Warum bist du wach?

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Um Louis nicht im Weg rumturnen zu haben und gleichzeitig zu wissen, dass ein extra Auge auf Jasper geworfen ist, habe ich meinen Freund dazu gezwungen, sich zu unserem Sohn auf die Couch zu legen, nachdem er sich umgezogen hat. Hin und wieder werfe ich einen Blick auf die beiden, ehe ich den Topf nur noch zum Köcheln auf der Herdplatte stehen habe und zum Sofa gehe. Nicht mehr nur Jasper, sondern auch Louis sind eingeschlafen. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen streiche ich Louis die Haare aus den Augen, drücke einen Kuss auf Jaspers' Stirn und hebe ihn dann sanft hoch. Langsam aber sicher wacht er auf, krallt seine Händchen in mein Shirt und sieht mich dann verschlafen an: „Na kleiner Tiger, gut geschlafen?" Er nickt und lehnt seinen Kopf an meine Schulter, aber dennoch merke ich, dass er noch immer nicht gesund ist. „Trink ein wenig von der Hühnerbrühe und dann legen wir dich wieder ins Bett, okay?", bitte ich ihn, während ich bereits eine kleine Schüssel mit der Brühe fülle und den Herd danach ausschalte.

Vorsichtig setze ich Jas an den Küchentisch, mache ihm ein Glas Wasser und stelle seine Schüssel auf den Küchenthresen, damit der Inhalt noch ein wenig auskühlen kann. In der Zwischenzeit wecke ich Louis vorsichtig, genieße den Kuss, den er mir schenkt und Teile ihm dann mit, dass sein Abendessen fertig ist. Ihm habe ich zu der Brühe Suppengemüse und ein wenig Huhn gemacht, damit er wenigstens etwas zwischen die Zähne bekommt. Louis hasst Suppen mit einer Passion, die mir bisher gänzlich unbekannt war, aber er braucht bei so ziemlich jedem Essen etwas zu kauen. Was der Herr will, soll der Herr bekommen.
Sobald ich alles habe, gebe ich Louis seine Schüssel, befülle meine eigene mit Hühnerbrühe und setze mich dann mit dieser und der anderen Schüssel neben Jasper, gegenüber von Louis an den Tisch. In ruhe essen wir alle, Louis vor allem müde, unser Sohn krank und ich mit einem Auge auf die beiden, denn es wäre nicht das erste Mal, dass Louis am Tisch einschläft und mit dem Gesicht in den Teller knallt. Mit müden Augen und bereits wieder mehr Farbe im Gesicht, schiebt Jasper die leere Schüssel von sich weg und sieht mich fragend an. Ich schenke ihm ein liebevolles Lächeln und sehe dann Louis kurz an weshalb dieser nickt, sein Besteck neben den Teller legt und dann vom Tisch aufsteht, um Jasper ins Bett zu bringen. In der Ruhigen Minute, die ich dadurch habe, esse ich meine Brühe auf und spüle dann das Geschirr, da die Spülmaschine natürlich noch immer nicht geliefert wurde. Morgen. Die Ruhe im Haus lässt meine Müdigkeit aufflammen, weshalb ich herzhaft mit der Hand vor dem Mund gähne, mich an die Küchenzeile lehne und meinen Kopf an einen der Schränke lehne.

Ich hasse es, wenn Jasper oder Marina krank sind. Am liebsten würde ich ihnen die Krankheit abnehmen und selbst ausstehen, aber da das nicht geht, versuche ich es den Kranken, am leichtesten, wie möglich zu machen. Wenn ich ehrlich bin, ist Louis genauso schlimm, wenn er krank ist. Gerade als ich mich von dem Tresen abstoßen will, höre ich Schritte auf der Treppe und verweile so, wie ich bereits hier stehe. Auf leisen Sohlen läuft Louis zu mir, bleibt hinter mir stehen und legt dann vorsichtig seine Arme um meinen Oberkörper. „Haz?" – „Bin nur müde", murmle ich, drehe mich in seiner Umarmung um und lehne mich vorsichtig an ihn. Er grinst mich an, drückt mir einen Kuss aufs Kinn und geht dann zurück zum Tisch, wo er sein Essen aufisst und die Schüssel in die Spüle stellt, vor der ich noch stehe. Natürlich. „Ich geh schon hoch, okay?", fragt er woraufhin ich nur brumme und damit fortfahre das Geschirr zu spülen.

Louis ist bereits einige Minuten oben verschwunden, als ich alle Sachen wegräume, das Licht in der Gesamten unteren Etage lösche, die Haustür abschließe und möglichst leise die Treppen hinaufsteige. Ich bin hundemüde, meine Augen fallen fast zu, während ich mir die Zähne putze und das Gesicht wasche, aber habe die unangenehme Vorahnung, nicht einschlafen zu können, sobald ich im Bett liege. Als ich das Schlafzimmer betrete, in welchem Louis bereits seelenruhig schläft ziehe ich mich bis auf die Briefboxer aus und schlüpfe vorsichtig unter sie Bettdecke, welche mein Wuschelkopf sich bis zur Nasenspitze gezogen hat. Sanft nehme ich seine Hände von der Bettdecke, rutsche neben ihn und kuschle mich an seine Seite, ehe ich die Decke wieder richtig über uns ziehe. Leicht bewegt er sich neben mir, grummelt leise, aber hält seine Augen geschlossen.

Ich bete innerlich, dass er nicht aufwacht. Er bewegt sich weiterhin, streckt sich leicht und dreht sich dann zu mir um woraufhin ich ihm vorsichtig den Rücken zudrehe, mich an seine Vorderseite schmiege und genieße, wie er seine Arme trotz seinem Schlaf um mich legt. Es kitzelt in meinem Nacken als er seine Nase in meinen Haaren vergräbt, aber ich warte den Moment ab, ehe ich meine Augen schließe und zufrieden seufze.

De ich eine Stunde später noch immer wach neben einem schnarchenden Louis liege, seufze ich unzufrieden, drehe mich zu Louis und betrachte seine weichen Gesichtszüge, seine langen Wimpern, welche auf seinen Wangen liegen, die hohen Wangenknochen und schmalen Lippen, welche er meinst zu einem schiefen grinsen verzogen hat. Ein leichter drei Tage Bart zieht sein Gesicht und verdeckt damit beinahe die kleine, kaum sichtbare Narbe, die die Schlägerei mit Liam hinterlassen hat. Sanft streiche ich mit meinem Daumen über seine Unterlippe, seinen Kiefer und hoch zu seinen Wangen, auf welche ich einen liebevollen Kuss platziere. „Hazza es ist mitten in der Nacht", murmelt er verschlafen und zieht die Decke näher um sich. Ich sehe ihn mit großen Augen an, entferne meine Hand und kuschle mich wieder richtig an ihn. Aber die Rechnung habe ich ohne Lou gemacht. Er stützt sich auf seinem Unterarm ab, dreht mich leicht zu sich um und stützt sich über mich. „Warum bist du wach?" – „Kann einfach nicht schlafen", murmle ich und sehe ihn müde an. Kurz hält er inne, dann drückt er mich wieder in die Matratze und steht wortlos auf. Unzufrieden wegen der nicht mehr von ihm ausgehenden Körperwärme kuschle ich mich tiefer in die Decken und schließe entschlossen meine Augen. Aber auch das bringt nichts. „Haz", flüstert Louis leise als er zurück in unser Schlafzimmer kommt, sich vor mich hockt und mir mit einem winzigen Lächeln auf den Lippen eine dampfende Tasse Tee vor die Nase hält. Dankbar nehme ich die Tasse an, setze mich auf und lehne mich begleitet von einem Gähnen an das Kopfteil des Bettes. Langsam lässt er sich neben mich gleiten, setzt sich quer auf meinen Schoß und legt lächelnd seinen Arm um meinen Nacken. Seine Augen strahlen, während er mich ansieht, weshalb auch ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann und ihn fragend ansehe. „Trink den Tee damit du einschlafen kannst mein Schatz", flüstert er nur, ehe er sich enger an mich kuschelt und mit sanften Bewegungen die Konturen meiner Tattoos nachfährt. Mit geschlossenen Augen genieße ich die warmen Finger auf meiner Haut, trinke meinen Tee gemächlich und seufze zufrieden, als Louis zusätzlich damit beginnt durch meine wieder langen Locken zu streichen.

Louis stellt meine Tasse auf meinen Nachtschrank, streicht mir die Haare aus der Stirn und rollt sich von meinem Schoß wieder ins Bett. „Komm her.", grinst er und öffnet seine Arme. Zufrieden kuschle ich mich an seine Brust und lege uns die Decke über die Beine.

Ein paar Lippen drückt sich auf meine Haare und ich grinse zufrieden.

Leise beginnt Louis zu singen: „I went to Amsterdam without you and all I could do was think about you. And ohohoh, I should've known. I went to Tokyo to let it go, drink after drink but I still felt alone, I should've known. I went to so many places looking for you in the faces, I can feel it, I can feel it. I'm wastin' my time, when it was always you, always you. Chasing the high but it was always you, always you."

Seine Stimme lullt mich liebevoll in den Schlaf, wodurch ich problemlos in einen tiefen Schlaf falle.


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hi

die beiden sind Zucker, nicht? Aber irgendwie passt mir nicht ganz, wie Louis Harrys Arbeit als normal ansieht... was meint ihr? 


love, j x

midnight memories III ⎜L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt