Wann musst du weg?

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Unzufrieden sehe ich Louis an. Entweder ist er farbenblind, oder er macht es mit Absicht.

Wir sitzen gerade mit mehreren Katalogen vor uns am Küchentisch und wollen uns ein Farbschema für die Hochzeit aussuchen, aber kommen einfach nicht auf einen Nenner. Er hatte zuletzt auf ein einfaches Grau Weißes Schema gezeigt, welches ich umgehend abgelehnt habe. So farblos können wir die Feier auch gleich sein lassen. „Hör zu Lou, ich will was Buntes, du etwas schlichtes", beginne ich, während ich die Kataloge zuschlage und nach hinten zur Tischmitte schiebe. Louis nickt und lächelt mich müde aber dennoch aufmerksam an. „Wir kommen hier nicht auf einen Nenner", spreche ich das offensichtliche aus und beobachte die Reaktion in seinem Gesicht. „Jup" ist alles was er sagt, wobei der das ‚p' ploppen lässt. Es ist so unfassbar süß, wie er danach so sehr grinst, dass seine Augen fast vollkommen geschlossen sind. Ein süßi, so ein süßi. „Was hältst du davon, dass ich die Farben der Blumen und Servietten aussuche, was dann etwas bunter ist, und du die restliche Dekoration, die wir simpel halten können? So streiten wir uns nicht weiter und sind beide glücklich mit den Farbvarianten, die es an unserem großen Tag gibt." Die Zeit, die er zum Überlegen benötigt gebe ich ihm, dann ziehe ich fragend meine Augenbraue hoch und lege den Kopf leicht schief. „Ich finde es gut", grinst er, lehnt sich nach vorne und drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen, den ich lächelnd erwidere. „Also teilen wir das Farbkonzept auf?", frage ich sicherheitshalber nach, worauf ich nur ein Nicken erhalte. „Danke", murmle ich, während ich die Kataloge wieder zu uns ziehe und Louis liebevoll eine Hand auf den Oberschenkel lege.

Während wir uns also die Farben ansehen, streiche ich mit dem Daumen über seine Haut und sehe mir genau an, wie er immer wieder die Muskeln seiner Beine an- und entspannt. Dem Fortschritt unserer Hochzeit zuliebe necke ich ihn nicht, sondern lasse meine Hand einfach ruhen und zeige lächelnd auf ein helles gelb, das sich gut in Louis' vorgeschlagenen Farben machen würde. Lächelnd nickt auch Louis. „Na wenn das so ist, können wir uns schon mal ins Bett legen und ein wenig kuscheln?" – „Natürlich, geh doch schon mal hoch, ich räume alles weg", grinst Louis und streicht mir einmal über die Wange. Oh, ich liebe diesen Mann. „Okay, beeil dich, ich liebe dich", flüstere ich ihm ins Ohr. Dann stehe ich auf, stelle meine Teetasse in die Spülmaschine und laufe langsam die Treppen hoch. Im Schlafzimmer angekommen ziehe ich mir meinen Pyjama an, mache mich bettfertig und lege mich gerade unter die Decke, als Louis ins Zimmer kommt. Kurz schweift sein Blick über meinen Körper, dann lächelt er und verschwindet ebenso ins angeschlossene Bad. Gähnend kuschle ich mich in unsere Bettdecke, drücke mein Gesicht in sein Kopfkissen und halte es umschlungen vor meine Brust.

Zehn Minuten später kommt Louis aus dem Badezimmer, seine nassen Haare fallen ihm in die Stirn während eins zufriedenen Lächelns seine Lippen umspielt. „Weißt du wie sehr ich es liebe? Dich in unserem Bett zu sehen, mit meinem Kopfkissen kuschelnd und sichtlich zufrieden?" Lächelnd geht er auf mich zu und geht direkt vor meiner Bettseite in die Hocke. „Ich liebe es, dich in unserem Bett zu sehen, weil es unser Bett ist, Baby. Abgesehen von unseren Kindern gibt es kaum etwas das mich glücklicher macht als die Hinweise unseres gemeinsamen Lebens. Und bald heiraten wir auch noch." Ich schmunzle, lege meine Hände an seine Wangen und ziehe ihn für einen liebevollen Kuss zu mir. Geschickt klettert er über mich, ohne den Kuss zu lösen, dreht uns auf die Seite und lässt eine seiner Hände von meiner Wange zu meiner Hüfte gleiten, um unsere Vorderseiten fest aneinanderzupressen. Obwohl wir beide gleichwertig erregt sind, macht niemand von uns Anstalten, irgendetwas sexuelles zu tun, das über Küssen hinausgeht. Seine Hände ruhen liebevoll auf meiner Hüfte und halten mich an Ort und Stelle während meine Hände sanft über die kleinen Stoppeln seines Bartes fahren, die mich beim Küssen leicht kratzen. Mit einem sanften Kuss auf meine Nasenspitze löst er sich, grinst und rückt ein Stück weg von mir, sodass er in der Mitte des Bettes liegt. „Kuscheln?", frage ich. Lachend nickt er, zieht mich an sich und lässt seine Hand in meine Haare gleiten, um sanft meine Kopfhaut massieren zu können. „Wenn du damit weiter machst, schlafe ich gleich ein" – „Schlaf wird sicherlich nichts Schlechtes sein. Ich mache morgen Frühstück für die Kinder und du schläfst aus" Okay, das hoffe ich nicht, ich will keine Kinder mit Lebensmittelvergiftung hier liegen haben. Dennoch nicke ich. Ich kann den Schlaf gut gebrauchen so schlecht wie ich die letzten Nächte über geschlafen habe.

„Okay", erwidere ich auf seinen Vorschlag hin, kuschle mich fest in seine Arme, nachdem ich ihm sein Kissen gegeben habe und genieße die Streicheleinheiten auf Kopf und Seite von Lou.

Geweckt werde ich vom Sonnenlicht, das mir direkt in die Augen strahlt. Unzufrieden will ich mich von der Lichtquelle wegdrehen, falle dabei allerdings ungelenk vom Bett, sodass ich unsanft auf dem Boden lande. „Au!", entfährt es mir und sofort halte ich mir den unteren Rücken. Scheiße tut das weh. Kaum habe ich mich aufgesetzt, geht die Schlafzimmertür auf und Louis sieht mich mit großen Augen an: „Alles okay, Haz? Warte, bist du vom Bett gefallen?" Der Spitzbübische Ausdruck in seinen Augen lässt mich kurzzeitig überlegen zu lügen, aber dann nicke ich und stehe langsam auf. Mein Blick fällt auf Marina in seinen Armen, weshalb ich auf die beiden zu watschle, unserer Tochter über den Kopf streichle und dann Louis ansehe. „Ich liebe dich", sage ich ihm, dann wiederhole ich die Worte nochmal für Marina und streiche ihr liebevoll über die speckige Wange. Sie ist einfach so unfassbar süß. „Ich hoffe es ist okay, dass ich dich habe ausschlafen lassen? Du sahst so friedlich aus und auch wenn du es mir nicht gesagt hast, weiß ich, dass die letzten Nächte nicht deine besten waren." Dankbar nicke ich. „Frühstück steht in der Küche. Jasper ist schon im Kindergarten, Niall hat ihn auf seinem Weg eingesammelt."  Das ist gut.

„Wann musst du weg?" Louis hat heute nur einen Gerichtstermin, den Rest hat er sich mit nach Hause genommen, um heute von zu Hause aus zu arbeiten. Er sieht zur Wanduhr, um die Uhrzeit zu checken. „In Zwei Stunden. Bis dahin hast du mich noch an der Backe." – „Okay, dann lass mich schnell duschen und dann komme ich Frühstücken.", lächle ich und gehe schon mal zum Kleiderschrank, aus dem ich eine meiner Stoffhosen und ein enges T-Shirt, sowie Boxershorts nehme. „Wir warten unten auf dich", murmelt Louis, lächelt mich an und geht dann hinunter in die Küche. Schnell wasche ich meine Haare und meinen Körper, trockne mich ab und springe in die zuvor rausgelegten Klamotten. Aus dem Kleiderschrank nehme ich mir noch einen Pullover, da es für ein Shirt doch zu kalt ist. Hoffentlich ist bald endlich Frühling. Unten angekommen erwartet Louis mich freudig, indem er mir einen Teller in die Hand drückt und mir meinen Stuhl zurückzieht. Glücklich setze ich mich, frühstücke und sehe immer wieder zu Louis, welcher mich liebevoll mustert. Während ich auf meinem Ei rum kaue, ziehe ich fragend meine Augenbraue hoch. „Hab ich etwas im Gesicht oder so? Und womit verdiene ich das hier?", frage ich. Auf die erste Frage hin schüttelt er den Kopf, dann stellt er sich hinter mich und krault liebevoll durch die Haare in meinem Nacken.

„Du siehst einfach wunderschön aus und verdient hast du es, weil du so ein toller Verlobter, Vater und bester Freund bist. Ich weiß, dass ich vor einigen Monaten verkackt habe das zu verstehen, aber auch wenn ich bereits versucht habe mich zu bessern, habe ich mir gedacht ich könnte dir als noch eine Entschuldigung ein Frühstück machen." Seine Worte amüsieren mich so sehr, dass ich leicht lache und meinen Kopf an seine über mich gelehnt Brust lege. „Du bist wundervoll, Lou. Und alleine, dass du mehr machst und das wertschätzt was ich tue, reicht mir. Es ist perfekt, danke." Er grinst, küsst meinen Kopf und setzt sich dann mit Marina aufs Sofa. Während ich esse, sehe ich auf dem Fernseher eine Back Show, was Louis nicht kommentiert. Mittlerweile hat er sich daran gewöhnt sowas mit mir zu sehen und er weiß, dass er dann hin und wieder Kuchen bekommt, wenn ich wieder meine kreativen Phasen in der Küche habe.


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hi, Freunde der Sonne

Harry und Louis planen also ihre Hochzeit und entscheiden sich das Farbkonzept aufzuteilen - erfolgreich. Und Louis hat wieder einen seiner Gefühlsausbrüche.

wie geht es euch?

all the love, j x

midnight memories III ⎜L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt