Kapitel 22

18.8K 413 8
                                    

Es ertönte ein lautes Klingeln und damit wurde ich wieder in die Realität gezogen. Genervt streckte ich meine Hand aus und schaltete den Wecker aus und drehte mich einmal, um weiter zu schlafen.

Meine Mum wird mich schon wecken..

Nach ein paar Minuten öffnete ich meine Augen und wälzte mich in meinem Bett. Mein Blick fiel auf meinen Wecker und mein Herz setzte für eine Sekunde aus. Nach ein paar Mal Blinzeln wurde mir bewusst, dass ich gerade nicht träumte und die paar Minuten eine Stunde waren.
8:02

"Fuck!", fluchte ich und fand mich innerhalb wenigen Sekunden auf den Beinen. Schnell rannte ich ins Badezimmer, um mich in Windeseile fertig zu machen. Meine Zähne putzte ich für etwa 20 Sekunden und das kalte Wasser klatschte ich nur einmal kurz auf mein Gesicht, bevor ich wieder in mein Zimmer stürmte. Dort wühlte ich ein T-Shirt und eine Jeans raus. Nachdem ich mich angezogen hatte, band ich meine Haare zu einem Messy Bun und lies das Schminken für heute aus. Dann schulterte ich meinen Rucksack und eilte auch schon die Treppen runter.

"Mom?!", brüllte ich durchs ganze Haus.

Keine Antwort. Klasse.

Ich sah mich um und rannte in die Küche. Dort entdeckte ich einen Zettel auf der Arbeitsfläche.

Bin heute schon früher weg. Ich hab dir Geld hingelegt, womit du dir auf dem Weg zur Schule etwas kaufen kannst.
~Mum

"Ernsthaft?!", murmelte ich kopfschüttelnd, schnappte mir die 10 Dollar und rannte zur Haustür. Dort zog ich mir schnell meine Sneaker an und griff danach nach meinem Haustürschlüssel, der auf der Kommode lag. Dann riss ich die Haustür auf, schloss ab und rannte auch schon los.

Hechelnd an der Schule angekommen, kramte ich in meinem Rucksack nach meinem Handy, bis mir einfiel, dass ich es heute Morgen wegen dem Stress in meinem Zimmer vergessen hab. Ich fuhr mir gestresst durch die Haare, die mittlerweile wieder offen waren und gerade wahrscheinlich wie ein Vogelnest aussahen. Erschöpft trottete ich auf das Schulgebäude zu. Zu meinem Glück hatte ich jetzt auch noch Chemie und musste deshalb in den dritten Stock laufen.

Heute ist definitiv mein Pechtag.

Schwer atmend stieg ich die letzten Treppen hoch und lies meinen Kopf hängen. Plötzlich stieß ich mit jemanden zusammen, verlor dadurch das Gleichgewicht und stolperte nach hinten. Vor Schock kniff ich die Augen zu und hoffte, ich würde mir jetzt nicht das Genick brechen, eine Gehirnerschütterung bekommen oder-
Doch aufeinmal spürte ich warme Hände, die meine Taille umfassten und schließlich zu sich zogen. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte in zwei grüne Augen.

Bitte nicht.

"Was ist denn mit dir passiert?", lachte er rau auf und musterte mich. Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und erdolchte ihn mit meinen Blicken. Dieser sah mich jedoch nur weiterhin belustigt an.

"Hey ich hab grad dein Leben gerettet", verteidigte er sich lachend und drehte uns in die andere Richtung, um nach ganzen oben zu gelangen. Ich nuschelte ein undeutliches Danke und versuchte wieder Abstand zu halten. Doch er dachte nicht Mal daran und hielt mich weiterhin fest. Ich sah ihn auffordernd. Er verdrehte kurz die Augen und lies mich anschließend los.

"Wir sehen uns nachher" er zwinkerte mir ein letztes Mal zu, bevor er die Treppen runter joggte. Ich hielt meinen Kopf schief.

Warum sieht das so unglaublich heiß aus?

"Ich weiß, dass du mich anstarrst", rief er über seine Schulter, weshalb mir Hitze in die Wangen schoss.

"Ich weiß nicht was du meinst!", leugnete ich stur und drehte mich dann um. Seufzend lief ich zu meinem Kurs und blieb vor der Tür stehen. Ich wusste, dass das gleich mega peinlich wird und mich jeder anstarrt, da ich mittlerweile bestimmt schon über eine Stunde zu spät war. Ich klopfte wohl oder übel an der Tür. Nachdem er Lehrer ein Herein rief, öffnete ich die Tür. Und wie erwartet landeten alle Augenpaare auf mir.

Habt ihr nichts besseres zu tun, als mich so dumm anzuglotzen?!

"Ms Diaz, Sie sind zu spät!", ertönte die schrille Stimme meiner Chemielehrerin. Ich rollte innerlich die Augen.

"Blitzmerker", murmelte ich nur dass ich es hören konnte und nuschelte eine Entschuldigung. Zwar dachte ich jetzt, dass sie mich mit Nachsitzen verdonnern würde, doch stattdessen bat sie mich einfach nur Platz zu nehmen. Verwundet sah ich sie an und setzte mich anschließend neben eine grinsende Jolene.

"Ich glaube du willst nicht wissen wie du grad aussiehst", flüsterte sie, auf was ich ihr unauffällig auf die Schulter boxte.

"Ich weiß, dass ich schlimm aussehe du Idiot. Ich hab verschlafen und hatte nicht genug Zeit um mich richtig fertig zu machen", erwiderte ich ebenfalls leise. Sie schüttelte nur belustigt den Kopf und lies mich mit in ihr Buch gucken.

Seven Minutes In HeavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt