Kapitel 32

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Die nächsten Tage verbrachte ich damit, meine Mum rund um die Uhr zu besuchen und ihr beizustehen. Zwar war sie optimistisch und meinte, sie würde es schaffen, doch ihre tiefen Augenringe, die blasse Haut und die müden Augen verrieten mir, dass es sie trotzdem sehr belastete, was ich natürlich verschwand. Das Stechen in meiner Brust und die Schlaflosigkeit wurden jedoch nicht besser.

Gerade fuhr mich Chase zum Krankenhaus, mit dem ich, wenn ich nicht bei Mum war, die meiste Zeit verbrachte. Er versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen und abzulenken und war einfach für mich da. Ich schätzte es sehr und fand es echt süß, dass er sich so um mich sorgte.

"Warum lächelst du so vor dich hin?", fragte Chase mit zuckenden Mundwinkeln nach und warf mir einen kurzen Seitenblick zu, bevor sich sein Blick wieder auf die Straße fixierte. Mein dümmliches Grinsen wurde noch breiter.

"Naja..ich finds echt süß von dir, dass du so für mich da bist", antwortete ich und knetete dabei meine Hände. Chase warf mir erneut einen Blick zu und lächelte mich niedlich an.

Oh mein Gott ich glaub ich sterbe gleich.

"Aha, du findest mich also süß?", hakte er grinsend nach, weshalb sich meine Wangen leicht röteten und ich verlegen meinen Blick auf meinen Schoß senkte.

"Erröte ich dich noch mehr, wenn ich sage, dass ich dich auch süß finde?" Mein Atem stockte und mein Puls schoss in die Höhe, als ich seine Worte realisierte. Meine Wangen wurden noch röter und wahrscheinlich sah ich grad auch aus, wie eine Tomate.

Ein raues Lachen entwich seiner Kehle, als er auf den Parkplatz rollte. Nachdem er eingepackt hatte, schaltete er den Motor aus und stieg schließlich aus. Schnell sammelte ich mich wieder und ignorierte das Kribbeln in meiner Bauchgegend. Dann stieg ich selber aus. Chase öffnete die Hintertür auf seiner Seite und es begann zu rascheln. Er nahm etwas in die Hand, was sie als ein Rosenstrauß herausstellte. Kurz sah ich die Blumen verwirrt an, bis mir wieder bewusst wurde, dass Chase heute meine Mum kennenlernen würde.

Denn er hatte mich zwar immer zum Krankenhaus hin- und wieder zurück gefahren, doch mit reingekommen war er nie. Und der einzige Grund dafür war, dass ich nicht wusste, was wir waren und, dass es vermutlich sehr peinlich gewesen wäre. Doch heute bestand er so sehr darauf, dass ich nicht nein hätte sagen können. Also liefen wir gemeinsam zum Empfang, wo uns Rose, eine ältere Dame, die dort arbeitete, mit einem freundlichen Lächeln begrüßte.

"Deine Mutter ist gerade aufgewacht und frühstückt jetzt wahrscheinlich", erzählt sie, auf was ich mit einem Nicken antwortete. Nachdem wir uns wieder von ihr verabschiedet hatten, liefen wir zum Aufzug. Während wir also auf den Fahrstuhl warteten, fuhr sich Chase durch die Haare, strich sich einmal über sein weißes Shirt, was eng an seiner muskulösen Brust spannte und richtete danach seine schwarze Lederjacke. Wieder einmal musste ich grinsen, was er natürlich bemerkte und sich zu mir drehte. Er sah etwas nervös und aufgeregt aus und am liebsten wäre ich ihm jetzt um den Hals gefallen und hätte ihn abgeknutscht.

Tja, doch wie schon gesagt, wusste ich immer noch nicht, was das zwischen uns war. Wir hatten uns geküsst und scheiße sogar fast miteinander geschlafen, aber darüber geredet hatten wir nicht mehr. Zwar konnte ich somit einem unangenehmen Gespräch entfliehen, trotzdem wollte ich wissen, was das zwischen uns war. Fakt war, dass ich mich..

Oh Gott ich hatte mich tatsächlich Hals über Kopf in Chase Johnson verliebt.

Mir war klar, dass er vermutlich nicht das gleiche für mich empfand, ich meine, er konnte jede haben und nur weil er mich geküsst hatte, hieß das noch lange nichts.

Die Erkenntnis versetzte mir einen Stich und ein flaues Gefühl im Magen, was ich gewissenhaft versuchte zu ignorieren. Schließlich sollte ich mir jetzt mehr Gedanken über meine Mum machen und nicht um meine dummen Schwärmereien für den großen Jungen neben mir.

Seven Minutes In HeavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt