Der Herbst zog ein und ehe man sich versah, regnete es bloß noch. Die Neonstadt sah aus wie ein einziges, großes Aquarell. Ein Kunstwerk das von vielen wertgeschätzt wurde, aber nicht von Jimin. Die ersten Tage seines kalten Entzugs waren der Horror und Moola Citys Unwetter wirkte sich nicht unbedingt positiv auf seine Stimmung aus.
Jimin hatte mit starken Panikattacken und Selbstzweifeln zu kämpfen, die ihn absolut außer Gefecht setzten. Er bekam kaum ein Auge zu und bestand darauf, dass Juniper fürs Erste bei ihm im Hotel blieb, was sie auch tat. Die ersten Tage wich sie nicht von seiner Seite. Alles was er tun konnte war im Bett liegen und an ihrer Energie zehren. Er brauchte sie, weil er alleine nichts auf die Reihe bekam.
Er schlief nicht, er aß nicht und seine Psyche war ein Schlachtfeld. Am liebsten hätte er seine Suite erneut kurz und klein geschlagen, aber es war sehr viel Arbeit gewesen alles wieder herzurichten. Jimin hatte währenddessen im Konferenzraum gesessen und gewartet, bis die Arbeiter fertig waren. Das würde er nicht nochmal tun, weil er keine Fremden in seiner Suite haben wollte. Nachdem sie hier gewesen waren, hatte es ihn unter den Fingernägeln gebrannt alles nochmal zu durchsuchen. Er traute niemandem außer Seokjin und Juniper.
Die ersten Tage des Entzugs waren die schlimmsten, da Jimin so unglaublich erschöpft war, aber dennoch kein Auge zubekam. Das führte dazu, dass die kleinsten Dinge ihn auf die Palme brachten. Alles fuckte ab, weil er einfach nicht zur Ruhe kam, weder innerlich noch äußerlich. Es war als würde der Entzug all die Energie, die das Kokain ihm jemals gegeben hatte, wieder einfordern. Es brachte den Gangster an seine Grenzen.
Doch nach diesen Tagen ging es ihm körperlich etwas besser. Immerhin schaffte er es nun einigermaßen zu schlafen. Er war für jede einzelne Stunde dankbar. Allerdings verbesserte sich sein Gemütszustand nicht – im Gegenteil. Jimin schien in ein noch tieferes Loch zu fallen, als zuvor.
Zudem hatte Jimin das Kokain nun mit Alkohol ersetzt, weil ihm sonst wirklich nichts blieb. Er konnte nicht auf beides verzichten. Ab und an nervte Juniper ihn mit ein paar Kommentaren zu seinen neuen Trinkgewohnheiten, aber das hatte er ihr ganz schnell abgewöhnt. Er wollte nichts hören. Ein Problem nach dem anderen. Irgendwie musste er sich ja von dem starken Verlangen nach Kokain ablenken. Da war der Alkohol gerade seine kleinste Sorge.
Jimin hatte sich noch nie so bezwungen gefühlt wie in diesen Wochen. Er mied den Spiegel, weil er seinen eigenen Anblick nicht ertrug. Er wollte sich so nicht sehen. Er hasste es so abartig, dass er erst schwach werden musste, um wieder stärker zu werden. Damit konnte er nicht gut umgehen. Er war es gewohnt immer die Oberhand zu haben und gut dazustehen. Jimin erkannte sich nicht wieder. Wann war er so geworden?
Jimin war willensstark und wollte nicht aufgeben, aber all das war extrem frustrierend und lastete ihm schwer auf der Seele. Er musste all diese Gefühle und Gedanken zurückhalten, da er sonst komplett ausrasten würde. Er war immer so verdammt stolz auf sich und sein perfektes Leben gewesen, hatte die Nase hoch oben getragen. So gerne hatte er es Kaiser unter die Nase gerieben. Und jetzt? Worauf konnte er nun noch stolz sein?
Er weinte sehr viel in dieser Zeit. Still und stumm, während er neben Juniper lag. Das geschah jedes Mal, wenn er seine Wut unterdrückte, was ihn ironischerweise bloß noch mehr anpisste. All das war so beschämend.
Er hasste es, hier wie das letzte Opfer zu sitzen und vor Juniper zu weinen. Sie kommentierte es nie, aber sie bekam es mit. Das reichte schon um seinem Ego zuzusetzen. Würde sie ihn je wieder ernst nehmen können? Was war er für ein Mann? Eine kleine Heulsuse, die wegen ein paar Drogen nicht auf ihr Leben klar kam?
Wenn seine Familie wüsste wie er wirklich war, würden sie ihn verachten. Jeden Tag hasste er sich ein bisschen mehr. Er wollte nicht mit dieser Schande leben. Er wollte die Zeit zurückdrehen.
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Moola City [BTS GANG AU]
Fanfiction"You look like a million dollar man, so why is my heart broke?" Moola City ist die Stadt, die immer in Dunkelheit gehüllt ist. Die Straßen werden bloß durch etliche Neon-Schilder erhellt, die oftmals zu eher zwielichtigen Etablissements führen. Mool...