Kapitel 34

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Das erste Mal nach 5 Tagen betrat ich wieder das Schulgelände, da ich die letzten Tage nur für Mum da sein wollte und ich mich im Unterricht wahrscheinlich nicht hätte konzentrieren können. Doch ich betrat es nicht alleine, nein Chase lief neben mir her, wofür ich mehr als nur dankbar war. Zwar kannte mich nicht jeder aus der Schule, trotzdem bekamen ein paar Wind, dass irgendwas schlimmes passiert sein musste und ich darum fehlte. Doch durch Chase fühlte ich mich sicher.

Mit einem kleinen Lächeln blickte ich auf unsere verflochtenen Hände, bevor mein Blick zu Chase huschte, nur um zu festzustellen, dass mich der hübsche Junge neben mir bereits ansah. Dann hielt er plötzlich mitten auf dem Schulhof an, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Und das vor der ganzen Schule. Kurz war ich wie versteinert und mein Herz machte einen Satz, da es erstens irgendwie noch so ungewohnt war und zweitens ziemlich überraschend kam. Doch dann erwiderte ich und legte meine Hände in seinen Nacken. Leider verging der Moment ziemlich schnell und er löste sich wieder von mir.

"Was sollte das denn?", flüsterte ich ihm mit geröteten Wangen zu, als wir beide wieder nebeneinander hergingen, so als ob nichts gewesen wäre. Er sah auf mich herab und begann breit zu grinsen.

"Die Leute sollten wissen, dass du mir gehörst und ich dir", antwortete er schelmisch und verschränkte wieder unsere Finger miteinander. Kurz strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe ich mich umsah.

"Ich glaube die Leute haben die Message verstanden", lachte ich unsicher und versuchte die stechenden Blicke der Mädchen zu ignorieren.

Wir waren bereits am Haupteingang angekommen, als wir auf die anderen trafen. Die Blicke von Jordan und Mason landeten auf unseren miteinander verschränkten Finger, da die beiden es bis eben wohl noch gar nicht wussten. Nora und Jolene hingegen grinsten breit.

"Glückwunsch, Bro." Mason war der erste, der etwas sagte. Er kam auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter, ehe er mir kurz zunickte. Damit war das kurze Schweigen gebrochen und wir redeten miteinander, bis es klingelte und jeder zu seinem Kurs ging. Leider hatte Joe jetzt Mathe, während ich Chemie hatte und somit zweigten sich auch unsere Wege ab. Bevor ich jedoch meinen Klassenraum betreten konnte, zog mich Chase am Handgelenk zurück und drückte mir einen kurzen Abschiedskuss auf die Lippen. Ich lächelte schüchtern.

"Bis dann, Babe", raunte er, ehe er sich umdrehte ein Mädchen mit pochendem Herzen zurückließ. Nach wenigen Sekunden, in denen ich wie angewurzelt auf dem Flur stand, betrat ich das Klassenzimmer und lies mich auf meinem Platz nieder.

Während des Unterrichts meldete ich mich, um auf die Toilette zu gehen, oder aber vielmehr dem langweiligen Unterricht zu entfliehen. Ich lief durch die leeren Flure, hielt bei den Mädchenklos an und drückte die kühle Klinke runter.

Als ich die Klospülung betätigte, die Tür aufschloss und zu den Waschbecken gehen wollte, erkannte ich April an einem. Ich presste meine Lippen zusammen, ging jedoch trotzdem an das neben ihr und drehte den Wasserhahn auf.

"Du und Chase also?", ertönte ihre Stimme urplötzlich, während sie damit beschäftigt war ihr Makeup aufzufrischen.

"Ja..", erwiderte ich unsicher und warf einen kurzen Blick zu dir.

"Soll ich dir Mal was sagen du Bitch, du wirst es bereuen!", zischte sie plötzlich, weshalb ich zusammenzuckte und sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Sie würdigte mich jedoch keines Blickes, drehte den Deckel ihres Lippenstiftes zu und fuhr sich einmal durch das helle Haar.

"Obwohl ich ja eh glaube, dass er es nicht ernst mit dir meint. Er hatte noch nie eine ernste Beziehung. Also 'denk nicht, du wärst etwas besonders", schnaubte sie verächtlich und funkelte mich dann doch kurz missbilligend an, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und aus der Tür verschwand.

Seven Minutes In HeavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt