Soll ich dein Hörspiel an machen?

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Unzufrieden aber ohne lautstarkes Meckern lässt Louis sich von mir füttern und schläft dann die nächsten Stunden über auf dem Sofa. Alle fünf Minuten musste ich Jasper davon abhalten sich zu Louis zu setzen, denn sein Kranker Abend vor zwei Wochen hat mir erstmal gereicht. Zwischen den Kindern, Putzen, Wäsche hochholen, bügeln und schließlich in die verschiedenen Schränke einräumen, checke ich regelmäßig Louis' Gesundheitszustand, aber entspanne mich, da er durchgehend schläft und nicht aussieht als ginge es ihm dabei schlecht. Daraufhin kümmere ich mich immer um unsere Tochter, mache ihr Fläschchen, spiele mit Bauklötzchen und seufze zufrieden, als Jasper sich zu ihr setzt und beginnt ihr ein Bilderbuch zu zeigen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Gegen fünf gebe ich das letzte Fläschchen und eine Scheibe selbstgebackenes Brot für Jasper, damit die beiden gleich ins Bett können. Während Jasper isst, sitze ich auf dem Sofa, streiche durch Louis' Haare und wecke ihn vorsichtig auf, damit er mehr von meinem Kartoffel-Apfel-Brei noch etwas essen kann. Vorsichtig stelle ich ihm die Schale auf den Couchtisch, drücke ihm einen Kuss auf die Wange und mache mir dann in der Hoffnung, dass Louis es nicht kommentiert, selbst ein Brot mit Avocado. „Geh weg mit dieser Kacke, oder ich kotz dir gleich aufs Brot." Wäre aber auch zu schön gewesen, wenn Lou es nicht kommentiert hätte. Zu erschöpft, um etwas zu erwidern setze ich mich in den neben dem Sofa stehenden Sessel und möchte dort mein Essen zu mir nehmen.

„Papa müde", meldet sich da aber Jasper zu Wort, weshalb ich innerlich einmal schreie, dann aber aufstehe und meinem Sohn seinen Teller abnehme. „Sagst du Papa kurz gute Nacht? Aber kein Kuss bitte, Papa ist krank und du sollst es nicht auch noch werden", erkläre ich und lasse ihm Zeit für ein gute Nacht, während ich das Geschirr spüle. Mit Louis' Schale in der Hand kommt Jasper wieder, weshalb ich die Schüssel in die Spüle stelle und mich dann meinem Sohn zuwende.

Mit ihm zusammen gehe ich hoch, lasse ihn seinen Schlafanzug anziehen und sitze ruhig neben ihm, während er seine Zähne putzt. Als er fertig ist grinst er mich breit an und präsentiert seine Zähne, weshalb ich grinse, durch seine Haare wuschle und einen Kuss auf seine Stirn drücke. Zu putzig aber auch. Er grinst, wird aber von einem Gähnen unterbrochen, weshalb ich leise lache und ihn sanft an mich drücke. „Soll ich dein Hörspiel an machen?", frage ich, weshalb er nickt und schnell in sein Zimmer läuft. Gerade noch müde und jetzt am sprinten. Zwar, um ins Bett zu kommen, aber dennoch. Schmunzelnd folge ich ihm, mache den CD-Spieler an und setze mich dann zu ihm ans Bett, um ihn richtig zuzudecken und einen ordentlichen Gute-Nacht-Kuss zu geben. „Gute Nacht großer, schlaf gut, ja?" Er nickt, kuschelt sich tiefer in die Decke und umklammert zufrieden seinen Dino, was ich kurz betrachte ehe ich wieder aufstehe und auf leisen Sohlen das Zimmer verlasse. Genau so leise schleiche ich ins Wohnzimmer, nehme Marina aus ihrer Wippe und bringe sie vorsichtig und ohne aufwachen in ihr Bettchen. Das Baby Fon nehme ich von der Kommode, stelle es an und nehme das Gegenstück in meine Hand. Einen Moment warte ich ab, hoffend, dass sie nicht aufwacht und als es genauso passiert, mache ich ihr Nachtlicht an und verlasse das Zimmer.

Mit dem Baby Fon in der Hand laufe ich runter, nehme mir ein Wasser aus dem Kühlschrank und setze mich zu einem mich unzufrieden aussehenden Louis. „Geht's dir noch immer schlecht?", frage ich und ernte daraufhin nur ein Auge verdrehen. Also ja. „Lass uns ins Bett legen und schlafen", schlage ich vor, streiche ihm durch die Haare und versuche ihn aufzurichten, was mir eher schlecht als recht gelingt. Der aufsteigende Mond erhellt den Flur, weshalb ich keine Schwierigkeiten damit habe, Louis die Treppen hoch und ins Schlafzimmer zu tragen. Er grummelt, unternimmt aber nichts gegen meinen Griff. Aus diesem Grund bringe ich ihn bis ins Badezimmer, setze ihn auf den Klodeckel und wende mich dann meinem Spiegelbild zu. Ignorieren tue ich Louis nicht, aber ich schenke ihm nur so viel Beachtung, wie er gerade benötigt. Während ich meine Haare kämme, putzt er sich die Zähne, zieht sich bis auf die Boxer aus und setzt sich wieder zurück auf die Toilette.

Ohne was zu sagen, wartet er für seine Verhältnisse ziemlich geduldig darauf, dass ich mein Gesicht gewaschen und meine Zähne geputzt habe. In dem Moment in welchem ich meine Zahnbürste in den zugehörigen Becher stelle, steht er auf und schlingt seine Arme um meinen Bauch. Seufzend lege ich meine Hand auf seine und lehne mich leicht an ihn. „Ich liebe dich Harry", flüstert er und drückt sein Gesicht an meinen Rücken, weshalb ich grinse und meinen Kopf nach vorne fallen lasse. „Ich liebe dich auch Louis. Die Diskussion ist noch nicht beendet, aber wir du bist krank, deshalb bekommen wir dich erstmal wieder fit, okay?" Er ist unzufrieden, das merke ich, aber er nickt und zieht mich noch enger an sich. Zufrieden genieße ich dieses Gefühl, betrachte uns im Spiegel und kann mir ein Lachen nicht verkneifen, als man von Louis nicht mehr, als seine tätowierten Arme sieht. Fragend brummt er, aber ich winke ab und drehe mich zu ihm um. „Ab ins Bett jetzt, du bist krank Lou." Daraufhin nickt Louis, drückt mir einen Kuss auf das Brustbein und sieht mich aus großen Augen heraus an. Ein Lachen entweicht meinen Lippen, lässt damit die Lachfalten neben seinen Augen größer werden, ehe er seine Hände von seinem Rücken an meiner Hüfte wandern lässt und mich sanft zu sich zieht. „Schlafen?" – „Habe ich dir doch bereits vorgeschlagen, oder?" Louis grummelt und drückt sein Gesicht an meine Brust, weshalb ich kurzen Prozess mache, mich Bücke und ihn zum was weiß ich nicht wievielten Mal am heutigen Tag hochhebe. Wie ein Koala klammert er an mir, Arme fest um meinen Hals und Beine eng um meine Hüfte geschlungen, weshalb ich mich rücklings aufs Bett lege, die Decke über uns drapiere und Louis liebevoll durch die Haare streiche. Noch immer liegt er auf mir, Gesicht an meiner Brust und seine Gliedmaßen mich umklammernd, weshalb ich ergeben die Arme um ihn lege und die Wärme genieße, die von ihm ausgeht. Ich hasse es wie die Pest, auf dem Rücken zu einzuschlafen, aber was soll man machen. 

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Hi, Freunde der Sonne

Lou wird von Harry wieder aufgepeppelt, aber er macht auch sehr deutlich, dass der Streit zwischen den beiden nicht vorüber ist. Was meint ihr passiert noch mit den beiden?

Ich bin momentan Krank, deshalb seid mir nicht böse, wenn die Tage nichts kommt. :)

love, j x

midnight memories III ⎜L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt