... umh vertraut.", sagt Niall leise und sieht den Wuschelkopf entschuldigend an. „Kein Problem, Lottie ist meine kleine Schwester... eine von insgesamt sechs. Ernest und ich sind die einzigen Männer im Hause Tomlinson-Deakin.", sagt er schnell, wobei er mich keines Blickes würdigt.

Niall verschwindet kurz, weshalb ich mit dem noch immer Namenlosen allein bleibe. Ich empfinde die Stille als sehr unangenehm und freue mich daher umso mehr, als Niall gemeinsam mit seinen kleinen Geschwistern zurückkommt.

Lächelnd beobachte ich, wie die beiden sich an Louis werfen und er sich zu ihnen hinunterbeugt. Dann wendet er sich an Niall, verabschiedet sich und schenkt mir bloß ein kokettes Grinsen, ehe er jeden der beiden an je eine Hand nimmt und mit ihnen den Kindergarten verlässt. „Du findest ihn heiß", grinst Niall, welcher sich neben mir an die Wand lehnt.  Seufzend sehe ich ihn an und lehne den Kopf an die Wand. „Heiß ist gar kein Ausdruck, er ist... du hast ihn doch mit eigenen Augen gesehen. Wie heißt er?"

Niall zuckt mit den Schultern und grinst mich scheinheilig an: „Ich meine Lottie hätte ihn Lou genannt, deshalb tippe ich ganz dreist auf Lewis."

Ich nicke. Lewis. Es passt zu ihm. Wäre er doch nicht nur so ein Arschloch.

„Lewis ist ein Arsch?" Niall lacht, sieht mich aber fragend an. „Er ist doch supernett, hast du nicht gesehen, wie er mit den kleinen umgeht? Und seine Beziehung zu Lottie schien auch mehr als bloß gut." – „Er hat mich einen Kontrollfreak genannt, weil ich von ihm wissen wollte, warum er Ernest und Doris abholen wollte."

Niall grinst.

„Du kannst manchmal auch sehr herrisch rüberkommen, Harold."

Darauf antworte ich gar nicht erst, sondern gebe ihm einen Klaps auf den Hinterkopf und gehe dann in die Spieleecke, wo ich mich zwischen zwei Kindern niederlasse und sie noch ein wenig Bespaße.

Lachend setzt Louis sich auf, rollt sich auf den Bauch und drückt sein Gesicht in sein Kissen. Ich rücke lachend an ihn heran, ziehe ihn in meine Hände und entferne liebevoll die Hände vor seinen Augen. „Du wolltest es doch wissen", grinse ich. Er sieht mich schmollend an und drückt einen kurzen Kuss auf mein Kinn. Dann sieht er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an, offensichtlich kurz in Gedanken, ehe er in die Realität zurückkehrt und mich ansieht. „War ich wirklich so ein Arschloch?"

Ich schmunzle, drehe ihn zu mir um und lege meine Arme auf seine Hüfte, um dann einen sanften Kuss auf seine Lippen zu drücken. „Warst du." Er sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Du solltest nein sagen, Hazzie" Ich brumme nur, und verwickle ihn in einen sanften Kuss. Sofort legt er seine Hand in meinen Nacken und zieht mich näher zu sich, während er mich näher an sich zieht, weshalb er sich gerade auf mich rollen will, aber wir werden unterbrochen, indem die Tür auffliegt und Jasper uns mit seinem Dino in der Hand ansieht. „Kannst du nicht schlafen?" Er nickt, weshalb Louis mir einen entschuldigenden Kuss auf die Wange drückt, aber sich dann von unserem ‚Bett' erhebt.

Ich rechne damit, dass er so wie immer nach ein paar Minuten wiederkommt, mit oder ohne unseren Sohn, da er ihn in den Schlaf erzählt hat, oder ihn mal wieder in unserem Bett hat schlafen lassen. Da es allerdings dieses Mal nicht der Fall ist, stehe ich auf und strecke mich einmal. Gähnend streich ich mir einmal durch die Haare und laufe dann müde in Richtung Jaspers Zimmer. Sobald ich einen Blick in sein Kinderzimmer erhaschen kann, gehe ich schnell zurück, um mein Handy für ein Foto zu holen.

Louis liegt auf dem Rücken im Bett von Jasper mit diesem auf seiner sich hebenden und senkenden Brust. Jas' kleine Hände umklammern sein Shirt, während Louis ihn sanft aber dennoch beschützend im Arm hält. So leise wie möglich nähere ich mich den beiden, wecke Louis vorsichtig und nehme Jasper dann von seiner Brust, damit er aufstehen kann.

Dankbar lächelt er mich an, kuschelt sich im Stehen an meine Brust und grummelt unzufrieden als ich ihn zur Seite schiebe, um Jasper vernünftig zuzudecken.

Dann drehe ich mich zu meinem Louis um, hebe ihn an seinen Oberschenkeln hoch und trage ihn wieder in unser Schlafzimmer, wo ich ihn sanft auf der Matratze ablege. Da er wieder sein Oberteil angezogen hat, ziehe ich es ihm aus, entkleide mich dann ebenso bis auf die Boxershorts und hebe daraufhin die Decke, damit Louis und ich uns zusammen kuscheln können. Wie so ziemlich jeden Abend, drehe ich mich mit dem Rücken zu ihm und genieße, wie er sogar in seinem halb schlafenden Zustand seine Arme um mich schlingt und seine Nase in meine Haare presst.

"G'nacht 'arry"

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hi

einen guten Eindruck hat Lou da aber nicht bei Harry hinterlassen... immerhin hat es am Ende doch noch geklappt, oder?

midnight memories III ⎜L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt