Grell

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Die beiden brauchten erstmal einen Moment um diese ganzen neuen Informationen zu verarbeiten.
Sebastian fasste sich als erster wieder.
"Wie gedenkt ihr vorzugehen?", fragte er. Ob das nun an mich oder den Earl gerichtet war, war mir unklar. Nun fasste sich auch der Earl wieder und erwiderte: "Da so viel auf dem Spiel steht müssen wir fast helfen..."
Der Earl schloss genervt die Augen und gähnte. Da war wohl jemand ganz schön müde.
"Grell", sagte plötzlich Sebastian. Der Earl und ich schauten ihn verwundert an. "Grell?", fragten wir beide gleichzeitig. Nach wenigen Sekunden verstand ich es. "Grell!", rief ich aufgeregt. "Verdammt Sebastian du bist ein Genie!". Bevor er sich in meinem Lob wälzen konnte sprang der Earl auch schon auf.

"Wir brauchen einen Plan!", sagte nun auch Ciel euphorischer.
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Grübelnd sassen der Earl und ich nun da, während Sebastian uns Tee einschenkte.
"Diesen roten Shinigami herzulocken sollte kein Problem darstellen", sagte der Earl und warf Sebastian einen schadenfreudigen Seitenblick zu.
"Die einfachste Möglichkeit wäre, Grell herzuholen und darauf zu hoffen dass William T. Spears auftaucht", ergänzte ich. Ciel nickte abwesend.
"Nun gut, Sebastian hole Grell her, das ist ein Befehl!", befahl er Sebastian.
Der Teufel machte sich mit einer Verbeugung auf den Weg und liess uns beide alleine zurück.
Ciel durchbrach die Stille die nun schon einen Moment andauerte.
Er räusperte sich.
"Also? Du überlegst dir besser eine Ausrede um die Queen ruhig zu halten.", stellte er harsch klar.
Ich schmunzelte und nickte leicht.
"Ich hätte da schon eine Idee..."
Der junge Earl schaute mich mit hochgezogener Augenbraue abwartend an.

"Der Mörder war ein Geisteskranker, der kürzlich seine Frau verloren hatte. Schizophrenie war bei ihm festgestellt worden, er hatte eine absolut verzehrte Wahrnehmung. In dem Glauben, seine Frau hatte ihn mit einem anderen Mann betrogen, fing er an, Männer zu ermorden, die es mit jungen Frauen getrieben hatten. Dass die jungen Frauen Vergewaltigungsopfer waren, war ihm vermutlich unklar. Nach einigen Morden, drehte er vollkommen durch, und erhängte sich. Der Leichnam wurde schon eingeäschert.", erzählte ich ihm die Lüge.
Er legte einen Finger an sein Kinn und schaute nachdenklich nach unten.
"Ich denke dass wäre eine plausible Erklärung", stellte er fest und lächelte mich kaum merklich an.
Nachdem dieser Punkt auch geklärt war, machten wir uns daran unseren Tee zu geniessen.

Eine einkrachende Tür zerstörte die ruhige Atmosphäre. Ciel stand ruckartig auf und funkelte die beiden Übeltäter wütend an.
"Müsst ihr so einen Ärger machen?!", brüllte er nun aufgebracht.
"Bitte entschuldigt, mein junger Herr, doch es war unvermeidlich, die Türe ersetze ich Euch selbstverständlich.", beteuerte Sebastian.
Grell klammerte sich an ihn heran und versuchte ihn zu küssen.
Ich räusperte mich laut.
Die Aufmerksamkeit lag nun komplett auf mir. Grell schrie entzückt auf und sprang auf mich zu. Bevor er, (im Laufe der Geschichte werde ich ihre richtigen Pronomen benutzen, im Moment weiss (V/n) aber noch nicht dass unsere liebe Grell eine Frau ist.), mich erreichen konnte verdeckte mir Sebastians breiter Rücken schon die Sicht und ich hörte einen harten Aufprall. Als ich hinter Sebastian hervorschaute sah ich Grell mit dem Gesicht auf dem Boden liegen.

Ich lachte ein wenig. "Lass gut sein, Sebastian" Sebastian drehte sein Gesicht zu mir und musterte mich prüfend, ehe er nickend zur Seite stand.
Ich bückte mich zu dem, immer noch, auf dem boden liegendem Grell und musterte ihn prüfend.
Grell erhob seinen Kopf verwirrt, grinste mich aber sogleich mit seinen Haifischzähnen an.
Ich neigte meinen Kopf zur Seite und lächelte ihn an. Mit hochrotem Kopf rappelte er sich auf und streckte mir seine Hand hin. Dankend nahm ich sie an und stand ebenfalls wieder auf.
"Herzlichen dank", sagte ich mit ruhiger Stimme.
Er fuhr sich durch sein langes rotes Haar und grinste mich an.
"Eine Lady hilft einer anderen Lady", kicherte er.
Ich lächelte leicht, meine Vermutung hatte sich bestätigt. "Darf ich Sie Dutzen, My Lady?", fragte ich höflich nach, und betonte dabei das "My Lady" ganz besonders.
Ihre Augen strahlten mich an.
"Aber natürlich! Nenn mich doch Grell, Schätzchen."
"Es ist mir eine Ehre, Grell. Du darfst mich (V/n) nennen.", stellte ich klar.
Euphorisch nickte sie und riss mich in eine stürmische Umarmung.
Um nicht abwesend zu wirken versuchte ich, erfolglos, Grell sanft wegzudrücken. Das führte allerdings nur dazu dass Grell mich noch stärker erdrückte, also liess ich es bleiben und hoffte, lebend aus dieser Umarmung herauszukommen.
Nach einer sehr langen und festen Umarmung liess sie endlich von mir ab und setzte mit einem Satz an.
"Al-"
Bevor sie ihren Satz beenden konnte, wurde sie von einem länglichen Stab mit Scherenspitze niedergeschlagen.
"Grell Sutcliff!", schimpfte William,"Und wieder haben sie gegen eine Regel verstossen! Ihretwegen muss ich heute wieder Überstunden machen!"

Unser Plan lief bis jetzt besser als erwartet. Ich trat einen Schritt nach vorne, und zog somit die Aufmerksamkeit des schwarzhaarigen Shinigamis auf mich.
Abwertend musterte er mich.
"Und sie halten sich ausgerechnet bei diesem Ungeziefer aus!"
Ich seufzte genervt aus und löcherte ihn mit meinen Blicken.
Bevor William sich, mit Grell in seinem Gerät, wieder verziehen konnte erhob ich das Wort.
"William T. Spears!", sagte ich harsch.
Ruckartig blieb er stehen. Ohne sich umzudrehen sagte er kalt: "Ich gebe mich nicht mit solchem Ungeziefer ab, und nun entschuldigt uns."
Genervt liess ich unbewusst einen Teil meiner Aura los. Erstarrt blieb der schwarzhaarige Shinigami erneut stehen.
"Das Kind.", sagte ich nun etwas wütender, "gebt es mir."
Nun drehte er sich endlich um, auch Grell hatte es geschafft sich wieder aufzurichten und schaute mich erstaunt, und gleichzeitig verunsichert an.

"Ich verstosse gegen keine Regeln, es liegt nicht in meinem Aufgabenbereich über dieses Missglück zu entscheiden.", erwiderte er nun.
Den kleinen Funken Unsicherheit hatte er schnell verdrängt, doch ich roch dass er vorsichtiger wurde.
"Dann bring mich zu der Person, die darüber entscheidet.", sagte ich nun etwas lauter.
"Das wäre eine Regelverstoss. Wenn sie uns nun entschuldigen würden."

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Das Samstagskapitel ist auch dieses mal pünktlich erschienen!
Denkt ihr William wird sich aus dem Staub machen? Wie es weitergeht erfährt ihr nächsten Samstag🖤

Dieses Kapitel wurde am 13.11.2021 um 17:43 mit 1014 Wörtern veröffentlicht🙆‍♀️🖤

Die Kunst Der Manipulation Muss Gelernt Sein. Black Butler X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt