Moola City [BTS GANG AU]

District 27: Neon Parade

Die kleine tätowierte Barbie schälte sich aus ihrem hauchdünnen Kleid, und meinte: „Jungkook ist nicht mehr zu retten – absolut durchgeknallt, aber das liebe ich an ihm. Mit ihm kann man wenigstens Spaß haben.“ Sie rümpfte die Nase, so als hätten alle anderen Männer dieser Welt sie enttäuscht.

Sie zog ihre Füße aus dem Stoffhaufen, musterte Junipers Bikini, und fragte: „Ihr seid aber auch süß zusammen. Ähm… ich hab seinen Namen vergessen …“ Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während sie mehrfach mit den Fingern schnipste.

Juniper half ihr auf die Sprünge: „Taehyung.“ Die hellbraunen Katzenaugen der Latina weiteten sich: „Genau!“ Die um zwei Köpfe kleinere Latina schlug vor: „Springen wir?“ Juniper nickte: „Auf jeden.“ Beide Frauen flitzten durch die geräumige Hotelsuite, hinaus auf die Terrasse. Ohne Vorwarnung stürzten sie sich in den bunt beleuchteten Infinity-Pool, sodass Jungkook und Taehyung eine fette Ladung des Chlorwassers abbekamen.

Sie alle befanden sich in einem Hotel in Moonstone. Jungkook hatte die Suite extra für das Neon Festival gebucht. Als kleiner Junge hatte er die Bonzen beneidet, die sich hier in genau diesem Pool an Cocktails gelabt hatten, während seine Mutter sich mit ätzenden Putzjobs in dem Bürogebäude gegenüber herumgeschlagen hatte.

Er hatte immer genau gewusst was er wollte. Mehr. Er wollte mehr für sich, für seine Familie, und seine Freunde. Keiner sollte je wieder auf ihn herabsehen, so wie früher. Jetzt hatte er endlich etwas mehr Geld, aber seine Mutter nahm keinen Cent von ihm an. Sie machte ihm sogar Vorwürfe, warum er diesen Weg eingeschlagen hatte. Ja, warum bloß?

Weil er wusste, dass diese Welt soviel mehr zu bieten hatte. Aber in den Genuss kam man nur, wenn man die Regeln ignorierte. Er wollte nicht ewig vor sich hin krebsen, so wie seine Mutter. Es war mitleiderregend. Das würde nicht seine Zukunft sein.

Seine Mutter war nun mal dumm – keine Visionärin. So langsam realisierte Jungkook, dass es an ihr gelegen hatte, dass sie all die Jahre so armselig gelebt hatten. In Moola City war es nämlich einfach Geld zu verdienen, wenn man kleinere Jobs für den Clan erledigte. Aber davon wollte sie ja nichts hören. Also hatte Jungkook sein Pech bringendes Geld wieder mitgenommen, und sich etwas gegönnt – die Suite mit dem Pool, in dem er sich immer vorgestellt hatte zu sitzen. Nun tat er das.

Er blickte auf das gegenüberliegende Gebäude, von dem er einst hierher geblickt hatte. Die Schere zwischen Arm und Reich in Moola City war größer als je zuvor, allerdings stand er nun auf der anderen Seite. Er grinste zufrieden, während er seine Kippe aus dem aufgewühlten Wasser fischte. Die Aktion der beiden Mädels eben hatte diese versenkt.

Juniper und Nova tauchten beide wieder auf, und grinsten stolz. Juniper strich sich die Haare aus dem Gesicht, und lächelte. Das bunte Wasser sah aus wie eine magische Quelle aus irgendeinem Disneyfilm.

Jungkook neckte Nova: „Grins nicht so dumm.“ Dafür bekam Jungkook gleich noch eine Wasserladung ins Gesicht. Dies ließ der Schwarzhaarige nicht auf sich sitzen. Kreischend versuchte Nova ihm zu entkommen, wurde aber ein paar Sekunden später von ihm untergetaucht. Sie alberten eine Weile so herum, bis Nova sich auf Jungkooks Schultern stürzte, um ihn mit ihrem ganzen Körpergewicht unter Wasser zu zerren.

Allerdings richtete er sich auf, woraufhin Nova panisch nach seinen Händen griff, um sich festzuhalten. Nun saß sie auf seinen Schultern. Das war wortwörtlich nach hinten losgegangen. Jungkook stakste auf den Rand des Infinity-Pools zu, der einem die Illusion verkaufte, dass es steil bergab ging. Nova kreischte panisch: „Jungkook, lass die Scheiße!“

Der Schwarzhaarige grinste amüsiert: „Wenn du weiter so zappelst, fliegst du gleich wirklich runter, und ich kratz dich bestimmt nicht von der Straße auf. Halt einfach still.“ Nova wurde ganz ruhig, und schluckte schwer, als Jungkook am äußersten Rand des Pools stand. Auf seinen Schultern fühlte sich das Ganze noch überwältigender an.