Baby?!

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Hin und wieder kamen uns Shinigamis entgegen. Jeder von ihnen starrte und angewiedert an. "Ihre Leute sind unfreundlich", stellte ich fest, doch ich wurde ignoriert. Nach einem langen Fussmarsch durch viele Gänge kamen wir vor einer grossen Tür zum stehen.
William klopfte an. Aus dem Inneren des Raumes erklang nach kurzer Zeit ein "Herrein".
Bevor William die Tür öffnen konnte, stürzte sich Grell übermotiviert in den Raum und kündigte sich laut trällernd an. Schmunzelnd betraten auch wir restlichen den Raum.
Hinter einem grossen Schreibtisch sass ein, genervt aussehender, faltiger Mann. Die wenigen Haare die er noch auf dem Kopf hatte, erschienen Grau. Die typisch leuchtend grüne Augen und ein enger Anzug rundeten das Bild ab.
Als er mich erblickte erstarrte er.
Ruckartig richtete er sich auf. Bevor jemand das Wort ergreifen konnte, haute ich mein Anliegen direkt raus.
"Das Kind"
"W-wie bitte?", sagte er zuerst verwirrt. Ich schaute ihn durchdringlich an. Plötzlich schien ihm ein Licht aufzugehen.
"Eure Majestät, macht euch keine Sorgen, wir kümmern uns um das Missgeschick.", versicherte er mir.
Ein Namensschild auf dem polierten Schreibtisch erregte meine Aufmerksamkeit. Mr. Benmer.
"Mr, Benmer"  begann ich geduldig,"ich verlange von Ihnen mir das Kind auszuhändigen. Sie wissen genauso gut wie ich, was es für Folgen haben wird wenn dem Kind etwas zustösst.", sagte ich nun eindrücklicher. Er schluckte und nickte hastig mit dem Kopf. "Ich verstehe, ich verstehe", haspelte er und wischte sich den Schweiss von der Stirn. "Einen Augenblick bitte.", bat er, und verliess den Raum.
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Stille legte sich über den Raum. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und schien die anderen auszublenden.
Ich schreckte kaum merklich auf, als die Türe des Büros ruckartig geöffnet wurde. Mr. Benmer betrat den Raum. In seinen Armen ein, in Stoff gewickeltes Baby. Grells Augen leuchteten. Der Earl versuchte seinen neugierigen Blick zu verstecken. William starrte so starr wie immer vor sich hin. Sebastian versuchte garnicht erst seine Neugier zu verstecken. Und ich? Ich blieb einfach wie angewurzelt stehen. Ich war mir dessen bewusst, dass ich heute noch ein Baby mit zum Anwesen des Earls nehmen werde, und es war auch nicht unklar dass es tatsächlich noch ein Baby ist, und nicht schon älter. Doch dieses kleine unschuldige Ding zu sehen, dass eine riesige Last auf den schmalen Schultern trägt, überfordert mich mehr, als ich zugeben möchte.

"Eure Majestät", sprach mich Mr. Benmer an.
Es dauerte eine Sekunde bis die beiden Worte zu mir durchdrangen.
"Ja", sagte ich, und fragte mich gleuch darauf was das jetzt heissen sollte.
"Ja?", fragte der verantwortliche Leiter verwirrt.
Erschöpft und überfordert nickte ich. Ich hatte mir gar nie wirklich Gedanken darum gemacht, was ich mit dem Baby tuen werde.
Mr. Benmer nickte nun auch langsam und schaute zu Boden.
Ich schüttelte den Kopf um wieder zur Besinnung zu kommen. Als ich mich wieder gefasst hatte, überwindete ich die kurze Distanz zwischen mir, dem Baby, und Mr. Benmer. Fordernd streckte ich meine beiden Arme aus, nicht in der Lage irgendetwas zu sagen. Aus einem mir unerklärlichem Grund fingen meine Beine an zu Zittern. Ich unterdrückte es so gut es ging, und hoffte heimlich, dass es niemandem auffällt. Mr. Benmer schaute unschlüssig auf das zierliche Bündel in seinen Armen. Schluckend reichte er das Baby langsam in meine Richtung. Aus Angst, dass er es sich im letzten Moment anders überlegt, und sich mit dem Kind aus dem Staub macht, griff ich nach dem Baby. Er zuckte zusammen, liess aber sofort von dem Kind ab, als ich es in meinen Händen hielt. Nicht wissend, was ich tun sollte drückte ich das Kind gegen meinen Brustkorb.(Ich hoffe ihr versteht was ich meine😂)

Fasziniert schaute ich auf das kleine Unglück in meinen Armen.
Plötzlich lag aus dem nichts eine Hand auf meiner Schulter, was mich zusammenzucken liess.
Überrascht drehte ich mich um und blickte direkt in das Gesicht von Sebastian. "Eure Majestät? Ich würde vorschlagen dass wir uns nun wieder auf den Rückweg machen.", schmunzelte er.
Ich nickte abwesend. Zu kraftlos um mich von den Shinigamis zu verabschieden, wartete ich einfach, bis das Portal in die Menschenwelt geöffnet wird. Das gewünschte Portal erstrahlte ruckartig vor uns. Erschöpft ging ich, mit dem Kind in meinen Armen, durch das Portal. Vor uns erschien nun wieder das, uns bekannte Anwesen des jungen Earls.
Langsamen Schrittes machten wir uns nun auf den Weg zum Eingang.
Sebastian stiess gentlemenhaft die Türe auf, und liess uns hineintreten.
Die 4 Angestellten, Bardroy, Finnian, Tanaka und Mey-Rin kamen angerast. Wie versteinert blieben sie alle stehen. Ihre Blicke waren alle auf das kleine Bündel in meinen Armen gerichtet.
Verwirrt traten sie alle näher an mich ran. Ihre Reaktionen fielen alle unterschiedlich aus.

Finny beäugte es mit riesigen Augen und einem breiten Lächeln, Mey-Rin starrte wie hypnotisiert, Bardroy schien die Welt nicht mehr zu verstehen, und Tanaka schaute wohlwollend.
Niemand brachte einen Ton heraus, nicht die Angestellten, die uns mit Fragen überhäufen sollten, und ich ebenso wenig, die sich erklären sollte.
Nach einer weiteren Pause, ergriff endlich Sebastian das Wort.
"Lady (V/n) ist vorrübergehend für das Kind der Vormund. Ich bitte euch sie und das Kind nicht zu bedrängen."
Nach diesee "Erklärung" schienen alle noch verwirrter zu sein.
Finny schaute nun endlich auf.
"Ist das Euer Kind?", fragte er mit freudigen Augen.
"Nein, ich bin nicht die Mutter. Es ist kompliziert.", antwortete ich nun etwas gleichgültiger. Trotz der Neugier, die ich in ihren Augen erkennen konnte, beliessen sie es vorerst mit den Fragen.

Die Angestellten gingen wieder, immernoch verwirrt und aufgeregt, ihren Arbeiten nach. Wir begaben und in das Arbeitszimmer des Earls.
Nach diesem anstrengenden Tag, liess ich mich erstmal, gegenüber von dem Earl, in den Sessel plumpsen. Gähnend streckte ich mich, so gut es ging. Eine angenehme Stille überkam uns, und nun hatte ich das erste mal richtig Zeit, das Kind in meinen Armen zu betrachten. Das Kind, dass das ganze Universum durcheinanderbringen könnte. Das Kind, dass am gehassten, und doch am verehrtesten ist.
Die kleinen knopfaugen starrten mir direkt in meine Seele. Dunkelbraunes, beinahe schwarzes Haar, zierte das runde, grosse Köpfchen, des Kindes. Die Gesichtszüge sind sanft, und doch ausserordentlich stark betont. Doch was mich am meisten fesselte waren die Augen. Strahlend grüne Augen machten den Grossteil der Augen aus. Doch auch das feuerrote Markenzeichen der Teufel fehlte nicht. Um die Pupille herum leuchtete ein roter Ring, der nach und nach, mit dem leuchtenden Grün zerfliesst.
Neugierig schaute es mich an. Doch eine Frage war noch offen... Welches Geschlecht hatte das Kind eigentlich?
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Sooo, wieder etwas später, aber noch pünktlich am Samstag!
Dieses Kapitel wurde am 27.11.2021 um 22:41 mit 1129 Wörtern veröffentlicht🖤
Huii... wie die Zeit vergeht, morgen ist schon der erste Advent! Freut ich euch schon auf Weihnachten? Und was für einen Daventskalender habt ihr? Falls vorhanden🙃🖤

Die Kunst Der Manipulation Muss Gelernt Sein. Black Butler X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt