„Woher weißt du das?", fragte Lorey ihre Freundin. „James hat es mir in einem Brief geschrieben und auch dass er in London im Pub The Capitains Daughter eine Crew für die Reise dorthin anheuern will", „Er ist in London.", Lorey wollte aufspringen, doch Elisabeth hielt sie zurück. „Wo willst du hin?", „Ich muss zu Quelle, die Spanier sind auf dem Weg dorthin und wollen sie zerstören. Ich muss es verhindern bevor es zu spät ist", diesmal gelang es Lorey sie ries sich von ihrer Freundin los und rannte raus. „Lorey warte. Kommst du wieder? Was ist so wichtig an der Quelle?", Lorey blieb kurz stehen, drehte sich zu ihr um und schloss sie kurz in die Arme. „Es tut mir leid, Lizzy ich erkläre dir alles, wenn wir uns wieder sehen, versprochen", Elisabeth sah sich misstrauisch an. „Werden wir uns den wieder sehen?", „Ich verspreche es", sie lächelte ihrer Freundin aufmunternd zu. „Warte, du brauchst sicher ein paar Münzen, wenn du in London bist", Elisabeth eilte zurück ins Haus und kam nach kurzer Zeit mit einem Lederbeutel gefüllt mit Münzen zurück. Dann verabschiedeten sie sich ein zweites Mal, sie würden sich für eine längere Zeit nicht wieder sehen. Doch sie würden sich wieder sehen, da war Lorey sicher.
Der Weg nach London hatte länger gedauert als von Port Royal nach Sandy Bay. Doch diesmal war Lorey schlauer und nahm ihre Kleider gleich mit, ehe sie erneut Stunden damit verbringen musste sich neue zu suchen. Am Hafen in London suchte sie sich einen abgelegenen Kanal wo sie sich an Land zog und ihre Kleider trocknete. Als sie fertig angezogen war mit ihrem roten Mantel aus Leder, einer braunen Stoffhose, braunen Stiefeln und einem weißen Hemd schlich sie den Kanal weiter entlang bis um eine Kurve. Der Kanal war dreckig und das Wasser ebenso. Loreys Gesicht war dunkel verfärbt, doch das störte sie nicht, so konnte sie leichter untertauchen. Sie folgte dem Kanal noch ein Stück und kam an einigen Obdachlosen vorbei, die hier unten ein kleines Schläfchen hielten, um dem lauten Treiben der Straßen zu entkommen. Der erste an dem die Frau vorbeilief, trug einen braunen Hut, den er tief ins Gesicht gezogen hatte, neben ihm lagen einiges Essensreste, alte Kleidung und ein zweiter Hut. So leise sie konnte schlich sich Lorey an ihn heran. Sie griff nach dem Hut, setze ihn auf und zog sich ihn ebenfalls tief ins Gesicht, um es im Schatten zu verbergen. Anschließend nahm sie sich noch eines der alten Hemden, die daneben lagen und ging weiter, erneut um eine Abbiegung. Dort zerriss sie das Hemd in kleine Streifen. Kurz sah sie sich um ob sie jemand beobachtete, doch außer ihr und dem Mann um die Ecke waren die Kanäle leer. Schnell zog sie sich ihr Hemd aus und band sich die Hemdstreifen um die Brust, um ihre weiblichen Züge zu verstecken. Lorey hielt es für sicherer sich in London als Mann auszugeben. Und so würde Jack sie nicht sofort erkennen. Als sie fertig war zog sie sich wieder an und folgte dem Gang bis sie zu einer Treppe gelangte, die zum Stadtleben Londons führte. Das Rauschen der Straße empfing sie, vorsichtshalber legte sie eine Hand an ihre Manteltasche, in der der Beutel mit den Münzen lag, den Elisabeth ihr gegeben hatte. London war voll von Straßendieben und man konnte nie vorsichtig genug sein. Lorey setzte ihren Weg auf den Straßen Londons fort, bevor sie sich auf den Weg zum Capitains Daughter machte wollte sie sich ein paar Waffen besorgen, mindestens einen Degen und eventuell noch einen Dolch, je nachdem wie das Geld reichen würde. Sie musste nicht lange suchen ehe sie eine kleine Schmiede fand. Sie lag in einer Gasse abseits der Hauptstraße und sah schon etwas heruntergekommen aus. Gut so, dachte sich die Brünette, dann würden die Waffen, die sie verlangte, nicht ganz so teuer werden. Sie trat in das kleine Geschäft vor der Schmiede ein. Eine kleine Glocke über ihrem Kopf verkündete ihr eintreten. „Ja Sir, was kann ich für sie tun?", wurde sie sogleich von einem älteren Mann empfangen. Seine Haare waren an den Seiten von grauen Schlieren durchzogen und seine Haut bedeckt mit Ruß. „Ich brauche einen Degen und einen Dolch", „Hmpf", machte der Mann bloß und verschwand hinter einer Tür. Als er zurückkam hatte er mehrere Degen und ein paar kleine Dolche dabei. Er breitete die Ware vor ihr auf dem Tresen aus. „Das sind alle die wir derzeit auf Lager haben. Sonderanfertigen dauern mindestens eine Woche, sollten euch diese nicht gefallen", Lorey betrachtete die verschiedenen Waffen vor sich. Sie nahm einige der Schwerter in die Hand und schwang sie in ihrer Hand. Als sie einen passenden Degen gefunden hatte, der ihr nicht zu schwer war und den sie bequem in der Hand tragen konnte fragte sie den Schmied „Wie viel wollt ihr dafür haben und für einen Dolch?". Der Schmied sah die Frau von oben bis unten an, versuchte heraus zu finden wie viel er ihr abknöpfen konnte. „20 Silbermünzen für beides", Lorey verzog kurz das Gesicht, es war doch etwas mehr als sie gedacht hatte. Sie holte den Lederbeutel hervor und begutachtete dessen Inhalt. Es waren genug Silbermünzen da, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Da ich weiß, dass der Schmied etwas entfernt von ihr seine Waren billiger anbietet bin ich geneigt den Handel einzugehen, wenn ihr mich noch ein Halfter für den Degen mitgebt", der Schmied sah sie missbilligend an. Er kratzte sich kurz am Kinn ehe er sich nach unten beugte und ein braunes Leder Halfter hervorzog und es mit auf den Tresen legte. „Einverstanden", brummte er. Erfreut darüber das ihr feilschen so gut geklappt hatte schnappte sich Lorey ihre erworbenen Habseligkeiten und verließ die Schmiede wieder. Sie band sich das Halfter unter ihrem Mantel um die Hüften, verstaute den Degen darin und ließ den Dolch in ihrem rechten Stiefel verschwinden. Ihr nächstes Ziel war der Pub, in dem Jack angeblich nach einer Crew suchte. Um diesen zu finden begab sie sich weiter fernab der großen Straßen tiefer in die Stadt in die dunkleren Gassen. Jetzt war sie umso glücklicher sich als Mann getarnt zu haben, den als Frau wäre ihr hier sicher nicht wohl zumute. Vor allem nicht, wenn ihr Charme die Männer auf ungünstige Gedanken brachte. Doch so verdreckt wie sie war, konnte sie niemanden beeindrucken. Sie lief durch die Gassen, die Ohren gespitzt immer wieder hörte sie Matrosen davon reden das Jack Sparrow in der Stadt war um eine Crew anzuheuern und mit ihr zu Quelle der ewigen Jugend zu fahren. Einige taten die Sache als Mumpitz ab. Als sie den Namen des Pubs hörte, blieb sie unauffällig neben den beiden Männern stehen und tat so, als würde sie sich die Schaufenster des Ladens neben ihnen anschauen. Ein kleiner Trödelladen, mit allerlei Schnickschnack in den Auslagen. „Wenn ich es dir doch sage, Captains Jack Sparrow heuert heute im Captains Daughter eine Crew an, um mit ihr zu Quelle zu fahren", „Du spinnst doch die Quelle der ewigen Jugend, die gibt es doch gar nicht, das ist ein Ammenmärchen, was dir deine Mutter als Gutenachtgeschichte immer erzählt hat", Lorey drehte sich nun offensichtlich zu den beiden um und ging einen Schritt auf sie zu. „Was willst du Bursche? Wir haben kein Geld, also hau ab!", Lorey musste sich ein Lachen verkneifen, dass sie wegen ihrer Größe als Knabe durchging, war mehr als leichtsinnig von ihnen aber ihr war es recht. „Wo ist der Pub The Capitains Daughter?", sie erntete verdutzte Blicke der beiden. Der Mann rechts von ihr gewann als Erstes wieder die Kontrolle über sein Gesicht und zeigte nach links „Folge der Straße und dann die dritte Abbiegung links, dann solltest du es gleichsehen". Mit einem nicken bedankte sich die verkleidete Frau und ging ihres Weges. „Hey Bursche, bist du nicht noch zu jung um in See zu stechen", Lorey drehte sich mit einem breiten Grinsen zu den beiden Männern um „Man ist nie zu jung", sie zwinkerte ihnen neckisch zu ehe sie weiterlief. Die Beschreibung des Mannes war richtig und als sie in die genannte Gasse einbog, sah sie schon das Schild, welches die Form einer gut bestückten Frau hatte, über dem Eingang des Pubs hängen. Warmes Licht und lautes Getuschel strömte auf die Straßen hervor. Als Lorey die Tür zum Pub öffnete, empfing sie warme Luft gemischt mit dem Geruch nach Alkohol. Ein Geruch den sie lange nicht wahrgenommen und nicht vermisst hatte. Der Raum war gut gefüllt, einige Männer waren bereits betrunken und sangen lauthals mit der Musik mit. Ihr entging das Augenpaar nicht, das sie gleich erfasst hatte, als sie den Pub betreten hatte. Sie gehörten zu einem der Männer, die bei der Band saßen und mitsangen. Er schien nicht zu betrunken und sein Blick ließ sie nicht los. Auch nicht, als sie sich einen Tisch in der Nähe des Eingangs suchte und dort Platz nahm. Die Bedienung wurde sogleich aufmerksam auf sie und eilte herbei, um die Bestellung aufzunehmen. „Ein Bier bitte", „Kommt sofort", erwiderte die Bedienung, der Ausschnitt mehr preisgab als er versteckt hielt, freundlich und sie weiterlief. Lorey spürte immer noch den Blick des seltsamen Mannes auf sich und beschloss in sich genauer anzusehen. Wenn er sie so ungeniert anstarren konnte konnte sie das auch. Sie ließ ihre bernsteinfarbenen Augen in seine Richtung schweifen. Er trug einen dreieckigen Hut, ähnlich wie ihrer und ebenfalls in einem dreckigen Braun. Sein Mantel, sein Hemd sowie Hose und Stiefel waren in einem dunkeln braun. Doch das, was ihren Blick auf sich zog, waren seine Augen. Man könnte sagen sie waren ebenso besonders wie seine, wenn auch nicht so einsatzfähig. Sein rechtes Auge hatte die gleiche Farbe wie seine Kleidung, ein dunkles Braun. Doch das linke war durchzogen von einer Narbe, die sich von seiner Augenbraue bis zu seiner Wange hinunter durchzog. Und das Auge dazwischen war weiß, er war blind auf diesem. Trotzdem sah es so aus, als würde er ihr mit beiden Augen direkt in ihre schauen. Eine Gänsehaut verteilte sich über ihren ganzen Körper. Das donnernde Geräusch, welches das Bier machte, als die freizügige Bedienung es vor ihr auf dem Tisch abstellte, unterbrach ihren Blickkontakt. „Das macht dann eine Silbermünze", Lorey fischte erneut den Beutel aus ihrer Manteltasche, gab der Frau eine Silbermünze und legte eine weite Kupfermünze hinzu, als Trinkgeld und vielleicht würde sie sich dann ein Kleid kaufen können, was besser passt. Dankend schenkte die Dame ihr ein Lächeln ehe sie die Münzen einsteckte und ihrer Arbeit nachging. Lorey ließ ihren Blick weiter durch den Raum schweifen, ungeachtet von dem Mann der sie immer noch zu beobachten schien. Sie saß einige Stunden so da und beobachtete, wie einige Matrosen aus einer Nebentür traten und lauthals durch die Gegend riefen, dass sie nun mit Kapitän Jack Sparrow auf die Reise nach der Quelle der ewigen Jugend gingen. Sie scheute sich davor durch diese Tür zu treten und genau dasselbe zu tun, sich als Teil seiner Crew anheuern zu lassen. Nach so langer Zeit seitdem sie sich nicht gesehen hatten. Vor der Tür ertönte plötzlich ein lauter Schuss. Kurz herrschte Stille im Raum, ehe lautes Gelächter in durchströmte, Lorey lachte mit, um ihren Schreck über den Schuss zu vertreiben und nahm noch einmal den letzten Schluck von ihrem ersten Bier. Es schmeckte lack, hatte bereits den Geschmack verloren und war abgestanden. Dennoch half es und beruhigten dennoch ihre Nerven. Für kurze Zeit, den auf den nächsten Schock konnte sie kein Bier vorbereiten, als Kapitän Jack Sparrow gefolgt von seinem Vater Edward Teague durch die Tür in das Pub traten.
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The call of the Land (Fluch der Karibik)
Fanfiction(ABGESCHLOSSEN) TEIL 2 Loreys Geschichte geht weiter. Als sie erfährt, dass die Quelle der ewigen Jugend, wie sie unter den Piraten bekannt ist, in Gefahr ist, macht sie sich auf die Suche nach ihr, um einen der wichtigsten Orte der sieben We...