Weihnachten

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"Frohe Weihnachten." weckte mich eine angenehme, flüsternde Stimme aus dem Schlaf, welche ich natürlich sofort Mason zuordnen konnte. Mit einzelnen Fingern fuhr er mir meinen Arm hinauf und wieder ab, was mir eine angenehme Gänsehaut durch meinen gesamten Körper fahren ließ. Verschlafen rieb ich mir die Augen und drehte mich zum Gesicht der Stimme.

"Frohe Weihnachten." wiederholte ich seine Worte mit verschlafener Stimme. Sein Grinsen daraufhin, zog sich über das ganze Gesicht. "Was ist?" fragte ich leicht beschämt und vergrub mein Gesicht im Kissen.

"Du siehst so niedlich aus, wenn du schläfst." sagte er und ich sah mit roten Wangen von meinem Kissen hoch.

"Wie lange hast du mich denn bitte beobachtet?" fragte ich leicht geschokt.

"Zehn Minuten?" Er war sich also selber nicht sicher. Zehn Minuten waren dann doch recht lang.

"Du atmest sehr laut beim schlafen, weißt du das?" Ich schüttelte den Kopf und er setzte sich aufrecht im Bett hin. Heute Nacht war es etwas wärmer, weshalb er oben ohne geschlafen hatte - zu meinem Glück.

"Ich hatte noch nie eine Beziehung und meine Eltern... naja... du weißt ja." sagte ich, als wäre es gar kein Ding, dass ich meinen Eltern beim Sterben habe zusehen müssen. "Also wer sollte mir sagen, dass ich das tue?" Es war kein Vorwurf an ihn, sondern eher lustig gemeint. Zum Glück verstand er es auch, denn er lachte mit mir. Man muss auch über die schlechten Dinge in seinem Leben lachen können. Zum Glück hatten die Jungs heute weder ein Training, noch ein Spiel. Und das würde auch bis Silvester so bleiben. Somit hatte ich auch einige Tage frei.

"Wollen wir frühstücken?" fragte er und ich nickte. Doch bis das passierte, dauerte es noch eine kleine Weile. Denn Mason und ich waren beide noch an unseren Handys, bis wir uns schließlich aus dem Bett zwangen und hinunter in die Küche gingen. "Sieh mal, es hat heute Nacht geschneit." sagte Mason auf halben Weg und deutete auf seine große Festerfront, welche in den Garten führte und schon total vereist war. Tatsächlich. Das war der erste Schnee dieses Jahr und er fiel perfekt auf Weihnachten. Es war praktisch ein Weihnachtswunder.

"Was darf ich dem feinen Herr denn kochen?" frage ich und holte schonmal die Pfane heraus, welche ich direkt auf den Herd stellte.

"Ach, du musst mich doch jetzt nicht bekochen." winkte er ab und lehnte seinen Kopf auf den Armen ab, welche er am Tisch abstemmte.

"Na los, sag schon." animierte ich ihn. Ich durfte bei ihm wohnen. Das mindestenwar ja doch, dass ich ihn bekochte. Und darin war ich gut.

"Na gut. Ein Spiegelei reicht."

"Du bekommst ein Omlett." sagte ich, schnippte und zeigte dann mit dem Zeigefinger auf ihn. "Mit Tomaten?"

"Klar." Nachdem ich uns beiden also Frühstück gemacht hatte, machten wir uns menschentauglich und überlegten dann, was wir noch tun könnten, bis die anderen heute Abend kommen würden.

"Hast du eigentlich keinen Tannenbaum?" fragte ich ihn dann doch. Mir war zwar schon viel früher aufgefallen, dass er keinen Tannenbaum hier stehen hatte, doch es sollte sich dann nicht nach einer Aufforderung anhören, einen aufzustellen.

"Doch. Aber durch den ganzen Stress der letzten Tage mit dem Training und der Champions League, bin ich einfach noch nicht dazubgekommen. Wenn du möchtest, können wir ihn jetzt zusammen aufstellen?" Dieses Angebot konnte ich nicht einfach so ausschlagen, weshalb ich eifrig nickte. Dann lief Mason auf seinen Dachboden und kam kurze Zeit später wieder mit einem riesigen und schweren Karton wieder. "Es ist zwar nur ein Kunstbaum, aber ich habe einfach keinen grünen Daumen was lebendige Pflanzen angeht."

"Ach was, das passt doch." Während ich den Baum zusmamenstellte, holte Mason noch die Schachteln mit den Kugeln herunter. "Blau und weiß, wer hätte das gedacht." lachte ich und auch Mason verstand, dass ich wusste, dass er die Farben wegen seines Vereins gewählt haben muss. Dann fingen wir auch schon an, den Baum zu schmücken und zum Schluss kam noch eine Lichterkette drumrum.

Mason Mount - 𝑚𝑦 𝑜𝑛𝑒 𝑖𝑛 𝑎 𝑚𝑖𝑙𝑙𝑖𝑜𝑛...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt