3. Spieltag

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Nach dem etwas emotionalen Abend gestern, haben wir dann tatsächlich noch den Filmgeschaut, mit welchem wir Ellen angelogen hatten. Kurz darauf haben wir uns dann auch schlafen gelegt. Nun ist etwas Zeit vergangen und heute würde Chelsea gegen Stade Rennes spielen und das im Stamford Bridge Stadion. Endlich wieder ein Heimspiel. Das ganze Fliegen hing mir schon aus den Ohren heraus. Gerade als ich meine Zähne putzte, rief mich Jorginho an. Dieser würde uns nämlich abholen, da Mason ja offensichtlich nicht fahren konnte. Spielen konnte er zwar auch nicht, doch er wollte sein Team unterstützen und fuhr deshalb mit. Ich spuckte die Zahnpasta ins Waschbecken und hob dann ab. "Hey, schon da?"

"Nein. Wollte aber nur sagen, dass ich gleich losfahre. Seid ihr bereit?" Ich hielt meine gelbe Zahnbürste unter fließendes Wasser und stellte sie dann zurück in den Becher zu Mason's blaue.

"So gut wie." Er verabschiedete sich und ich ging runter zu Mason. "Na, bereit?" fragte ich ihn und sah ihm dabei zu, wie er sich seine Schnürsenkel band, dabei jedoch scheiterte. "Komm, lass mich." Ich kniete mich vor ihn hin und band ihm seine Schuhe. Sein Knie schmerze immer noch etwas, weshalb er es nicht richtig anwinkeln konnte. "Jorginho hat angerufen, er fährt gleich los." berichtete ich ihm.

"Alles klar. Hast du dein Trikot dabei?" fragte er, als ich gerade wieder aufstand.

"Dein Trikot?" Er nickte. "Nein, wieso? Du spielst doch gar nicht." Sein Gesicht sah empört aus, aber gespielt.

"Ich bitte dich. Jetzt geht es um Chelsea, nicht um mich."

"Weil es sonst immer um dich geht?" fragte ich ironisch.

"Um wen denn sonst?" Seine Mundwinkel stiegen in die Höhe und seine strahlend weißen und geraden Zähne kamen zum Vorschein. Hätte ich das Trikot jetzt in der Hand, würde ich es nach ihm werfen. "Also, ziehst du es noch an?" fragte er, was sich aber eher nach einer bitte anhörte. Ich rollte gespielt sauer mit den Augen und ging nochmal hoch ins Schlafzimmer, um mir sein Trikot über den Pulli zu ziehen. Im Spiegel am Schrank kontrollierte ich noch, ob auch alles saß. Zur Feier des Tages lockte ich sogar meine Haare und selbst im gelockten Zustand reichten sie mir bis unter die Brust. Plötzlich vernahm ich ein Hupen und zuckte kurz zusammen. "Jorgi ist da!" rief Mason aus dem Flur.

"Geh ruhig schon vor, ich komme sofort!" schrie ich zurück und richtete noch kurz das Trikot. Dann eilte ich die Treppen hinunter und stieg zu Mason und Jorginho ins Auto. Sie ließen mir den Platz vorne frei, auch, damit Mason sein Bein hinten ausstrecken konnte. Dann fuhren wir auch schon los ins Stamford Bridge und parkten dort.

"Ich geh schonmal vor." kündigte Mason an. "Setze mich schonmal hin." Wir nickten zur Bestätigung und Mason humpelte davon. Als Jorginho auch schon gehen wollte, hielt ich ihn auf und sah mich um, damit uns auch ja keiner sah oder hörte. Aber der Parkplatz war wie leergefegt und alle, die mit dem Auto ankamen, liefen direkt ins Stadion.

"Was ist?" fragte er konfus.

"Wieso hast du Mason gesagt, dass ich geweint habe?" Meine Augen verengte ich zu Schlitzen und starrte ihm tief in die Augen.

"Mer, du hast geweint. So richtig geweint."

"Wie kann man denn falsch weinen?"

"Du weißt, was ich meine." sagte er ernst. "Ich dachte, dass vielleicht irgendetwas schlimmes passiert wäre und wollte, dass du dich jemandem anvertraust. Und mit Mason verstehst du dich doch am besten." Ich nickte langsam und schaute dabei auf den Boden.

"Na los, lass uns ins Stadion gehen." lenkte ich ab und packte meine Tasche. Das war mir schon Erklärung genug.
Im Stadion angekommen, positionierte ich meine Kamera und nahm dann neben Mason Platz.

Mason Mount - 𝑚𝑦 𝑜𝑛𝑒 𝑖𝑛 𝑎 𝑚𝑖𝑙𝑙𝑖𝑜𝑛...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt