Kapitel 16 ✔️

1.2K 47 0
                                    

L U N A

Dumbledore hatte Harry, zum Glück, dazu überredet, nicht mehr nach dem Spiegel zu suchen.
„Siehst du, Dumbledore hatte Recht. Dieser Spiegel könnte dich in den Wahnsinn treiben.", sagte Ron, als Harry uns von seinen Träumen erzählte.
Mine, die am letzten Ferientag zurückkam, sah die Dinge ganz anders. Sie schwankte zwischen Entsetzen und Enttäuschung. Entsetzten bei dem Gedanken, das Harry drei Nächte nacheinander aus dem Bett geschlüpft war und das Schloss durchstreift hatte („Wenn Filch dich erwischt hätte!") und Enttäuschung darüber, dass er nicht wenigstens herausgefunden hatte, wer Nicolas Flamel war.
Wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben Flamel jemals in einem Bibliotheksband zu finden, auch wenn Harry sich immer noch sicher war, dass er den Namen irgendwo gelesen hatte.
Nach dem Ende der Ferien fingen wir wieder an zu suchen und in den Zehn-Minuten-Pausen die Bücher durchzublättern.
Harry und ich hatten sogar noch weniger Zeit als die anderen, denn auch Quidditch-Training hatte wieder begonnen.Wood forderte uns härter denn je. Selbst der Dauerregen, der nach dem Schnee eingesetzt hatte, konnte unsere Begeisterung nicht dämpfen. Die Weasleys beschwerten sich, Wood sei vom Quidditch geradezu besessen, doch Harry und ich waren auf Woods Seite. Sollten wir unser nächstes Spiel gegen Hufflepuff gewinnen, würden wir zum ersten Mal in sieben Jahren Slytherin in der Hausmannschaft überholen.

Eines Tages, während einer besonders nassen und schlammigen Trainingsstunde, hatte Wood uns eine schlechte Nachricht mitzuteilen.
Gerade war er sehr zornig geworden wegen der Weasleys, die immerzu im Sturzflug aufeinander zurasten und so taten, als stürzten sie von ihren Besen.
„Hört jetzt endlich auf mit dem Unfug!", rief er. „Genau wegen so was verlieren wir noch das Spiel! Diesmal macht Snape den Schiedsrichter und dem wird jede Ausrede recht sein, um Gryffindor Punkte abzuziehen."
George fiel bei diesen Worten wirklich vom Besen.
Snape ist der Schiedsrichter?", prustete er durch einen Mund voll Schlamm. „Wann hat der denn jemals ein Quidditch-Spiel gepfiffen? Er wird nicht mehr fair sein, falls wir die Slytherins überholen können."
Wir anderen landeten neben George und beschwerten uns ebenfalls.
Außer ich, ich blieb still.
„Ich kann doch nichts dafür.", sagte Wood.
„Wir müssen einfach aufpassen, dass wir ein sauberes Spiel machen und Snape keinen Grund liefern uns eins auszuwischen.", sagte ich.
Wie immer nach dem Training blieben die anderen noch eine Weile beisammen und unterhielten sich, doch Harry und ich machten uns gleich wieder auf den Weg in unseren Gemeinschaftsraum, wo wir Ron und Mine beim Schachspiel fanden.
Schach war das Einzige, bei dem Mine immer verlor und Harry und Ron waren der Meinung, dass könne ihr nur gut tun.
„Sei mal einen Augenblick ruhig.", sagte Ron, als Harry sich neben ihn setzte. „Ich muss mich konzen -"
Dann sah er Harrys Gesicht.
„Was ist denn mit dir los? Du siehst ja furchtbar aus."
Mit leiser Stimme, damit uns niemand im Umkreis hören konnte, berichtete Harry den beiden von Snapes plötzlichem und finsterem Wunsch ein Quidditch-Schiedsrichter zu sein.
„Spielt nicht mit.", sagte Mine sofort.
„Sagt, dass ihr Krank seit.", meinte Ron.
„Tut so, als ob ihr euch das Bein gebrochen hättet.", schlug Mine vor.
„Brecht euch die Beine wirklich.", sagte Ron.
„Das geht nicht.", erwiderte ich. „Wir haben keinen Reserve-Sucher und keine Reserve-Jägerin. Wenn wir passen kann Gryffindor überhaupt nicht spielen."
In diesem Moment stürzte Neville kopfüber in den Gemeinschaftsraum.
Ich sprang auf und setze Neville auf einen Sessel. Ich zog meinen Zauberstab hervor und sprach den Gegenfluch.
Dabei zauberte ich mir noch meine Schuluniform.
„Was ist passiert?", fragte Mine.
„Malfoy.", sagte Neville mit zitternder Stimme. „Ich hab ihn vor der Bibliothek getroffen. Er sagte, er würde nach jemandem suchen bei dem er diesen Fluch üben könnte."
Ich sprang mit zornigem Gesicht auf.
„Oh, dieser Junge bekommt jetzt was von mir zuhören.", knurrte ich und bevor mich jemand aufhalten konnte rannte ich aus dem Gemeinschaftsraum.
Ich stürmte in die Bibliothek und dort fand ich Draco Malfoy und seine Anhängsel.
„Draco Malfoy, dass du so tief sinken kannst ist mir neu. Du kannst doch an keinem Schüler, noch dazu in deinem Alter, einen Fluch ausprobieren.", polterte ich los.
Draco sank in den Stuhl zurück.
„Ich hoffe, du machst das nicht mehr, sonst hast du ein Problem.", knurrte ich und stürmte aus der Bibliothek.
Als ich wieder im Gemeinschaftsraum ankam kam Mine gerade die Treppe runtergeflogen.
Ich ging zu meinen Freunden und diese blickten mich grinsend an.
„Ausgetobt?", fragte Harry.
„Ja. Er sollte das nicht mehr machen. Also, was ist los?", fragte ich
„Harry hat Nicolas Flamel entdeckt und ich habe mich an mein Buch erinnert, dass ich vor Wochen ausgeliehen hab. Weiß du noch? Leichte Lektüre.", erklärte Mine.
Ich nickte.
Leicht?", fragte Ron nach, als er das Buch sah, doch Mine hieß ihn hin still zu sein.
Ich suchte mit ihr die bestimmte Seite und kurz darauf fanden wir es.
„Ich hab's gewusst! Ich hab's gewusst!"
„Ist es uns jetzt erlaubt, zu sprechen?", frage Ron brummig.
Wir überhörten ihn.
„Nicolas Flamel", flüsterte Mine aufgeregt. „ist der einzige bekannte Hersteller des Steins der Weisen!"
Das hatte nicht die ganz von uns erwartete Wirkung.
„Des was?", fragten Harry und Ron.
„Ach, nun hört mal, lest ihr beiden eigentlich nie? Hört mal:

Die alte Wissenschaft der Alchemie befasst sich mit der Herstellung des Steins der Weisen.
Eines sagenhaften Stoffes mit erstaunlichen Kräften.
Er verwandelt jedes Metall in reines Gold.
Auch erzeugt er das Elixier des Lebens, welches den, der es trinkt, unsterblich macht.
Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Berichte über den Stein der Weisen, doch der einzige Stein, der heute existiert, gehört Mr. Nicolas Flamel, dem angesehenen Alchemisten und Opernliebhaber.
Mr. Flamel, der im letzten Jahr seinen 665 Geburtstag feierte, erfreut sich eines ruhigen Lebens in Devon. Zusammen mit seiner Frau Perenelle (658)."

„Wisst ihr?", fragte Mine, als Harry und Ron zu Ende gehört hatten. „Der Hund muss Flamels Stein der Weisen bewachen! Ich wette, Flamel hat Dumbledore gebeten ihn hier aufzubewahren, denn sie sind Freunde und er wusste, dass jemand hinter dem Stein her ist. Deshalb wollte er ihn aus Gringotts herausschaffen!"
„Ein Stein der Gold erzeugt und dich nie sterben lässt!", sagte Harry. „Kein Wunder, das Snape hinter ihm her ist! Jeder würde ihn haben wollen."
„Und kein Wunder, dass wir Flamel nicht in den Jüngeren Entwicklungen in der Zauberei gefunden haben.", sagte Ron. „Er ist nicht gerade der Jüngste, wenn er 665 ist, oder?"

Am nächsten Morgen, während wir in Verteidigung gegen die dunklen Künste die verschiedenen Möglichkeiten Werwolfbisse zu behandeln von der Tafel abschrieben, dachte ich darüber nach, ob Snape wirklich den Stein der Weisen stehlen möchte.
„Wir werden beide Spielen.", sagte ich zu Ron und Mine. „Wenn nicht, denken alle Slytherins wir hätten Angst es mit Snape aufzunehmen. Wir werden es ihnen zeigen... das wird ihnen das Grinsen vom Gesicht wischen, wenn wir gewinnen."
„Solange wir euch nicht vom Spielfeld wischen müssen.", erwiderte Mine.

Luna Black 1 - Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt