Juniper schritt die Treppenstufen hinunter und gab Acht darauf mit ihren Killer-Schuhen nicht aufs Maul zu fliegen. Sie hatte sich heute besonders herausgeputzt. Das weinrote Kleid mit den pompösen Ärmeln verlieh ihr einen ganz besonderen Hauch Extravaganz im Gegensatz zu sonst. Sie hätte auch glatt auf dem roten Teppich entlang spazieren können.
Heute Abend sollte sie Jimin mal wieder Gesellschaft leisten. Er wollte sich im White Boulevard Casino mit ein paar anderen Mobstern amüsieren. Das übliche Prozedere. Ihre Aufgabe war es da zu sitzen, über ihre Witze zu lachen und den Gangboss gut aussehen zu lassen.
Am Ende der Treppe angekommen, atmete sie erleichtert auf und richtete ihre schwarze Valentino-Tasche, welche drohte von ihrer Schulter herunterzurutschen. Als sie die Tür aufstieß und den steinernen Hauseingang betrat, drehte Hoseok sich ihr zu. Er war wie immer mit dem Glatzkopf zur Wache eingeteilt.
Der Rothaarige pfiff voller Bewunderung: „Meine Güte, wem willst du denn den Kopf verdrehen? Lass dich ansehen! Dreh dich mal. Verdammt, heute hast du aber alles gegeben. Du siehst aus wie diese Hollywood-Sternchen auf den Titelblättern der ganzen Zeitschriften." Juniper beendete ihre kleine Drehung, und bedankte sich schulterzuckend bei dem Gangster. Was sollte sie sagen? Manchmal musste man eben nochmal einen draufsetzen. Heute war so ein Tag.
„Na, wo geht's hin? Können wir dich irgendwo absetzen?", fragte Hoseok hilfsbereit. Juniper schüttelte den Kopf: „Nein, da wo ich hin muss kann sich kein Crimson zeigen. Mein Taxi müsste jeden Moment hier sein. Ich bin auf geheimer Mission." Spielerisch formte sie eine Pistole mit ihren beiden Händen und posierte.
Dabei sah sie aus, als wäre sie einer von Charlies Engeln. Charmant und bezaubernd. Es brachte den müden Gangster zum Lachen. Was tat sie für den Clan? Er sah sie immer in den knappsten Outfits das Haus verlassen, und dann blieb sie oftmals sogar das ganze Wochenende weg. Er war neugierig.
Hoseok runzelte die Stirn und hakte nach: „Weißt du, wenn ich's nicht besser wissen würde, würde ich denken, dass du für den Clan anschaffen gehst. Aber das wäre ja absolut die falsche Abteilung bei Namjoon, Jungkook und denen. Die sind vieles aber keine Zuhälter. Also was genau machst du für sie? Komm schon, du kennst meine tragische Hintergrundgeschichte. Wann erzählst du mir endlich was du machst?"
Hoseok war näher an sie heran getreten, und hob nun eine seiner Augenbrauen an. Sein Blick war durchdringend und voller Neugier. Überwiegend sorgte er sich allerdings um die Brünette, dessen Haare zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur frisiert waren.
Tatsächlich hatte er sie in dieser kurzen Zeit sehr ins Herz geschlossen. Er betrachtete sie als eine Freundin. Er wurde eigentlich mit niemandem in dieser Stadt so richtig warm, nicht dass er viele Leute traf. Der Glatzkopf mit dem er immer Wache stand war ganz okay, aber Freunde waren sie nun wirklich nicht. Thiago war der einzige Kerl der nichts mit dem Clan am Hut hatte und mit dem Hoseok abhängen konnte. Er verurteilte ihn nicht und war ihm ein wahrhaftiger Freund. Sein einziger.
Dennoch sahen sie sich nicht oft, da Hoseok das meiste seiner Freizeit zum Schlafen und Arbeiten nutzte. Er lebte in einem kleinen Motel in Reed Hill, da er sich keine Wohnung leisten konnte. In ganz harten Zeiten, hatte er sich manchmal auch in seinem Auto durchschlagen müssen.
Die Mehrzahl seiner sozialen Kontakte beschränkte sich also auf seine Arbeit. Und - bei Gott - jemanden wie Jeon Jungkook würde er bestimmt nicht seinen Freund nennen. Nein. Keiner der anderen Gangster war ihm wirklich sympathisch. Juniper hingegen war erfrischend. Natürlich hatte sie auch mit dem Clan zu tun, aber es war nichts, was zwischen ihnen stand. Sie waren frei genug, um sich auf Augenhöhe begegnen zu können. Lustigerweise war er offiziell für ihre Sicherheit zuständig und nun sorgte er sich aufrichtig um diese. Schon witzig wie das Leben spielte.
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Moola City [BTS GANG AU]
Fanfictie"You look like a million dollar man, so why is my heart broke?" Moola City ist die Stadt, die immer in Dunkelheit gehüllt ist. Die Straßen werden bloß durch etliche Neon-Schilder erhellt, die oftmals zu eher zwielichtigen Etablissements führen. Mool...