In Franktown hockte ein Kerl, vor dem großen Eingang einer Bar und trank friedlich einen Schluck Bier, aus einer braunen Glasflasche. Das rote Neonlicht des Ladenschilds tauchte sein weißes T-Shirt in ein sanftes Hellrot. Die Luft in der Bar war stickig, weshalb er kurz eine Pause gebraucht hatte. Die frische Luft tat gut.
Er erblickte eine türkisfarbene Ducati, welche geräuschvoll vorbei düste. Die markante Farbe der Maschine war unverkennbar. Sie fuhr oft durch die Crimson Street.
Taehyung und Jungkook hielten vor einem kleinen Kiosk, dessen italienischer Besitzer an einem kleinen Tisch vor dem Laden saß, und lautstark telefonierte. Sie stiegen von der Maschine. Die Luft roch wie so oft nach Regen.
Der Braunhaarige brachte sein neongelbes Bremsscheibenschloss an seiner Maschine an, und schlenderte dann mit Jungkook hinüber auf die andere Straßenseite. Ziel war eine große Billard-Halle, welche einem der Capos namens Benjamin gehörte. Allerdings nannten ihn alle Crimsons bloß Big Ben, da er extrem fett war.
Jungkook grüßte gefühlt jede einzelne Person, an der sie vorbei gingen und Taehyung raunte apathisch: „Wer bist du? Die Queen?" Jungkook grinste amüsiert. Er kannte immer jeden. Taehyung war das absolute Gegenteil von ihm. Zurückhaltend und wortkarg. Er wunderte sich, ob er überhaupt ein soziales Leben hatte? Wohl eher nicht.
Taehyung würdigte die anderen Gangster keines Blickes. Er erledigte bloß seinen Job und das war es. Er hasste Smalltalk, und sorgte dafür, immer bloß das Nötigste zu besprechen. Dementsprechend hatte er auch immer ein absolutes Pokerface drauf. Jungkook hingegen war sehr expressiv, was seine Mimik und Körpersprache anging.
Die beiden jungen Männer arbeiteten schon seit einigen Jahren zusammen und gaben ein wirklich gutes Team ab, da sie sich ziemlich gut ergänzten. Ihre Motivation war allerdings auch grundverschieden.
Taehyung war durch den Tod seiner Eltern und das Versagen des Staats in dieser Situation gelandet, da er seinen jüngeren Geschwistern eine bessere Zukunft bieten wollte, außerhalb von Moola City. Er war ein guter Schütze, der sein Ziel nie verfehlte, weshalb die Crimsons auch Interesse an ihm gehabt und ihn sofort bei sich aufgenommen hatten. Er tat was nötig war und erwartete nicht mehr viel von diesem Leben, außer seine Geschwister durchzubringen.
Jungkook hingegen hatte die Gangster von klein auf bewundert. Sie durften machen, was sie wollten und keiner konnte ihnen irgendetwas sagen. Sie hatten viele Frauen, und wurden vom gemeinen Volk wie Könige behandelt. Es dürstete ihn nach dieser Macht. Deswegen wollte er auch einen höheren Rang erreichen.
Er spürte es jeden Tag in seinen Venen, dass er für dieses Leben gemacht war. Er wusste genau was er wollte, und es machte ihm Spaß so zu leben. Sein besonderes Talent war seine Willenskraft und das ihm in die Wiege gelegte Charisma.
Gemeinsam mit Taehyung hatte er sich langsam von kleinen Botengängen, Brandstiftung und dem Einschüchtern von Zeugen, hinauf zu Gewalttaten, Erpressungen und Attentaten hochgearbeitet. Nun war er bereit noch eine Schippe draufzulegen, aber dafür musste er sich dem Clan erst einmal wieder beweisen.
Die beiden Gangster betraten die Billard-Halle, welche bloß dürftig besucht war. Einige der Mobster drehten sich neugierig zu ihnen um. Jungkook grüßte den alten Barkeeper mit Hornbrille, der ein paar Biergläser polierte. Er nickte ihm freundlich zu. Der Schwarzhaarige fragte laut: „Ist Big Ben hinten?" Der Barkeeper nickte und Jungkook, der rückwärts lief, drehte sich wieder flink um und verschwand mit Taehyung im hinteren Teil der düsteren Billard-Halle.
Sie klopften ausnahmsweise an der dunklen Tür, welche zu dem Büro des Capos führte und wurden ein paar Sekunden später hereingebeten. Es roch nach Zigarre. Jungkook grüßte seinen Boss: „Hey, Benjamin.", und schloss die Tür leise hinter sich. Der Raum hatte keine Fenster und an der Decke baumelte eine, einzelne, kümmerliche, nackte Glühbirne.
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Moola City [BTS GANG AU]
Fanfic"You look like a million dollar man, so why is my heart broke?" Moola City ist die Stadt, die immer in Dunkelheit gehüllt ist. Die Straßen werden bloß durch etliche Neon-Schilder erhellt, die oftmals zu eher zwielichtigen Etablissements führen. Mool...