Kapitel 23

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"Ach du Scheiße!", schrie ich schon fast hysterisch, weshalb ich ein paar verstörte Blicke erntete. Nach 8 Stunden Schule sah ich das erste Mal in einen Spiegel, den Handspiegel von Jolene und stellte fest, dass ich den ganzen Tag wie 'ne fucking Vogelscheuche rumgelaufen bin.

"Warum hast du mir das nicht früher gesagt!?", zischte ich geschockt und drehte mich zu meiner besten Freundin. Diese lachte jedoch nur los und kriegte sich so schnell auch nicht mehr ein, bis sie hinter mich blickte und somit sofort verstummte. Ich sah sie fragend an, doch spürte im nächsten Moment zwei starke Arme, die meinen Oberkörper umschlungen. Geschockt riss ich meine Augen auf.

"Bereit?", hauchte mir Chase an mein Ohr. Ich bekam Gänsehaut, umspielte meine Nervosität jedoch mit einem genervten Seufzer.

"Wenn's sein muss", erwiderte ich. Chase stieß empört die Luft aus und drehte mich zu sich. Ich lachte jedoch nur auf, schenkte ihm einen Luftkuss und befreite mich aus seinem Griff.

"Was würde ich nur tun, um die Luft zu sein", seufzte er theatralisch aus. Ich schüttelte nur belustigt meinen Kopf und rollte meine Augen. Etwas geschockt zog mich Jolene an meinem Arm zu sich.

"Was wird das?", fragte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen nach. Ich zuckte nur mit den Schultern.

"Er hat mich gestern gefragt, ob ich heute schon was vor hab", entgegnete ich ihr. Sie sah mich ungläubig an.

"Ein Date?", hakte sie teils aufgeregt, teils skeptisch nach. Sofort schüttelte ich den Kopf. Sie nickte nur etwas misstrauisch.

"Na dann viel Spaß euch" sie sah uns beide abwechselnd an, bevor ich mich zu ihm wandte und mich mit ihm auf den Weg zum Ausgang machte.

"Aber nicht zu viel Spaß!", schrie sie uns noch hinterher, weshalb sich meine Wangen rot färbten. Der große Junge neben mir lachte nur belustigt auf und legte einen Arm um meine Schulter, den ich sofort wegschlug.

"Lass das"

"Alles was du willst, Kleine", hauchte er. Es machte sich ein merkwürdiges Gefühl in meinem Bauch breit.

Was ist falsch mit mir?

Gemeinsam liefen wir zu seinem Auto. Er schloss seinen Wagen auf und schon stiegen wir ein. Ich sah mich kurz im Rückspiegel an und seufzte auf.

"Hast du zufälligerweise 'ne Bürste dabei?", hakte ich hoffnungsvoll nach. Chase schaute mich verwirrt an.

"Warum sollte ich eine Bürste dabei haben?" er musterte mich leicht perplex und schnallte sich schließlich an.

"Keine Ahnung. Vielleicht hat ja einer deiner Bettgeschichten eine in deinem Auto vergessen oder so", erwiderte ich schulterzuckend. Er lachte nur auf und schüttelte belustigt seinen Kopf. Dann startete er auch schon den Motor und fuhr schließlich vom Schulparkplatz runter.

***

Mit gekrauster Stirn musterte ich das Gebäude vor uns. Dann drehte ich mich zu Chase um und sah ihn verwirrt an.

"Was machen wir hier?", hakte ich irritiert nach und blickte wieder zum Supermarkt.

"Na eine Haarbürste für dich kaufen", antwortete er grinsend, weshalb ich ihn leicht empört ansah.

"Hey! Sehen meine Haare denn so schlimm aus, dass du dich nicht mit mir blicken lassen willst?" ich verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust, konnte mir ein Grinsen jedoch nicht unterdrücken.

"Möglich", gab er als Antwort, bevor er schnell aus dem Wagen stieg und lachend davon lief. Grinsend riss ich ebenfalls die Tür auf und lief ihm hinterher. Bei ihm angekommen, schlug ich ihm auf den Hinterkopf.

"Au!" er verzog sein Gesicht und sah mich gespielt verletzt an. Ich lachte nur auf und rannte zum Eingang, dicht gefolgt von ihm. Plötzlich packte er mich und warf mich über seine Schulter. Geschockt riss ich meine Augen auf.

"Bist du bescheuert?!", schrie ich auf und trommelte ihm wie wild auf den Rücken. Doch das tat wohl eher mir weh, als ihm. Er lachte nur rau auf. Im Laden angekommen, spürte ich sofort Blicke auf uns.

"Das ist echt peinlich Chase", zischte ich peinlich berührt und spürte, wie mir Hitze in die Wangen stieß.

"Ich weiß, das ist mein Ziel, dass es dir peinlich ist", lachte er, streckte seine Hand aus und ballte sie zu einer Faust und lief wie Superman durch den Laden.

Oh Gott.

"Lass mich jetzt sofort runter!", forderte ich ihn wütend auf. Wahrscheinlich schaute uns jetzt wirklich jeder an, was mir mehr als nur peinlich war.

"Boah bist du langweilig", nuschelte er und lies mich anschließend runter. Mit zusammengekniffenen Augen schlug ich ihm auf die Brust und nun gingen wir nebeneinander weiter.

"Dir ist auch jetzt gar nichts peinlich, oder?" ich schüttelte meinen Kopf und musterte ihn ungläubig.

"Nein, man lebt schließlich nur einmal und das sollte man auch ausnutzen. Denn du wirst diese Leute hier eh nie wieder in deinem Leben sehen, also scheiß drauf", erwiderte er schulterzuckend. Meine Mundwinkel zuckten hoch und formten sich zu einem Lächeln.

"Seit wann so lehrreich?", lachte ich. Er blickte zu mir runter und grinste ebenfalls.

"Du kennst mich eben wenig. So wie die meisten. Aber das können wir gerne ändern" er grinste schief und sah wieder nach vorne.

Seven Minutes In HeavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt