Kapitel 25 ✔️

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L U N A

Nach dem Abendessen saßen wir vier abseits in einer Ecke des Gemeinschaftsraums.
Wir waren so nervös, aber niemand kümmerte sich um uns; mit Harry sprach ohnehin von Gryffindor keiner mehr.
An diesem Abend nahm Harry das zum ersten Mal mit Gleichmut hin.
Mine blätterte durch alle ihre Aufzeichnungen, um vielleicht auf einen der Zauberbanne zu stoßen, die wir gleich versuchen würden zu brechen.
Harry und Ron redeten nicht viel miteinander.
Und ich fing eine neue Zeichnung an, doch diesmal keine von Draco.
Allmählich leerte sich der Raum, es wurde Zeit zum Schlafengehen.
„Hol jetzt besser den Umhang.", murmelte Ron, als Lee Jordan endlich gähnend und sich streckend hinausging.
Harry rannte nach oben in ihr Schlafzimmer.
Ich brachte meine angefangene Zeichnung zurück in unseren Schlafsaal.
Als ich unten ankam zog Harry den Umhang hervor und steckte gerade eine Flöte ein, wahrscheinlich für Fluffy.
„Wir sollten den Umhang am besten hier anziehen und zusehen, dass wir drei darunter passen - wenn Filch einen unserer Füße allein umherwandern sieht -"
„Was habt ihr vor?", fragte eine Stimme aus der Ecke.
Ich zuckte erschrocken zusammen.
Neville tauchte hinter einem Sessel auf, mit Trevor in der Hand, die aussah, als hätte sie wieder einmal einen Fluchtversuch unternommen.
„Nichts, Neville, nichts.", antwortete Harry und versteckte hastig den Umhang hinter seinem Rücken.
Neville starrte auf unsere Schuldbewussten Gesichter.
„Ihr geht wieder raus.", stellte er fest.
„Nein, nein, nein.", erwiderte ich. „Nein, das tun wir nicht. Warum gehst du nicht zu Bett, Neville?"
Ich warf einen Blick auf die Standuhr bei der Tür.
Wir durften jetzt nicht noch mehr Zeit verlieren, vielleicht spielte Snape gerade in diesem Moment Fluffy ein Schlaflied.
„Ihr könnt nicht rausgehen", sagte Neville, „sie erwischen euch wieder und Gryffindor kriegt noch mehr Ärger."
„Das verstehst du nicht.", sagte Harry. „Es ist wichtig."
Doch Neville sprach sich offensichtlich gerade eisernen Mut zu, etwas verzweifeltes zu tun.
„Ich lass euch nicht gehen.", erwiderte er und sprang hinüber zum Porträtloch. „Ich - ich kämpfe gegen euch!"
Neville", schrie Ron auf, „geh weg von dem Loch und sei kein Idiot -"
„Nenn mich nicht Idiot!", sagte Neville. „Ich will nicht, dass ihr noch mehr Regeln brecht! Ihr habt mir auch gesagt, ich solle mich gegen die anderen wehren!"
Ja, aber nicht gegen uns.", sagte Ron erschöpft. „Neville, du weißt nicht, was du tust."
Er trat einen Schritt vor und Neville ließ Trevor fallen, die mit ein paar Hüpfern verschwand.
„Na komm schon, versuch mich zu schlagen!", forderte Neville und hob die Fäuste. „Ich bin bereit!"
Harry wandte sich Mine und mir zu.
Unternehmt was.", bat er verzweifelt.
Mine und ich traten vor.
„Neville.", sagte ich langsam.
„Das tut uns jetzt arg, arg Leid.", fügte Mine hinzu.
Wir zogen unsere Zauberstäbe und nickten uns zu.
Petrificus Totalus!", schrien wir, mit ausgestreckten Armen auf Neville deutend.
Neville Arme schnappten ihm an die Seiten.
Seine Beine klappten zusammen.
Mit vollkommen versteinertem Körper schwankte er ein wenig auf der Stelle und fiel dann, steif wie ein Brett, mit dem Gesicht voraus auf den Boden.
Mine stürzte zu ihm und drehte ihn um.
Neville's Kiefer war zusammengepresst, so dass er nicht mehr sprechen konnte.
Nur seine Augen bewegten sich noch und sahen Mine und mich mit dem Ausdruck äußersten Entsetzens an.
„Was habt ihr mit ihm gemacht?", flüsterte Harry.
„Das ist die Ganzkörperklammer.", erklärte Mine niedergeschlagen.
„Oh, Neville, es tut uns ja so leid.", entschuldigte ich uns.
„Wir mussten es tun, Neville. Keine Zeit jetzt, um es zu erklären.", sagte Harry.
„Später wirst du es schon verstehen, Neville.", versicherte Ron, als wir über ihn stiegen, die drei sich den Tarnumhang überwarfen und ich mir den Zauber.
Den versteinerten Neville zurücklassen kam uns nicht als besonders gutes Omen vor.
Nervös, wie wir waren, sah jede Statue wie Filch aus, klang jeder ferne Windhauch wie Peeves, der auf uns herabsauste.
Am Fuß der ersten Treppe bemerkten wir, dass oben, fast am Ende der Treppe, Mrs. Norris lauerte.
„Ach, geben wir ihr einen Fußtritt, nur dieses eine Mal.", bat Ron Harry leise, doch Harry schüttelte den Kopf.
Wir kletterten vorsichtig um sie herum und Mrs. Norris richtete ihre leuchtenden Augen auf uns, rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
Wir trafen niemanden sonst, bis wir die Treppe erreichten, die hoch zum dritten Stock.
Peeves hüpfte auf halber Höhe umher und zog den Teppich auf den Stufen locker, um die darüber gehenden ins Stolpern zu bringen.
„Wer da?", fragte er plötzlich, als wir zu ihm hochstiegen.
Seine gemeinen schwarzen Augen verengten sich.
„Ich weiß, ihr seid da, auch wenn ich euch nicht sehen kann. Wer seid ihr, Gespenster oder kleine Schulbiester?"
Er stieg empor und blieb lauernd in der Luft schweben.
„Sollte Filch rufen, sollte ich, wenn etwas Unsichtbares umherschleicht."
„Peeves", sagte plötzlich Harry leise flüsternd, „der blutige Baron hat seine Gründe unsichtbar zu bleiben."
Peeves fiel vor Schreck fast aus der Luft.
Er konnte sich gerade noch rechtzeitig abfangen und blieb einen halben Meter über den Treppen hängen.
„Verzeihung vielmals, Eure Blutigkeit, Herr Baron, Sir.", sagte er schleimig. „Meine Schuld, ganz meine Schuld - ich hab Sie nicht gesehen - natürlich nicht, Sie sind unsichtbar - verzeihen Sie dem alten Peeves diesen kleinen Scherz, Sir."
„Ich bin geschäftlich hier, Peeves.", krächzte Harry. „Bleiben Sie heute Nacht von hier fern."
„Das werde ich, Sir. Das werde ich ganz gewiss tun.", versprach Peeves und stieg wieder in die Lüfte. „Hoffe, die Geschäfte gehen gut, Herr Baron. Ich werde Sie nicht belästigen."
Und er schoss davon.
„Super, Harry.", kicherte ich leise.
Ein paar Sekunden später standen wir draußen vor den Korridor im dritten Stock - und die Tür war nur angelehnt.
„Schöne Bescherung.", sagte Harry leise. „Snape ist schon an Fluffy vorbei."
Die offene Tür schien uns allen vier eindringlich zu sagen, was uns erwartete.
Unter dem Umhang wandte sich Harry an Mine, Ron und mich.
„Wenn ihr jetzt zurück wollt, mach ich euch keinen Vorwurf.", sagte er. „Ihr könnte den Umhang nehmen, ich brauche ihn jetzt nicht mehr."
„Red keinen Stuss.", sagte Ron.
„Wir kommen mit.", beschlossen Mine und ich gleichzeitig.
Harry stieß die Tür auf.

Luna Black 1 - Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt