Kapitel 19: Der Junge ohne Namen

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Pov. Peter

Eigentlich ist es meistens nur ein subjektives Gefühl das man die ganze Zeit angestarrt wird. Paranoia, soziale Angst und Schizophrenie sind nur einige Gründe dafür.

Doch ich wurde wirklich angestarrt.

Was auch sonst, ich lief nass durch die Straßen von New York. Jeder sah die Spur von Wasser die mich verfolgte und wenn ich zu nah kam, sicherlich auch den leichten Fischgeruch.

Nun stand ich an der Bushaltestelle und hoffte, das der Busfahrer nichts merkte. Und das er nasses Geld annahm.

Wie wahrscheinlich war es, das ich zum zweiten Mal diese Woche bei den Docks ins Wasser gesprungen bin? Naja, diesmal war auch wirklich jemand in Gefahr gewesen. Trotzdem!

„Hattest du einen schlechten Tag?"
Schon bevor er es sagte hörte ich seine Schritte, doch dachte ich, es wäre Percy.

Doch es war nur ein anderer Junge der sich neben mich gestellt hatte.
„Könnte man so sagen", murmelte ich.
Nur ein paar Mobber, die es lustig fanden einen Jungen mit Fisch im Rucksack ins Meer zu schmeißen.

Als ich den Jungen ansah, bemerkte ich, das er mich nicht anschaute. Er guckte gedankenverloren zu einer Pizza gegenüber.
„Hunger?"

Das schien ihn aus seinen Gedanken zu holen. „Das ist es nicht. Ich suche jemanden."

Er fing an eine etwas vage Beschreibung zu einer Frau zu machen.
„Wer ist das?", fragte ich mit einer Spur Misstrauen. Es hörte sich an als würde er...
Nein.
Das war Unsinn. Der Junge meinte jemanden anderes. „Ist sie mit dir Verwandt oder so?"

„Ähm ja...Eine Verwandte. Ich suche sie seit...3 Wochen?"
Dabei kratze der Junge sich an den Hinterkopf, als müsste er überlegen. „Äh ähm ich bin Weise und ich habe nicht so viel Familie und ich dachte wenn ich sie mal kennen lernen würde..."

Seine Stimme versagte. An seinem Blick sah ich, dass er die ganzen Straße absuchen, als würde er erwarten sie hier irgendwo zu entdecken.

Es hört sich jetzt zwar seltsam an, aber ich roch das er log. Viele Leute schwitzten beim lügen, wie der Junge. Dadurch das er so nah stand, konnte ich es riechen.

Trotzdem sagte ich nichts. Vielleicht war er nur echt nervös. Wollte sie unbedingt finden.

Aber etwas an ihm war... anders. Gewiss sah er mit seiner Übergrößen College Jacke und dem kränklichen Körperbau nicht seltsamer aus als manch anderer New Yorker, doch das war es nicht. Es war seine Aura.

Sie war anders als bei anderen Menschen. Seine Haltung, seine herum huschende Blicke, die Art und Weise wie sein Hände sich immer wieder anspannten.

War er etwa...
Nein, ich durfte nicht nachfragen. Wenn er es nicht wäre, hätte ich mehr Probleme als nasse Füße.

Waren nicht gerade die griechischen Götter für ihre harten Strafen bekannt?

„Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche", sagte ich aufrichtig. Vielleicht musste er für eine Aufgabe eine Frau finden, die zufällig so aussah wie sie.
Der Junge versuchte zu Lächeln, doch er schaffte es nicht wirklich.

„Danke...?"
Ich lächelte. „Peter. Du?"

Der Junge öffnete den Mund um zu etwas anzusetzen, da kam der Bus langsam angefahren. „Das ist dein Bus, oder?"
Etwas abwesend nickte ich. Erst viel später fing ich an zu hinterfragen woher er das wusste.

„Auf Wiedersehen, Peter. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder."
Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Als hätte er das eben entschieden ohne mich einzuweihen.

Ohne den Namen des Jungen zu kennen drehte er sich einfach um und ging. Als hätte er sich nur an die Bushaltestelle gestellt um mit mir zu reden. Ich schüttelte den Kopf. Hör auf so selbstzentriert zu sein, Peter.

Plötzlich hörte ich ein Räuspern. Es war der Busfahrer. Ein alter Mann mit Schnauzbart. „Möchtest du noch einsteigen, Junge?"

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Hey Leute,

Habt ihr gut geschlafen? In letzter Zeit ist mein Schlafrythmus so kaputt wie die Erinnerungen der Avengers.

Guess wer der Junge war XD?

Und nur so nebenbei: Wer von euch weiß, wer der Busfahrer war?

651 Wörter

MiaRainbowlight

Kindersoldaten 2?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt