29. Kapitel

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Clary by MusicalGirl200

Dieser Moment hier mit Sean war einfach magisch und ich wusste, was ich wollte. Ich wollte diesen kleinen Moment von Frieden mit meinem Sean genießen. Also ließ ich es zu, dass er ganz zaghaft mit meiner Zunge spielte.

Sean zog mich noch etwas fester an sich heran und ich ließ ihn gewähren. Das hier fühlte sich richtig an und ich hatte keine Angst. Genau das hatte ich mir nämlich gewünscht. Ich wollte keine Angst mehr vor der Liebe meines Lebens haben. Ich wollte, dass er mir diese schrecklichen Erinnerungen an Zayn nahm.

„Ich liebe dich Sean", hauchte ich an seinen Lippen und fuhr mit meinen Fingern durch sein blondes Haar. Ich wollte ihn. Ich wollte, dass es nur noch uns beide gab.

Unser Kuss war wunderschön und, dass ich ihn zuließ, bedeutet Sean unglaublich viel. Ich sah es ihm an. Ich ließ seine Nähe und seine Berührungen ohne einen Funken von Angst zu. In mir wuchs die Hoffnung immer weiter, dass alles nun wieder gut werden würde.

Doch weiter als wie mich zu küssen, ging Sean nicht. Also löste er langsam seine Lippen wieder von meinen und erwiderte meine Worte. „Und ich liebe dich, Clary. Du bist alles was ich brauche", sagte er hauchend und lächelte liebevoll.

Er begann zärtlich mit meinem Haar zu spielen und wir genossen diese Zweisamkeit, in der wir uns befanden. Es war als wären wir in unserer eigenen Seifenblase, die uns hoch in den Himmel trug und alle Sorgen hinter uns ließ. In diesem Zustand konnte uns nichts auseinander bringen. Es gab nur uns beide und unsere Liebe füreinander.

Erst hätte ich gerne da weiter gemacht, wo Sean gerade aufgehört hatte, doch wahrscheinlich war es besser so. Ich sollte es nicht gleich übertreiben. Es war auch erstmal schön einfach hier mit Sean friedlich zu liegen und in unserer Seifenblase zu verweilen.

Ich machte es mir mit meinem Kopf auf seiner Brust gemütlich und schloss etwas meine Augen. Ich konnte vielleicht nicht schlafen, aber so konnte ich mich immerhin etwas entspannen und ließ die Geräusche der Umgebung auf mich wirken.

Ich genoss es, wie Sean weiter mit meinem Haar spielte und mir immer wieder Küsse auf meinem Kopf verteilte. Es war perfekt.

Bis zur Morgendämmerung blieben wir so liegen. Diese Nacht war wirklich besonders gewesen und ich war froh, dass ich soweit meinen Durst hatte unterdrücken können. Wahrscheinlich lag das aber auch zum Teil daran, dass nur Sean hier war.

"Wie geht es dir jetzt?", fragte er mich fürsorglich, als die ersten Sonnenstrahlen auf den kleinen See vor uns trafen.
Bei Seans Frage seufzte ich tief aus. „Es geht soweit schon. Der Hunger ist nach wie vor da, aber so lange ich alleine mit dir hier bin, kann ich ihn unterdrücken", gab ich vor meinem Freund ehrlich zu und setzte mich langsam auf.

Sean tat es mir gleich und ich strich ihm eine blonde Strähne hinters Ohr. „Werden wir jetzt hier bleiben, bis Sam sich wieder bei uns meldet?", fragte ich ihn dann schließlich.

Sean schnaufte tief durch. „Was sollen wir denn sonst tun? Ich weiß nämlich wirklich nicht, wie wir das ohne Hilfe hin bekommen können. Die Hexe könnte überall sein und du solltest Menschen meiden", erklärte er frustriert. Leider mussten wir über dieses Thema sprechen und konnten nicht ewig in unserer Seifenblase bleiben.

Ich ließ mich von Sean in eine feste Umarmung ziehen, als mir plötzlich ein minziger Geruch in die Nase stieg. Doch ich hörte auch das Klopfen eines Herzens und das Rauschen des Blutes. Sofort sprang ich auf meine Beine und fletschte mit den Zähnen, weil aufs neue meine Blutgier geweckt wurde.

Eine Hexe war hier. Dann hörte ich, wie jemand applaudierte und eine junge Frau mit blondem Haar kam auf uns zu. Das war die Hexe aus dem Hotel! Ich erkannte sie. Ich wollte auf sie zustürmen, zum einen, weil ich durch den Fluch nicht anders konnte und weil ich sie tot sehen wollte, dafür, was sie mir angetan hatte.

Doch sie wand einen Zauber an und fesselte mich an Ort und Stelle. Dann sprach sie noch einen Spruch und ich spürte einen Druck um mein Herz. Sean wollte auf die Hexe los, doch sie zeigte ihm, dass er sich zurückhalten sollte.

„Na, na, na. Halte dich zurück Sean oder deine süße Clary verliert ihr Herz", warnte sie ihn und verstärkte noch etwas den Druck um mein Herz, so dass ich leicht vor Schmerzen aufstöhnte.

Sam hatte doch gemeint, dass die Hexe nicht auftauchen würde, weil das für sie Selbstmord wäre. Aber diese Hexe hier schien sich wirklich einen guten Plan zurecht gedacht zu haben, damit sie die Oberhand behielt. Aber immerhin war sie alleine und kein Zirkel weit und breit.

"Wer auch immer du bist, ganz gleich wer dir den Auftrag gegeben hat all das zu tun, du weißt doch selbst, dass das nicht gut für dich ausgeht. Löse Clarys Fluch und wir versprechen dir dich nicht zu töten", erklärte Sean der Hexe.

Die Hexe lachte auf und verstärkte den Druck um mein Herz nochmal, das ich diesmal aufschrie. „Ich bin Laurette und du scheinst mir nicht gerade in der Position, um zu verhandeln Sean. Solltest du auch nur versuchen mich zu töten, ziehe ich die kleine Clary mit in den Tod, wo ich ihr kleines Herz mit meinem Zauber in meinem Händen halte", warnte Laurette meinen Freund.

Sean knurrte auf, aber es schien gerade wirklich so, als hätte er keine andere Wahl, als die Hexe nicht anzugreifen. „Leider muss ich also dein Angebot ablehnen Sean. Ich habe genaue Anweisungen und Clary sollte eigentlich in der Stadt sein und nicht hier versteckt", beschwerte sich Laurette theatralisch. Was war nur ihr Plan?

Leider hatte Laurette recht. Wenn Sean etwas unternahm, wäre das mein Tod. Aber was wollte sie nur unbedingt von uns?

"Na schön. Du hast gewonnen. Aber warum will eine Hexe eigentlich, dass ein Vampir Menschen umbringt? Sollten Hexen nicht eigentlich für das Gleichgewicht in der Welt sorgen? Was also willst du?", fragte Sean sie mit zusammen gebissenen Zähnen.

Es tat so furchtbar weh, wie diese Hexe mit ihrer Magie mein Herz sozusagen in ihren Händen hielt und es wirkte nicht so, als würde sie es so schnell ändern wollen. Aber Sean hatte mit seinen Fragen recht.

Hexen waren doch immer für das Gleichgewicht der Welt verantwortlich, doch Laurette schien das egal zu sein. „Mir ist das Gleichgewicht egal, ich diene jemanden Großem, also habe ich auch meine Aufgabe zu erfüllen, sonst kostet es mich das Leben.

Du wirst also verstehen, dass mir mein Leben mehr wert ist, als das von Clary. Aber du hast meinen schönen Plan ruiniert. Naja, dann werde ich Clary selbst mit zurück in die Stadt nehmen. Immerhin bist es du Sean, der verlangt wird und Clary steht dem nur im Weg", sagte Laurette und lächelte boshaft.

Nein, sie durfte mich nicht mit zurück in die Stadt nehmen. Ich würde jeden Menschen, der mir über den Weg lief töten. Die Schuldgefühle würden mich selbst umbringen. Vielleicht sollte Sean die Hexe einfach töten und wenn ich dadurch ebenfalls starb, dann war es so. Immerhin würden dann nicht unschuldige Menschen sterben. Ich könnte so ein Massaker nicht verantworten.

Sean & Clary - Bloody Love (Cursed Beings - Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt