Kapitel 18

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Harry

"Jetzt hör doch endlich auf, auf dein Handy zu starren", Liams genervte Stimme bohrt sich in meinen bereits dröhnenden Kopf. Ich verdrehe nur die Augen und analysiere Louis' Nachricht weiterhin.

"Meine Güte, die Nachricht wird dir keine Antwort geben, wenn du sie weiterhin nur so anstarrst. Du musst ihm schon zurück schreiben", selbst Zayn klingt mittlerweile genervt und das heißt was, denn er ist sehr geduldig. Normalerweise. "Woher-", ich verstumme.

"HARRY!"
"Ist ja gut. Ist ja gut."
Genervt blicke ich die Beiden an.

"Soll ich vorbei kommen?"
Das war wahrscheinlich nicht das, was die Beiden von mir wollten, aber zu meiner Verteidigung-

"Ja."

"Ich muss los. Sorry Leute, ist ein Notfall." Verdattert lasse ich meine besten Freunde zurück.

Als ich vor seiner Tür stehe, realisiere ich erst, was ich gerade überhaupt tue. Doch es ist schon zu spät um einen Rückzieher zu machen, denn kaum als ich die Klingel betätige, springt die Tür auf und Louis fällt mir in die Arme. Völlig überfordert drücke ich ihn feste an mich. "Shh. Alles wird wieder gut."

Schweigend sitzen wir auf seinem Bett. Es ist ausnahmsweise ein angenehmes Schweigen. Da ich sein Zimmer nicht zum ersten Mal sehe, weiß ich mittlerweile einigermaßen wo was steht. Doch ein kleines Detail fällt mir auf. Eine Gitarre.

Ich weiß nicht, ob sie das letzte mal schon dort stand und ob ich nur zu blöd war, es zu bemerken oder, ob sie tatsächlich erst seit Kurzem dasteht.
Es ist eine normale dunkelbraun lackierte Akustikgitarre, doch trotzdem wirkt sie anders. Vielleicht geht es hier auch nur um den Fakt, dass er meinte er könne nicht singen. Es ist ja möglich, dass man ein Instrument besitzt und trotzdem nicht singen kann. Ich kenne viele, die Klavier spielen, aber nur als Begleitung für andere. Doch das war garnicht mein Punkt.
Irgendwas verheimlicht er mir und ich bin mir sicher ich kann ihn dazu bringen es mir zu erzählen.

"Louis?" "Mhm", nachdenklich blickt er zu mir.
"Was ist passiert?", ist das einzige was ich über die Lippen bekomme. Denn das ist das was mich schon die ganze Zeit interessiert hat.

Warum hat er mir diese Nachricht geschrieben? Warum wollte er, dass ich herkomme? Und wieso beschäftigt mich das alles so? Warum bin ich aufgesprungen und habe alles fallen gelassen, nur weil er meine Hilfe brauchte?

Machen das Freunde so?

"Ich wollte nur nicht alleine sein", wie ein Flüstern dringt seine Stimme zu mir durch? Fast so als wäre er sich seiner Antwort selber nicht sicher.

Ich nicke nur. Habe ich das Recht enttäuscht zu sein? Ich weiß nicht, auf was für eine Antwort ich gehofft habe, aber offensichtlich kann er sie mir nicht geben.

"Kannst du näher kommen?" Er wirkt so zerbrechlich. So habe ich ihn noch nie erlebt. So unsicher. Also rutsche ich zu ihm und lege meinen rechten Arm um seine kleine Taille, sodass er sich an meiner Schulter anlehnen kann.

"Es ging so schnell." Fragend blicke ich ihn an, doch schaut er mir nicht in die Augen und redet weiter.

"Ich bin mir sicher sie wollte das nicht. Sie meinte immer das Leben geht weiter, egal wie schwierig es einem vorkommen mag. Ich kannte sie nur als diesen hoffnungsvollen glücklichen Menschen. Ob sie ihr anderes Gesicht vor mir versteckt hat? Dachte sie, ich würde sie verurteilen? Hab ich ihr nichts bedeutet?"

Sein tränenüberzogenes Gesicht richtete sich auf mich. In seinem Blick liegt so viel Hoffnung, dass es mir leid tut ihm diese Frage nicht beantworten zu können. Ich weiß es war nur eine rhetorische Frage und er erwartet keine Antwort.

Und trotzdem würde ich ihm am liebsten sagen, dass sie ihn garantiert geliebt hat und vor allem, dass er niemanden enttäuscht hat, doch das kann ich nicht. Noch nicht. Nicht bevor ich nicht weiss um wen und um was es hier geht.

"Louis hör mal. Jeder Mensch hat eine dunkle Seite. Nur muss diese dunkle Seite nicht immer böse sein." Er nickt nur.

"Sie war nicht böse. Nie. Auch ihre dunkle Seite kam nie zum Vorschein. Bis zu diesem einen Tag, sie hat uns Beleidigungen an den Kopf geworfen, die ich bis heute noch nicht verstehe. Sie war so fies zu uns. Dann ist sie runtergelaufen und man hat nur noch eine Tür knallen gehört. Sie war weg. Ab diesem Moment habe ich sie nie wieder gesehen."

"Wer-"

"Meine Schwester."

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Wow das war nicht gerade leicht zu schreiben.
Ich war irgendwie in Schreiblaune. Guckt mal in meine andere Story rein :)

Ich muss jetzt zum Augenarzt. Hilfe.

Habt ihr schon in Ed Sheerans neues Album reingehört? Absoluter Fan Moment

2 nov 2021

My little secret ✈︎ Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt