Kapitel 27

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„Rotröcke", der Schrei des jungen Turners drang vom Ausguck zu ihnen herunter. Die Crew, die sich noch an Deck befand sowie die Piraten Kapitänin und Barbossa sahen verwundert umher. „Rotröcke", ertönte es erneut von oben. Die junge Frau ging Richtung Reling, um zu schauen aus welcher Richtung die vermeintliche Bedrohung zu kommen drohte. Rechts der Pearl trieb tatsächlich ein Schiff der englischen Marine. Eine Flagge zierte ihr Heck. Loreys Kampfmodus stellte sich ein „Sie kommen ans Steuerboard!", schrie sie lauthals über das Deck. „Wir kämpfen bis zum Letzten". Die Crew, die sich bereits unter Deck begeben hatte, eilte nur die kleine Treppe hinauf. Alle machten sich bereit für einen Kampf. Luden die Kanonen und wetzten die Messer. Lorey war Barbossa hinterhergeeilt, der sich auf den Weg zum Steuerrad und dem Mädchen machte. Ein Unwetter zog auf, Lore erkannte den sich verändernden Wind. Durch die Wolken zog ein Blitz, der den Himmel erhellte und einen Schatten hinter dem Schiff der englischen Marine preisgab. Lorey zog einmal scharf die Luft aus, als sich der Schatten aus der Dunkelheit erhob, sein Bug sich regelrecht aus dem Wasser hob. Es sah aus wie ein riesiges Skelet bestehenden aus morschem Holz und alten Schiffsteilen, wie ein gewaltiges Ungeheuer stürzte es sich auf das Schiff, glitt über dieses hinüber und warf es zur Seite. Ein Feuer brach aus und erhellte die tiefschwarze Nacht. Das Schiff der Marine sank nun Richtung Meeresgrund. „Was auch geschieht, halte deinen Kurs", befahl Barbossa dem Mädchen eher er sich wieder der Bedrohung neben ihnen zuwandte. Auch Lorey drehte sich von dem Mädchen weg. Ihr Blick glitt über das Deck sie hielt Ausschau nach ihrem ersten Maat. George stand unten am Deck, neben ihm James beiden hatten das Schwert gezogen und schauten auf das dunkle Meer vor ihnen. Das morsche Schiff richtete seinen Kurs jedoch auf Sie. Salazar hatte sie gefunden. Er brachte sein Schiff vertikal neben die Pearl. Ein gewaltiger Ruck durchfuhr das Schiff als das Holz aufeinandertraf. Lorey konnte gerade so ihr Gleichgewicht halten. Ehe sie sich versah, tauchte einer der toten Seeleute vor ihr auf. „Jack Sparrow", ertönte es von unten zu ihr hinauf. „Jack Sparrow, die auf See gebliebenen sind wieder da", Salazar betrat nun das schwarze Holz ihres Schiffs und drehte sich herum. Sein Haar schwebte um seinen bleichen Kopf wie als ob er sich unter Wasser befinden würde. Er war tot genauso wie seine gesamte Crew. Einen Kampf den sie nicht gewinnen konnten. Sie mussten versuchen zu fliehen und versuchen vor ihnen an den Dreizack zu kommen. Dies war ihre einzige Chance lebend aus der Sache heraus zu kommen. Der tote Kapitän sah sich weiter auf dem Deck um. Ging auf einen verängstigen Piraten aus Barbossas Crew zu und fragte harsch „Wo ist er", kleinlaut hob der angesprochenen einen Finger und zeigte auf die Vorderseite des Schiffes. „Verteidigt euch Männer", Barbossa zog sein Schwert „Bis zum Tod", und stütze sich in den beginnenden Kampf. Lore hielt ihr Schwert hoch, führte ein paar Hiebe durch und als ihr Gegenüber kurz wegsah, stieß sie ihn mit einem kräftigen Tritt von Board. Mit schnellen Schritten und erhobenem Säbel kämpfte sie sich an den Bug des Schiffes, eilte Salazar hinterher. Er durfte Jack nicht bekommen. „Wo ist er?", rief sie über das Deck als sie ebenfalls wie Salazar feststellen musste, dass Jack nicht wie vor wenigen Minuten noch an den vordersten Mast gebunden stand. George, der nun neben ihr erschien, zeigte mit einem schelmischen Lächeln in Richtung des anderen Schiffes. Wie es für den berüchtigtsten Piratenkapitän der Karibik üblich war, schwang dieser unbeholfen an einem Seil zwischen den beiden Seiten der Schiffe entlang. „So ein Idiot", murmelte Lorey als sie mit grimmiger Miene Slazar folgte, der mit einem Satz zwischen die beiden Schiffe sprang und auf einer der Kanonen halt fand. Sparrow im in einiger Entfernung gegenüber. Jedoch stand er nicht auf einer Kanone er klammerte sich fest. „Sei vorsichtig", rief ihr der ihr erster Maat hinterher, als die junge Frau auf die Reling stieg. Das kalte Nass unter ihr. "Du kannst dich nicht verstecken", lachte der tote Mann, ehe er mit seinem Säbel ausholte. Jack konnte gerade noch so entkommen und sprang auf eine Kanone auf der anderen Seite. Salazar folgte. Eine Hetzjagd entstand zwischen den beiden Männern. Lorey fasste ihren Mut und sprang ebenfalls zwischen die beiden Schiffe. Es kostete sie all ihre Kraft, nicht auf dem glitschigen Metall auszurutschen und in die Tiefe zu stürzen. Sie hob eine Hand, versuchte irgendeine Art von Wasser zu finden, die sie an Salazar greifen konnte. Doch nichts, er war tot, ebenso sein bleicher Körper. So blieb ihr nichts anderes übrig als mit holprigen Sprüngen und mehr Glück als Können über die Kanonen zu springen und den beiden zu folgen. „Hey, du stinkender Kadaver", schrie sie, als sie etwas über Salzar auf einer Kanone zum Stehen kam. Der Mann drehte sich verwundert zu ihr um und fing an, lauthals zu lachen, als er ihre Gestalt kurz musterte. „Es reicht wohl nicht, dass sich verdorbene Seelen der Piraterie zuwenden. Jetzt gibt es auch schon Frauenzimmer, die sich der dunkeln Seite zuwenden", Lorey warf einen kurzen Blick zu Jack und sah, dass er die Chance nutze, die sie ihm soeben verschafft hatte. Nun deutlich sicherer lief er auf den Kanonen von rechts nach links weiter. Erzürnt drehte sich jetzt auch Salazar kurz in seine Richtung. Ehe er ausholte und mit einem Hieb Lorey den metallenen Boden unter den Füßen riss, mit einem kurzen Schrei fiel sie hinunter, hörte noch das sich entfernende Lachen des Toten über sich. Mit einem Arm schaffte Lorey es, sich an eine der unteren Kanonen zu klammern. Mit einem kräftigen Ruck zog sie sich hoch, konnte mit ihrer zweiten Hand das Metall greifen und zog sich an ihr hoch. Jack und Salazar hatten nun fast den Bug der Schiffe erreicht. Als sich die Galionsfigur des toten Schiffes plötzlich von der Brüstung erhob. Lorey konnte selbst von dort aus, wo sie sich befand, das Holz knacken hören, als sich die Figur vom Schiff losriss und vor Jack zum Stehen kam. Gefährlich erhob sie ihr Holzschwert ehe sie ausholte und mit einem Schlag nun auch Jack fiel. Er konnte sich wie sie auch noch mit einem Arm an einer der Kanonen klammern. Lorey rannte nun so schnell sie konnte zwischen den Schiffen hin und her sprang von einer Kanone zur nächsten. Die Figur und Salazar stürzten sich beide auf den ehemaligen Kapitän. Lorey packte die Panik. Mit einer Hand voraus und all ihrer Kraft befahl sie dem Wasser in die Höhe zu schießen, vorbei an Jack und direkt auf die Figur über ihm zu. Mit aller seiner Kraft schoss der Wasserstrahl auf die Galionsfigur zu und brachte ihr Holz zum Knacken, ein Stück ihres Kopfes löste sich und fiel in das dunkle Meer zwischen ihnen herab. Es war nur ein kurzer Moment, indem sich die Figur schüttelte und über Jack kletterte um ihn zwischen sich und Salazar gefangenzunehmen. Lorey spürte wie eine Welle die Pearl erfasste, sie in die Höhe hob und sie in Richtung des gegnerischen Schiffes fallen ließ. Sie schloss ihre Augen und bereitete sich auf einen harten Aufprall vor. Doch als ihre erhobenen Hände das Holz berührten und sie mitsamt dem Schwung der Welle dagegen drückten, gab es, morsch wie es war, unter ihr nach und sie brach durch die Wand in das innere hinein. Sie brauchte kurz, um sich von dem Sturz zu erholen und die morschen Holzteile, die auf ihr lagen, von sich zu werfen. Sie raffte sich auf und sah etwas weiter entfernt Jack, der das Gleiche tat. Sie rannte in seine Richtung. „Alles okay?", wollte sie von ihrem ehemaligen Geliebten wissen. Dieser drehte sich ihr zu, ein typisches Lächeln auf den Lippen. „Machst du dir etwa Sorgen um mich, Liebes?", noch bevor Lorey etwas darauf erwidern konnte, sprang Salazar hinter einem Pfosten hervor. Mit einem Satz ließ Lorey ihr Schwert zwischen Jack und den Toten gleiten und fing den tödlichen Schlag ab. Mit einem lauten Schrei schlug Salazar erneut auf die beiden Piraten ein und trieb sie weiter zurück. „Braucht Jack Sparrow jetzt schon die Hilfe einer Frau, um mir zu entkommen", lachte Salazar und eine schwarze Flüssigkeit lief ihm das Kinn hinunter. Angeekelt verzog Lorey das Gesicht ehe sie zu einem Angriff ansetzte der allerdings ins Leere ging als der Tote ihr auswich. Er schaffte es sie an der Schulter zu packen und mit einem kräftigen Stoß gegen die nächste Wand zu schleudern. Lorey brauchte einige Zeit um sich von dem Zusammentreffen mit der Wand wieder zu fassen. Ihr Schwert war zu Boden gefallen, als sie mit beiden Händen versuchte die heftigen Kopfschmerzen zu lindern, die sie nun hatte. Als sich ihre Sicht wieder klärte, sah sie, wie Salazar das Schwert erhoben über dem am Boden liegenden Jack stand. „Die Insel", rief Jack ihr laut zu und sie folgte seinem Blick durch die Trümmer des Schiffes. Und dort sah sie tatsächlich, wie sich Land aus dem dunklen Meer erhob. Salazar wandte sich ebenfalls um und stieß einen erschrockenen Laut aus. Als er für diesen kurzen Augenblick abgelenkt war, lief Lorey auf ihn zu und schubste ihn, der Mann kam aus dem Gleichgewicht und stolperte über Jacks Bein, welches er ihm gestellt hatte. Er stürzte zu Boden. Schnell packte Jack die Frau an der Hand und zog sie mit sich durch das klaffende Loch in der Wand, welches er zuvor selbst dort hineingemacht hatte. Er nahm Anlauf und zog sie mit sich. Sie flogen über die Schlucht zwischen den Schiffen. Jack rollte sich ab, hielt dabei noch immer ihre Hand und zog sie somit auf sich. Zu zweit rollten sie über das Deck ehe sie zum Stillstand kamen. Jack bedachte sie mit einem anzüglichen Grinsen, als sie sich rittlings von ihm erhob. Es erstarb allerdings als sie noch kurz ausholte, um ihm eine Ohrfeige zu geben. „Die hab ich nicht verdient", motze er, eher er sich ebenfalls aufstemmte. „Doch das hast du und noch mehr", blaffte die Frau ihn an und entfernte sich in Richtung Barbossa, einen jammernden Jack hinter sich. Die Toten Seeleute, die sich noch auf der Pearl befanden, nahmen ihre Beine in die Hand und versuchten so schnell es ging ihr Schiff zu verlassen und sich zu retten, ehe sie zu Staub zerfielen. Die Toten konnten kein Land betreten, der Fluch band sie an das Meer. Die Pearl krachte gegen das steinige Ufer. Lorey fiel zurück. Krachte gegen einen männlichen Körper. Jacks Arme schlangen sich um sie, um ihr Halt zu geben. So schnell es ging, versuchte sie sich von ihm zu befreien und einige Schritte Abstand zu bekommen. „Sie haben Henry", rief Carina die von oberem Deck heruntereilte. Das Schiff der Toten verschwand neben ihnen bereits hinter dem Horizont. Das goldene Licht der Sonne begrüßte ihre Ankunft. Beschwichtigend hob Lorey ihre Arme und ging auf das Mädchen zu „Wir holen ihn zurück", sie schloss sie in ihre Arme „Mach dir keine Sorgen". „Allein der Dreizack kann ihn jetzt noch retten", kam es erschlagen von Barbossa der sich auf seinem Gehstock aufstütze und auf die beiden Frauen zu humpelte. „Dann müssen wir ihn finden", das Mädchen riss sich aus Loreys Armen und eilte auf die Reling zu in Richtung der Insel. „Das werden wir", pflichtete ihr Lorey bei. Jetzt wollte Sie den Dreizack mehr als alles andere finden. Sie konnte nicht zulassen, dass Will und Elisabeths Sohn von einem Toten ohne einen Funken Menschlichkeit verletzt wurde. Es war Ihre Pflicht ihn an ihrer Stelle zu beschützen. Das Meer war ihr Reich. Sie hatte jeglichen Vorteil in diesem Gebiet. Und es war ihre Aufgabe, den Dreizack zu finden und das Meer von den Flüchen dieser Erde zu befreien. Nicht nur aus den Gründen, die sie vorantrieben, auch allein aus dem Grund, da sie die Beschützerin der Meere war. Poseidon hin oder her, sie war die Tochter einer ebenso mächtigen Göttin. Die Crew, welche durch ihre Ankunft ordentlich durchgeschüttelt worden war, richtete sich nun auf. Lore entdeckte nun einige ihr sehr bekannte und lang nicht gesehene Gesichter unter ihnen wieder. „Gibbs?!", entfuhr es ihr laut, als sich der alte Mann neben ihr abstütze. „Wo in Gottes Namen kommt ihr den her?", „Scrumb?", auch George hatte seinen ehemaligen Crew Gefährten wiedererkannt, der hinter Gibbs an der Reling lehnte. „Na, habt ihr uns vermisst", mit einem breiten Grinsen sah er die beiden an. „Das beste Duo, das ich kenne", sein Gesicht wirkte ganz grün als er sie beide betrachtete. Ein heftiger Ruck ging durch seinen Körper und er lehnte sich noch rechtzeitig über die Reling, um dort sein Magen inneres von sich zu geben. Angeekelt wandten sich die beiden von ihm ab. „Gibbs mein bester", Jack drängelte sich zwischen George und Lorey hindurch. Wodurch Lorey nicht entging, dass er den Mann neben ihr deutlich harscher zur Seite stoß als sie. „Wie habt ihr es geschafft zu entkommen?", Jacks Miene verdunkelte sich. „Nachdem ihr uns verlassen geritten wir in die Fänge der englischen Marine. Doch unser neuer Kapitän", Gibbs Blick glitt zu dem über der Reling hängenden Piraten „Konnte Sie davon überzeugen uns kein Haar zu krümmen", ein zufriedenes Lächeln umspielte den Mund des alten Mannes. Lorey war sich sicher hier lief etwas ganz und gar nicht wie es sollte. Scrumb ein Kaptiän" Jack schritt nun weiter auf seinen alten Freund zu. „Wir haben keine Zeit", rief ihnen Carina zu die bereits an einer Leiter zerrte, um über die Reling zu steigen. Lorey wandte sich von den Männern ab, um ihr zu helfen. Das Sonnenlicht tauchte die ganze Insel in strahlendes Sonnenlicht und brachte sie zum glitzern. Wortwörtlich, die gesamte Insel erstrahlte in einem Glanz von Kristallen. „Sie dir das an Lorey", das Mädchen ließ die Leiter sinken. „Das ist das Wunderschönste, was ich je gesehen hab.", Sie hielt ihr Tagebuch fest umklammert. „Mein Vater wollte, dass ich das finde", Loreys Blick huschte kurz zu Barbossa der sie ermahnend ansah. „Steine?", kam der wenig hilfreiche Kommentar von Jack hinter Lorey. Diese rollte entnervt mit den Augen, ehe sie sich über Carinas Schulter lehnte und auf die Buchseite sah, die das Mädchen aufgeschlagen hatte. „Nein keine Steine. Sterne. Das ist die Karte, die kein Mann lesen kann. Diese Insel ist eine präzise Spiegelung des Firmaments. „Ein Stern fehlt", rief Carina auf. Steckte ihr Buch in die Tasche und machte sich darauf das Schiff zu verlassen. „Wir müssen den Dreizack finden", Jack eilte dem Mädchen nach. „Hector", rief er nach Barbossa. „Eins solltest du noch wissen. Sie ist eine Horologin", er sprach das Wort Horologin aus als wäre es etwas Schlechtes. Doch Lorey vermutete das er einfach keine Ahnung hatte was eine Horologin macht. 

The call of the Land (Fluch der Karibik) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt