17. Kapitel

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Clary by MusicalGirl200

Ich wusste nicht, wie lange ich schon hier auf diesem Bett lag. Doch langsam verflog etwas die Wirkung des Mondkrautes und ich konnte mich aufsetzen. Ich war immer noch bis auf meinen Slip vollkommen nackt und ich fühlte mich nicht wohl dabei.

Aber dann entdeckte ich ein Shirt und eine Short und zog beides an. Ich fühlte mich immer noch völlig erschöpft und wusste nicht, wie ich hier rauskommen sollte. Aber noch viel schlimmer war die Tatsache, dass ich nicht wusste, was mit Sean war? Ging es ihm gut? Hatten sie ihn doch schon getötet, oder folterten sie ihn?

Ich konnte hier nicht einfach herumsitzen. Ich biss die Zähne zusammen und schwang mich auf meine Füße. Mit etwas wackeligen Beinen lief ich dann zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Doch sie ließ sich einfach nicht öffnen. Sie musste zugesperrt sein. Ich rüttelte daran, doch ich hatte immer noch zu wenig Kraft.

Das konnte es doch nicht gewesen sein? „Sean, es tut mir leid", wimmerte ich leise und wackelte zurück zum Bett, um mich zu setzen. Ich war eine Enttäuschung als Vampir. Ich konnte mich nicht einmal aus diesem elenden Zimmer befreien.

Plötzlich ging allerdings die Tür auf und Zayn kam mit einem hinterlistigen Grinsen herein. Was hatte er nun wieder vor und was wollte er mit dem Handy in der Hand? Ich hatte dabei ein ganz ungutes Gefühl. Seine selbstgefällige Art könnte er sich wirklich sparen. Ich würde niemals seine Prinzessin werden.

"Hallo meine Schönheit. Ich habe über deine Worte nachgedacht. Aber offenbar empfindet Sean nicht das selbe für dich wie du für ihn. Sieh selbst.", meinte er und reichte mir sein Telefon, wo er ein Video startete.

Geschockt sah ich auf das Video. Nein, das konnte nicht wahr sein. In dem Video sah ich Sean zusammen mit Carina. Sie zog ihn aus und er ließ es sich auch noch gefallen. Nein, er machte munter mit. Er küsste sie, fasste ihre Brüste an und drückte sich an sie. Wieso? Wie konnte er mir das nur antun?

Tränen füllten meine Augen und ich begann zu weinen. Das konnte doch nicht wahr sein. Das musste ein Albtraum sein. Ich versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen. Mein Herz brach in tausend Stücke. Es fühlte sich an, als würde ich sterben.

„Wieso zeigst du mir das? Willst du sehen, wie ich daran zerbreche und die Genugtuung dabei spüren? Ich werde trotzdem nicht deine Königin werden. Meinetwegen töte mich, das ist mir auch egal. Ich bin sowieso schon tot", schluchzte ich.

Sean war das Wichtigste in meinem Leben gewesen. Ich hatte ihn so sehr geliebt. Ich fühlte mich, als würde ich ertrinken. Ich verlor meinen Lebenswillen. Sollte Zayn mich doch töten, dann hätten all diese Qualen ein Ende und ich konnte vielleicht Frieden finden.

Zayn hätte doch wissen müssen, dass ich so reagierte. Wahrscheinlich war das auch seine Absicht gewesen. Er schaltete das Video wieder ab und steckte sein Handy ein.
"Ich zeige es dir damit du die Wahrheit erkennst. Ich würde dir nie etwas vormachen Clary. Das gute daran, dass man keine Gefühle hat, ist der Aspekt, dass man nicht verletzt werden kann. Ich kann dir ein Leben bieten, dass du verdienst und wo man dir jeden Wunsch erfüllt", erklärte er mir und streichelte dabei sanft über mein Haar.

Dann öffnete sich wieder die Tür und ein Mensch kam herein. War das ein Sklave, wie bei Constantin?
"Trink, meine wunderschöne Prinzessin. Trink deinen Schmerz weg und dir wird es bald wieder besser gehen", forderte er mich auf und der Mensch kniete sich auch schon vor mich und hielt mir seine Handgelenke hin.

Ich starrte auf das Handgelenk dieses Menschen und spürte deutlich meinen Hunger. Aber ich wollte das nicht. Ich wusste, wenn ich von ihm trinken würde, könnte ich nicht mehr aufhören. Doch mein Körper schrie nach Blut. Das Mondkraut hatte mich zu sehr geschwächt.

„Nein", sagte ich, aber konnte meinem Blick immer noch nicht von der Pulsader des Mannes lösen. Ich hörte das Rauschen seines Blutes und mein Gesicht begann sich zu verändern. Dann nahm Zayn nun das Handgelenk seines Sklaven und biss kräftig hinein, so dass das Blut heraus lief. „Trink", wies er mich nochmal an.

Ich konnte nicht mehr länger gegen das Verlangen ankämpfen und nahm mir schließlich das Handgelenk und biss hinein, um sein Blut zu trinken. Es schmeckte so unfassbar gut und ich stöhnte leicht auf. Es war schon ewig her, wann ich das letzte mal frisches Blut getrunken hatte.

Ich wurde immer gieriger und gieriger und trank den Mann bis zum letzten Tropfen leer. Erst als ich meine Zähne aus seinem Fleisch zog und er tot umkippte, wurde mir bewusst, was ich getan hatte. Wie konnte ich nur? Ich war ein Monster. Mein Bruder würde sich für mich schämen. Aufs Neue kamen mir die Tränen und ich vergrub mein Gesicht in einem der Kissen.

Zayn wies einen seiner Vampire an die Leiche zu entsorgen und streichelte dabei wieder zärtlich über mein Haar. Er wirkte stolz auf mich und das machte mir Angst.
"Warum weinst du denn? Das hast du wirklich gut gemacht. Der Tod gehört zum Leben einfach dazu. Und Vampire sind dazu da, um zu töten. Das musst du akzeptieren", erklärte er mir. Was sollte das nur von ihm?

"Lass dich darauf ein. Ich verspreche du wirst es nicht bereuen", ergänzte er und ich setzte mich wieder auf und dachte etwas über seine Worte nach. Ja, der Tod gehört in der Tat zum Leben und auch Sean hatte mir schon öfters begreiflich machen wollen, dass wir als Vampire nun mal Raubtiere waren.

Doch ich hatte das bis heute noch nicht ganz begriffen. Zayn streichelte über meine Wange und näherte sich meinen Lippen. Wieso war er so scharf auf mich? Ich konnte es mir einfach nicht erklären, was er gerade an mir fand.

"Ich kümmere mich um dich und werde dich niemals verurteilen", flüsterte er an meinen Lippen, ehe er seine darauf legte. Aus irgendeinem Grund erwiderte ich den Kuss von Zayn, doch dann brach ich ihn auch sofort wieder ab.

Nein, so war ich nicht mehr. Auch wenn Sean mir mein Herz gebrochen hatte, war ich diese Clary nicht mehr und ich würde sie auch nie mehr sein. Ich würde mich nicht auf Zayn einlassen. Niemals!

Doch er küsste mich einfach wieder und lehnte sich auf dem Bett über mich. Ich versuchte ihn wegzudrücken, doch er war zu stark. „Nein, ich will das nicht. Ich werde nie wieder diese Clary sein", blieb ich weiter eisern.

Zayn wurde nun richtig wütend, dass ich ihn weiter abwies. Wieso hatte ich den Kuss nur kurz erwidert? Wahrscheinlich, weil ich so verletzt war wegen der Sache mit Sean. „Was spielst du hier für ein Spiel? Siehst du nicht, was für eine einzigartige Chance ich dir hier biete? Was hat dieser Verräter von Sean nur an sich, dass du immer noch an ihm hängst, obwohl er dir dein Herz gebrochen hat?", knurrte Zayn mich nun wütend an.

Wieso konnte er nicht akzeptieren, dass ich ihn nicht wollte? Aber das schien ihm reichlich egal zu sein. Deshalb drückte er mich weiter in das Bett und riss mir mein Shirt auf, so dass meine Brüste wieder entblößt waren. Erneut drückte er seine Lippen auf meine und schob mir kurzerhand auch gleich meine Hose runter und machte seine ebenfalls auf. Oh Gott nein!

Das konnte er doch nicht einfach machen! Er spreizte gegen meinen Willen meine Beine und drückte sein Glied fest in mich hinein. Er stöhnte zufrieden dabei auf und genoss es sogar richtig. Aber ich nicht!

Nein, das fühlte sich kein bisschen gut an. Ich wollte das nicht. Er sollte aufhören. „Nein! Bitte hör auf! Bitte!", flehte ich ihn weinend an. Wieso tat er mir das an? Ich wollte keinen Sex mit ihm und doch vögelte er mich gegen meinen Willen.

Ich versuchte panisch alles, um ihn von von mir wegzuschieben, doch er erdrückte meine Schreie mit seinem Mund und stieß immer fester in mich. Immer mehr Tränen liefen meine Wange hinunter. Doch Zayn ließ es nicht zu, dass ich mich befreien konnte.

Ich wollte das doch nicht. Und dann pumpte er auch noch alles was er hatte in mich hinein. Zayn hatte mich gerade wirklich vergewaltigt. Er zog sich aus mir heraus und ich begann am ganzen Körper zu zittern. Innerlich war ich wie erstarrt. Wie hatte er mir das nur antun können? Wie sollte ich so nur weiter leben?

Sean & Clary - Bloody Love (Cursed Beings - Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt