ᴡɪᴇ ʜᴇɪßᴛ ᴅᴇɪɴᴇ ᴡᴏ̈ʟғɪɴ? ✔️

Sieben

• Amy •

"So you forgot to do your homework?", neckte unser Englishlehrer uns schadenfroh. Mit hochrotem Kopf ließ ich mich auf den Stuhl neben Noah fallen und stieß ihn mit dem Ellbogen an.
"Yeah, I'm sorry.", meinte ich entschuldigend. "Wo ist Linn?", fragte ich Noah danach telepathisch.
"Krank."
"Bist du sicher?"
"Leo passt auf sie auf. Sie ist anscheinend gestern zusammengebrochen."

Zugegeben so sah sie auch gestern irgendwie aus und irgendwie könnte ich diese Ausrede auch fast glauben, wenn ich gestern nicht gesehen hätte wie Werwolf-Noah an einer elektrischen Wand scheiterte zu einer aufheulenden Wolfs-Linn zu kommen. Verdammt, ich brauche Antworten was da gestern passiert ist! Und was mit Linn los ist! Ihr Vater und Leo meinten auch, dass sie sich etwas eingefangen hat und schwach um Bett lag. Vielleicht war sie auch wirklich krank, wer weiß das schon. Doch selbst dann stand immer noch die Frage im Raum, was ihre Eltern und Leo dann gestern für einen Heilungsquatsch betrieben haben, sodass sie in der Nacht kaum noch Energie in ihrer Aura hatte.

Leider brachte mich die Unterrichtsstunde zurück auf den Boden der Realität. "Did your dog ate your homework, Jason? Or did your cat shredded it?", spaßte unser Englishlehrer herum und versuchte ihm eine Entschuldigung zu entlocken. Vergeblich. Denn Jason konnte unseren Englishlehrer kaum leiden.
"So gütig ist Olivia nicht zu mir.", sprach die Stimme des Grauäugigen ausatmend in meinem Kopf. "Neither, Professor. I forgot we had to do something."
"An essay on the gender gap. If you still want to do it than you can bring it to me until tomorrow noon. It is an important exercise for your exams."

Danach machte er endlich mit dem Unterricht weiter und ließ uns in Frieden. Noah blickte unauffällig zu dem Liebespaar unserer Gruppe und schon wusste ich, dass Kira viel zu viel in die Situation von mir und Jason hineininterpretierte.
"Warum seid ihr denn zu spät?", fragte sie mit einem Unterton, der nicht einmal einem Gehörlosen entgehen würde. Jasons genervte Aura spürte man in der ganzen Klasse verteilen.
"Es ist seine Schuld!" - "Es ist ihre Schuld!", sprachen wir gleichzeitig.
Empört drehte ich mich zu ihm um. Seine genervte Aura hat schon Flammen entwickeln, die Noah schmunzeln ließen.
"Gegenseitige Schuldzuweisung. Herr Doktor, was ist ihre Diagnose?", scherzte er und zwinkerte kühl in Alex Richtung.
"Dafür müsste ich erstmals Amys Hals sehen.", grinste dieser scheinheilig und seine Mundwinkel zogen sich so weit und breit, dass er aussah als wäre er aus einem Horrorfilm ausgebrochen.

"Bitte?", stieß ich empört und laut aus. Zu spät merkte ich, dass ich nicht gedanklich gesprochen hatte. Jasons Kichern drang in mein Ohr ein, Kira versuchte sehr angestrengt nicht laut loszulachen und selbst Noah bröckelte etwas hinter seiner kalten Fassade. Unser Englishlehrer musterte mich perplex, während der Rest der Klasse mich neugierig zugrunde starrte.
"Amy, is there a problem?" Shit. Schamerfüllt hatte ich schon den Mund für eine billige Ausrede geöffnet, doch so weit kam es nicht.
"Sorry, Professor, I could not read this word on the blackboard and I asked Amy for help.", sprach Jason schnell dazwischen. Verwirrt sah unser Lehrer zur Tafel und zeigte auf etwas.
"This?"
"Yeah."
"This isn't a word. It's a number."
"Oh." Seine Sprachlosigkeit ließ mich schmunzelnd zurück. Kopfschüttelnd machte unser Lehrer weiter.

"Lenkt nicht vom Thema ab, ihr beiden Turteltauben.", neckte Kira weiter.
"Ich wünschte mir, dass ich wüsste, wie ich euch muten kann.", murmete Jason. "Das kann man sich ja nicht anttun."
"Das hättest du gerne.", lachte Alex weiter. "Aber das geht gar nicht. Telepathisch Verbindungen kannst du nicht muten oder abbrechen, solange du mit der Person in enger Reichweite bist." Jasons genervte Aura wuchs und wuchs.
"Wir wollten eigentlich Noah und Linn abholen und gemeinsam mit ihnen kommen.", fing ich ergebend an und betrachtete eine schmollende Kira. Sie sah schon echt süß mit ihrem wirren, dunkeln Lockenkopf aus. Aber ihre Shiperwartungen werde ich nicht so schnell erfüllen.
"...aber ihr wart ja schon weg, als wir angekommen sind.", laberte Jason weiter.
"Wir waren spät dran und haben euch verpasst. Außerdem hat sich Jason zeitlich mit dem Weg von euch bis zur Schule verrechnet." Schnaubend wandte sich Jason ab. Er gab ja bekanntlich mir die Schuld, weil ich fünf Minuten zu spät dran war. Tz.