Kapitel 35

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"Der steht ja sowas von auf dich", schnaubte Jolene verächtlich, während ihr Blick auf die Straße fixiert war. Nora, die auf der Rückbank saß, stimmte murmelnd zu, doch ich schüttelte nur den Kopf.

"Vielleicht möchte er ja einfach nur mit mir befreundet sein." Ich zuckte mit den Schultern. Joe gab wieder nur einen abfälligen Ton von sich und warf mir einen kurzen Blick zu, den ich geflissentlich ignorierte.

"Leute, jetzt haltet Mal beide eure Klappen. Wir sind hier, um Outfits für die Party zu besorgen und nicht um über Ethan zu diskutieren", mischte sich nun Nora ein und lehnte sich zu uns nach vorne.

"Da hat sie recht", stimmte ich zu. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Joe kurz die Augen verdrehte, sich trotzdem geschlagen gab.

Schon nach wenigen Minuten rollten wir auf den Parkplatz vor dem Einkaufszentrum und fanden glücklicherweise relativ schnell eine Parklücke. Als Jolene den Motor ausschaltete, stiegen wir drei aus und machten uns sofort auf den Weg zum Haupteingang der riesigen Mall.

Zuerst schlenderten wir nur rum, unterhielten uns eher und redeten viel mehr über Essen, doch dann blieben wir vor meinem und Joes Lieblingsgeschäft stehen. Mit einem breiten Grinsen betraten wir den Laden und schauten uns etwas um.

Während meine beiden Freundinnen schnell etwas passendes fanden, stöberte ich immer noch hoffnungslos zwischen der vielen Kleidung herum.

"Und wie findet ihr es?", kam es von Jolene, die gerade aus einer der Kabinen trat und die Hände in ihre Hüfte stemmte. Und wow sie sah fantastisch aus. Sie trug einen schwarzen Mini Rock mit einem Schlitz auf der rechten Seite, kombiniert mit einem weißen Cami Top mit Wasserfallausschnitt. Dabei strahlte sie bis über beide Ohren und selbst wenn wir gesagt hätten, es wäre grottenhässlich, hätte sie es wahrscheinlich trotzdem genommen, so zufrieden sah sie aus.

"Wow Jolene das sieht echt toll aus", kommentierte ich mit offenem Mund. Besagte schenkte mir ein breites Lächeln. Nora stimmte mir zu, bevor sie ebenfalls in der Kabine verschwand. Mit einem lauten Seufzer wandte ich mich wieder der Kleiderstange vor mir zu und fuhr mit meiner Hand über die verschiedensten Stoffe. Dass ich schlecht in Outfits raussuchen war, musste ich glaube ich nicht mehr sagen.

"Hast du immer noch nichts?", erklang irgendwann Joes Stimme hinter mir. Frustriert drehte ich mich zu ihr um schüttelte leicht den Kopf. Mit einem Mal schubste sie mich zur Seite und ging jedes Kleidungsstück durch. Dass ich mich fast gemault hätte, ignorierte sie einfach. Eingeschnappt sah ich ihr dabei zu, wie sie blitzschnell eins nach dem anderen rausnahm und brummend wieder auf die Stange hing. Doch irgendwann begannen ihre Augen zu strahlen. Neugierig blickte ich über ihre Schulter und mein Mund klappte auf.

"Wow", kam es über meine Lippen. Sie nickte nur langsam, ehe sie es mir in die Hand drückte, mich zu den Kabinen schob und schließlich in eine dieser rein schubste.

"Warum musst du mich immer schubsen?!", maulte ich über den Vorhang hinweg, doch sie war wohl schon längst weg. Oder ignorierte mich geflissentlich. Ich hing das Kleid an einen der Haken rechts von mir, bevor ich mich aus meiner Jeans und meinem T-Shirt schälte. Dann nahm ich den samtigen Stoff zwischen die Finger und streifte es mir langsam über, aus Angst ich könnte es irgendwie kaputt machen.

Als ich es ganz anhatte, sah ich mich zum ersten Mal im Spiegel an und meine Kinnlade klappte fast bis zum Boden. Es war ein ärmelloses Minikleid, welches in einer Art Champagner Gold schimmerte, meine wenigen Kurven in Szene brachte und ungefähr bis zur Mitte meiner Oberschenkel ging. Alles in allem: Es war wirklich schön.

"Oh mein Gott", kreischte Joe, die einfach den Vorhang aufgerissen hatte und mich gleich darauf zu sich herumwirbelte. Mit tellergroßen Augen betrachte sie mich, bevor sie ganz aufgeregt nach Nora rief. Als diese ihren Kopf in die Kabine steckte und sich dann schließlich ganz zeigte, konnte ich auch nicht anders, als zu staunen. Besagte trug ein lilafarbenes Cocktailkleid mit einem Spitzenausschnitt, welches sich eng an ihren Körper schmiegte und ihre langen Beine betonte. 

Seven Minutes In HeavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt