Nummer

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"Was war das denn gerade?" fragte Michelle verwirrt, welche gerade von der Tribüne kam und mich durchrüttelte.

"Wir haben eine Wette und ich hoffe, dass Chelsea verliert." Sie runzelte ihre Stirn.

"Wieso sollte Chelsea verlieren? Ich dachte du bist für Chelsea? Was war das denn für eine komische Wette?" Sie verstand nicht was hier vor sich ging. Und um ehrlich zu sein, wusste ich es auch nicht. "Was war denn nun die Wette." drückte sie weiter auf der Frage herum.

"Wenn Manchester gewinnt, dann muss ich Phil meine Nummer geben." erklärte ich ihr.

"Und was ist so schlimm daran? Dann lernst du ihn besser kennen." versuchte sie mich zu ermutigen.

"Spinnst du? Ich bin kein Mensch für Beziehungen. Und schon zehn Mal nicht wegen dieser einen Sache, von der nur du ganz genau bescheid weißt." Diese Sache belastet mich wirklich bis zum heutigen Tag... Michelle ist die Einzige, die davon weiß.

"Versuch es wenigstens! Was damals passiert ist, ist nunmal passiert und du kannst die Zeit nicht zurück drehen. Aber was du tun kannst, ist, nach vorne zu sehen und dein Leben weiter zu leben. Du hast hier einen Haufen heißer Spieler um dich herum und von einem wissen wir jetzt sogar, dass er dich mag."

"Er nutzt mich doch nur für Sex aus." widersprach ich ihr.

"Ist klar. Und darum hat er um deine Nummer gewettet?" Ich wollte gerade etwas erwidern, doch dann fiel mir auf, dass sie recht hatte. "Mer, sieh doch. Das ist deine Chance für einen Neuanfang." Ich beobachtete Mason dabei, wie er einen Ball jonglierte und mit Jorginho gemeinsam lachte. "Warum grinst du denn jetzt so?" Ich drehte mich zu ihr und merkte, dass ich tatsächlich unbemerkt grinste.

"Weil du recht hast." log ich, aber nicht damit, dass sie recht hatte. Denn sie hatte verdammt nochmal recht. Was passiert ist, kann ich jetzt nicht mehr ändern. Aber ich kann meine Zukunft besser gestalten.

"Was, echt?" fragte sie unglaubwürdig. "Meredith Kingsland gibt mir recht?"

"Michelle." lachte ich. "Ja, ich gebe dir recht."
Das Stadion füllte sich immer mehr und mehr und die Spieler mussten alle wieder vom Rasen herunter. Dieser wurde noch bewässert, bevor das Spiel begann und hin und wieder erwischte mich eine kalte Brise des Wassers. Es wurden letzte Vorkehrungen getroffen und dann kamen auch die Spieler aus dem Tunnel und stellten sich auf ihre Positionen. Der Schiedsrichter pfiff und die Spieler knieten sich alle als Zeichen gegen Rassismus hin, bevor sie wieder aufstanden, der Schiedsrichter erneut pfiff und sie nun anfingen zu spielen. Ich konnte das Spiel recht entspannt beobachten, da ich ja nur Fotos machen musste und diese machte ich, sobald die Spieler im Strafraum waren. Anfangs verlief das Spiel relativ eintönig, bis Mason in der 34. Minute das 1:0 schoss. Nach seinem Tor lief er auf die Eckfahne zu und ließ sich dort abfeiern, wovon ich einige Fotos schoss. Nebenbei machte ich noch eine Instagram Story dazu und sah dann weiterhin auf den strahlenden Mason. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Als er wieder auf seine Position ging, sah er sich etwas um und seine Augen fanden dann schließlich meine. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur eingebildet hatte, aber ich glaubte zu sehen, dass er mich angelächelt hat. Ich grinste, wurde etwas rot im Gesicht und arbeitete weiterhin an einigen Storys. Kurze Zeit später fiel dann auch das erste Gegentor von Kevin de Bruyne, was die Spieler etwas trauriger aussehen ließ und was sich leider bis zur Halbzeit nicht änderte. Die Spieler verschwanden im Tunnel und ich fügte noch einige Sachen der Instagram Story hinzu. Während der Halbzeit kam Michelle wieder herunter und redete etwas mit mir.

"Was passiert denn eigentlich bei einem Unentschieden?" fragte sie durch das Gegröle hindurch.

"Ich weiß nicht." gab ich zu und konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit.

Mason Mount - 𝑚𝑦 𝑜𝑛𝑒 𝑖𝑛 𝑎 𝑚𝑖𝑙𝑙𝑖𝑜𝑛...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt