Kapitel 7

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Endlich war Wochenende.
Und was hieß das?
Einfach nur entspannen und Netflix gucken. Mein Plan, der letztes Wochenende ja in die Hose gegangen ist wegen...

Mein Handy begann zu klingeln, weshalb ich verwirrt auf mein Display schaute.
Jolene.

"Jolene, wenn du von mir verlangst wieder auf eine Party mitzukommen, dann ich dir gleich sagen, dass-" weiter kam ich nicht.

"ICH HAB EIN DATE", kreischte sie schon fast in den Hörer, weshalb ich mein Handy stöhnend etwas weghielt. Dann realisierte ich ihre Wort.

"DU HAST WAS?!", hakte ich ungläubig nach.

Sie hatte schon ewig kein Date mehr und heulte sich deswegen immer damit bei mir aus. Deshalb auch die Reaktion.

"Jaa ein Date", rief sie aufgeregt und ich war mir sicher, sie sprang gerade durch ihre gesamtes Zimmer.

"Bitte bitte bitte Ki, wir müssen in die Stadt. Ich hab nichts passendes für das Date", flehte sie mich an. Ich überlegte kurz, ehe ich nach gab und zusagte.

"Ich hol dich in einer halben Stunde ab", teilte sie mir mit, bevor das Tuten am anderen Ende der Leitung ertönte. Ich verdrehte lächelnd die Augen, bevor ich an mir heruntersah.

"Scheiße", fluchte ich und betrachtete mein Aussehen. Ich stand hier mit nem pinken Pyjama, Kuschel-Socken, einem fetten Becher Eis in der Hand und einem Vogelnest auf dem Kopf. Sofort rannte ich aus meinem Zimmer Richtung Bad.

Dort duschte ich mich ab, schminkte mich und zog mich in meinem Zimmer anschließend an. Ich entschied mich für ein weißes Sommerkleid, da es Draußen extern warm war.

Fertig gemacht, schminkte ich mich leicht und band meine Haare mit einer Klammer nach hinten.
Danach kramte ich noch eine kleine Handtausche raus und steckte mein Handy und ein bisschen Geld ein. Zwar werden wir für Joe shoppen gehen, aber vielleicht find ich ja auch noch was.

"Ich geh mit Jolene in die Stadt!", gab ich meiner Mum bescheid, die gerade auf der Couch saß. Sie schaute auf und lächelte.

"Okay viel Spaß mein Liebling", wünschte sie mir, auf was ich mit einem Danke Mum hab dich lieb antwortete.

"Ich dich mehr", rief sie mir noch hinterher.

"Gar nicht!", schrie ich lachend zurück. Schmunzelnd zog ich meine weißen Sneaker an und setzte mir meine Sonnenbrille, die auf der Kommode im Flur lag, auf die Nase. Nach nichtmal 2 Minuten hupte Jolene vor unserer Haustür.

"Heyyy", begrüßte sie mich und zog das y in die Länge, als ich einstieg.

"Heyyyy", machte ich sie belustigt nach und schnallte mich nebenbei an. Sie schüttelte nur lachend den Kopf und fuhr auch schon los.

Während der Fahrt redete sie ununterbrochen von ihrem Date, während im Hintergrund leise Musik im Radio lief. Bald hörte ich ihr gar nicht mehr zu und summte zu der Musik.

"...Wie findest du die Idee?", hakte sie nach und drehte ihren Kopf zu mir.

"Hm?", fragte ich verwirrt, da ich ihr nicht zugehört hab. Sie atmete hörbar aus, genervt davon, dass ich ihr nicht zuhörte.

"Wie fändest du es, wenn ich eine Jeans anziehen würde. Zu dem Date meine ich", wiederholte sie sich.

"Gut", entgegnete ich ihr knapp und sah wieder aus dem Fenster. Ich konnte mit ihr Augenrollen perfekt ausmalen, weshalb ich leicht grinsen musste.

"Was grinst du so in dich hinein?" sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.

"Ich stell mit vor, wie ich deinen Kopf gegen das Lenkrad klatschte", murmelte ich grinsend und blickte in ihr empörtes Gesicht.

"Touché Girl"

***

"Weiß dein Bruder eigentlich von dem Date?", fragte ich nebensächlich nach, während wir durch die Mall schlenderten. Sie biss sich auf die Unterlippe und schüttelte langsam den Kopf. Ich riss meine Augen auf und sah sie geschockt an.

"Wenn er das erfährt-"

"Ich weiß, ich weiß. Aber ich hab schon eine gute Ausrede", beruhigte sie mich. Ich zog misstrauisch meine Augenbrauen hoch.

Jolene's großer Bruder Logan zog sein Großer-Bruder-Ding leider viel zu sehr durch und immer, wenn sie auch nur in der Nähe von Jungs ist, rastet er komplett aus. Da ihre Eltern immer viel zu tun haben und nicht wirklich für die beiden da sind, hat sich Logan vor genommen das zu übernehmen und auf sie aufzupassen. Ich kenne die beiden schon seit Ewigkeiten und weiß, er will nur ihr bestes, aber manchmal übertreibt er einfach.

"Und wie lautes deine Ausrede?", hakte ich mit zusammengekniffenen Augen nach. Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Du bist meine Ausrede. Ich hab ihm gesagt, dass ich heute bei dir bin und erst später Nachhause komme", erklärte sie.

"Du weist schon, wenn er das herausfindet, wird er mich köpfen oder?" ich sah sie kritisch von der Seite an.

"Das wird schon!"

Plötzlich hielt sie inne und ihre Augen weiteten sich. Ich folgte ihrem Blick und seufzte auf. Auf einmal nahm sie meine Hand und rannte auch schon los.

"Das brauche ich!", quiekte sie und betrachtete das Outfit in dem Schaufenster. Ich schüttelte belustigt den Kopf und ging anschließend mit ihr in den Laden.

Ach Jolene.

Seven Minutes In HeavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt