23. Kapitel

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Clary by MusicalGirl200

Ich ließ mir ausgiebig Zeit bei meiner Dusche. Ich wollte einfach sicher gehen, dass ich auch wirklich jeden Schmutz von mir wusch. Ich wollte mich nicht mehr so dreckig fühlen. Für mich selbst und auch für meinen Sean.

Als ich fertig war, band ich mir ein Handtuch um meinen Körper und meine nassen Haare ließ ich auf meine Schultern fallen. Ich atmete nochmal tief ein und aus und ging dann wieder zu Sean. Er hatte sich inzwischen etwas angezogen.

Ich setzte mich auf die Bettkante und sah ihn an. „Und wie geht es jetzt weiter? Ich brauche auch etwas Kleidung", fragte ich meinen Freund und spielte etwas mit einer nassen Haarsträhne. Ich konnte immerhin nicht die ganze Zeit mit den Klamotten aus Zayns Anwesen herum laufen.

"Lass mich nur machen", meinte er dann und schnappte sich den Hörer des Hoteltelefons und rief beim Zimmerservice an.

Sean bestellte eine Kleinigkeit zu essen und ich sah ihn verwundert an. Doch kam mir, dass er das wahrscheinlich nur als Vorwand benutzte, damit es einen Grund gab, dass jemand zu uns kam. Fünf Minuten später klopfte auch schon das Zimmermädchen an und mein Freund ließ sie herein. Er begann sie sofort zu manipulieren und befahl ihr ein paar Klamotten zu besorgen, die mir passen würden. Sie nickte und dann verschwand sie auch schon wieder.

"Jetzt müssen wir nur noch warten bis dieser Typ in dessen Zimmer wir sind zurück kommt und uns das Telefon gibt. Dann besorge ich uns sofort einen Privatflug zurück nach England und du kannst Lucas anrufen", erklärte Sean mir etwas angespannt. Ich hatte seinen Blick gesehen. Er hätte gerne etwas Blut von dem Zimmermädchen getrunken.

Er musste bestimmt undenklich Durst haben
Er hatte viel länger darauf verzichten müssen als ich. Ich wollte nicht, dass er austrocknete. Er würde niemals bis Broken Hills ohne frisches Blut aushalten. Also gab es dafür nur eine Lösung.

Nach einiger Zeit kam auch schon das Zimmermädchen zurück und brachte mir etwas Kleidung. Ich zog mich schnell an und ging dann wieder zu Sean. Ganz vorsichtig nahm ich seine Hand wieder in meine und lehnte meinen Kopf sogar leicht an seine Schulter. Ich schloss meine Augen und atmete seinen Duft ein.

„Du brauchst Blut Sean. Möchtest...möchtest du von mir vielleicht etwas Blut?", fragte ich ihn ganz leise. Ich wollte nicht, dass er austrocknete.

Irritiert sah Sean mich auf diesen Vorschlag hin an. Ich wusste, dass mir bereits kleine Berührungen schwer fielen und was es auslöste, wenn Sean von mir trank, aber ich würde es für ihn tun. Ich würde alles für ihn tun, nur damit es ihm gut ging.

"Das ist lieb, Clary. Aber ich denke, dass das vorerst keine gute Idee wäre. Ich muss den Typen nachher sowieso noch mal manipulieren, dann werde ich mir ein paar Schlucke genehmigen", erklärte er mir und ich akzeptierte seine Entscheidung. Anders ging es im Moment wirklich nicht.

Es war so unendlich traurig, dass sich unser erster gemeinsamer Urlaub in diesem Fiasko endete. Vor allem hatte er doch so schön und auch romantisch begonnen. Doch Zayn und seine Leute hatten alles zerstört.

"Ich war all die Jahre in Constantins Clan gewesen, seit ich zum Vampir verwandelt wurde. Über 150 Jahre und ich hatte bis heute nicht gewusst dass Constantin einen Bruder hatte, der ebenfalls ein Vampir war. Ich frage mich, ob Serafina und Dom das gewusst haben", teilte Sean mir dann auf einmal mit, worüber er sich scheinbar bereits die ganze Zeit, seit wir in dem Hotelzimmer waren, Gedanken machte.

Ich war glücklicherweise nur etwas über ein Jahr in Constantins Clan gewesen und dort war ich nur als Schlampe gesehen worden, die man ordentlich ficken konnte. Mir hatte man nicht einmal einen Ring gegen die Sonne gegeben. Ich war unbedeutend gewesen, nur ein Spielzeug zum Vergnügen.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es niemand aus einem bestimmten Grund wusste. Vielleicht sollte Zayn auch Constantins Geheimwaffe bleiben. Auf jeden Fall müssen sich einige Vampire unseres ehemaligen Clans ihm angeschlossen haben. Er wusste über alles genauestens Bescheid und alles was er wollte war Rache an dir für den Tod seines Bruders.

Er dachte, wenn er es schafft, dass er mich wieder zu der alten Clary macht, dass es dir am meisten weh tun wird und du ihn dann anflehen würdest, dass er dich töten. Daran merkt man wirklich, dass er wie sein Bruder war", erzählte ich Sean meine Gedanken und was Zayn vorgehabt hatte. Ich war froh, das Sean das hatte beenden können.

Sean fuhr sich gestresst durch sein blondes Haar, als ich ihm all das erzählt hatte. Vor lauter Wut begannen sich sogar seine Augen rot zu färben und er stand auf. Wütend marschierte er in diesem Zimmer hin und her und dann schien er nicht anders zu können und schlug so fest gegen die Wand, dass ein Loch entstand.

Ich sah ihn geschockt an, aber er hatte offensichtlich seinen Zorn raus lassen müssen und ich war die Letzte, die ihn dafür maßregelte. Doch dann verflog dieser bei ihm  wieder und Tränen bildeten sich in seinen Augen und dann begann er zu weinen. Ein mächtiger Schwall Tränen brach aus meinem Sean heraus und er sank dabei zu Boden.

"Es tut mir leid. Es tut mir so leid Clary, dass du nur wegen mir all das durchstehen musstest", schniefte Sean. Nein! So durfte das nicht sein. Sean durfte sich nicht die Schuld geben. Er durfte nicht zulassen, dass Zayn gewann. Ich musste was tun. Sean brauchte mich jetzt. Er durfte nicht aufgeben. Zayn würde niemals das bekommen, was er gewollt hatte, egal ob er jetzt tot war.

Ich überlegte etwas verzweifelt, was ich tun könnte. Sean sollte sich für all das nicht die Schuld geben. Denn er hatte keine Schuld. Niemand hätte das voraussehen können. Sean sollte sich nicht solche Vorwürfe machen. Ich konnte es nicht ertragen ihn so zu sehen. Meinen starken und mutigen Sean.

Ich sank zu ihm zu Boden und sah ihn liebevoll an. „Sean, es ist nicht deine Schuld. Bitte rede dir das nicht ein. Ich liebe dich für immer und du bist das Beste, was mir jemals hätte passieren können. Ich würde alles für dich tun. Also bitte, bitte gib dir nicht die Schuld dafür. Alleine Zayn trägt die Schuld und doch wird er es nicht schaffen uns zu entzweien.

Das habe ich von dir gelernt. Wir gehören zusammen und wir kriegen das zusammen wieder hin", sagte ich zu ihm sanft und damit ich meinen Worten nochmal Nachdruck verleihen konnte, drückte ich ganz vorsichtig meine Lippen auf seine. Ich wollte keine Angst vor dem Mann haben, denn ich liebte. Ich würde mir das von Zayn nicht kaputt machen lassen.

Sean & Clary - Bloody Love (Cursed Beings - Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt