Kapitel 35

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Harry hielt in seiner Bewegung inne und sah mich erstaunt an. Ich schaute bloss beschämt aufs Wasser runter. Gleich würde er mich abservieren. Was wollte er denn auch mit einem unerfahrenen Nichtsnutz wie mir? Er wollte doch bestimmt jemanden, der wusste was er da tat. Ich spürte Harrys Hand an meinem Kinn. Er hob mein Gesicht an und zwang mich ihn anzusehen. Auf seinen Lippen lag sein wunderschönes Lächeln, was mich gleich wieder beruhigte.

„Dann überstürzen wir das Ganze erst recht nicht. Du sollst das schönste erste Mal geschenkt bekommen.", lächelte er. Sanft hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen. Ich war wirklich erleichtert. Er hätte diese Nachricht auch komplett anders aufnehmen können. Stattdessen reagierte er so liebevoll und war ein waschechter Gentleman. Wie hatte ich ihn bloss verdient? Glücklich legte ich die Arme um seinen Nacken und kuschelte mich an seine Brust. Harrys Hände fuhren leicht über meinen Rücken und entspannten mich mit ihren Berührungen. Zusammen mit dem Sprudeln der Düsen war das alles was ich brauchte um nur kurz darauf einzuschlafen.

Erst als Harry sanft an meiner Schulter rüttelte und meinen Namen flüsterte, wachte ich wieder auf. Gähnend hob ich den Kopf von seiner Brust und sah in diese wunderschönen grünen Augen, die mich voller Liebe musterten.

„Wir sollten ins Bett, es ist schon nach Mitternacht.", flüsterte er. Mehr als ein Nicken brachte ich vor lauter Müdigkeit nicht zu Stande. Ich rappelte mich vorsichtig auf und versuchte aus dem Whirlpool zu steigen, was gar nicht so leicht war, denn meine Arme und Beine fühlten sich an wie Pudding. Ich war so tiefenentspannt wie noch nie. Ich hörte Harrys leises Lachen, ignorierte ihn aber und versuchte es weiter, bis sich zwei starke Arme von hinten um mich legten. Sein Körper drückte gegen meinen und ich spürte seine Lippen in meinem Nacken.

„Brauchst du Hilfe?", raunte er mir ins Ohr, wobei sich all meine Nackenhaare aufstellten. Ohne meine Antwort abzuwarten hob er mich hoch und über den Rand des Whirlpools hinaus, wo er mich auf dem kalten Plattenboden wieder abstellte. Die kühle Luft liess mich erzittern, weshalb ich schnell nach einem der Tücher griff und mich darin einwickelte. Harry machte es mir nach und deckte noch schnell den Whirlpool ab, während ich schon mal in mein T-Shirt schlüpfte. Gemeinsam gingen wir rein und die Treppe hoch. Harry ging direkt ins Bad, während ich erst noch in sein Schlafzimmer ging um mich anzuziehen. Danach ging ich zu ihm ins Badezimmer, wo er bereits dabei war, sich die Zähne zu putzen. Er streckte mir eine noch eingepackte Zahnbürste entgegen, die ich dankend annahm. Neben ihm stellte ich mich vor den Spiegel und putzte mir die Zähne. Harry konnte es natürlich nicht lassen, blöde Grimassen zu schneiden und mich damit zum Lachen zu bringen. Das würde nicht gut enden! Ich gab mein Bestes, um nicht zu sabbern oder die Zahnpasta auszuspucken und zum Glück überstand ich es auch und spuckte schlussendlich alles ins Waschbecken.

„Schade, ich hätte das echt witzig gefunden, wenn du alles ausgespuckt hättest.", grinste Harry als ich mir den Mund wusch. Kopfschüttelnd sah ich ihn an und griff nach der Mundspülung. Erst nahm ich einen Schluck davon, dann reichte ich ihm die Flasche, damit er es mir nachmachen konnte. Wenn er eine Sauerei wollte, konnte er die gerne kriegen. Grinsend stellte ich mich hinter ihn und zwickte ihn in die Seiten. Harry zuckte zusammen und spuckte das komplette Mundwasser gegen den Spiegel vor sich. Er konnte sich kaum mehr halten vor Lachen genau so wie ich. Kichernd nahm ich ein Handtuch und wischte alles wieder trocken, während Harry sich das Gesicht wusch.

„Da wird sich die Putzfrau morgen freuen.", lachte er, als er den verschmierten Spiegel ansah. Musste schon schön sein, wenn man das auf die Putzfrau abschieben konnte. Meine Mutter würde mich jetzt schrubben lassen, bis das Bad wieder glänzte.

„Musst du noch aufs Klo?", fragte Harry, als wir uns von unseren Lachanfällen erholt hatten. Ich nickte, da ich es nie die ganze Nacht aushielt ohne zu pinkeln. „Okay, dann geh ich unten. Treffen wir uns gleich im Bett?", erneut nickte ich und bekam noch einen kurzen Kuss, bevor er mich alleine liess. Schnell ging ich aufs Klo und wusch mir die Hände, dann ging ich in sein Schlafzimmer und zog die Jogginghose aus. Da ich mich wegen meinem Bauch immer noch etwas unsicher fühlte, liess ich das T-Shirt einfach an und liess mich auf Harrys riesiges Bett fallen. Gott, war das bequem! Es fühlte sich an, als würde ich auf einer Wolke liegen. Schnell schrieb ich noch meiner Mum, dass ich bei Liam übernachten würde und ich morgen im Verlauf des Morgens nach Hause kommen würde, bevor ich mein Handy auf den Nachttisch legte. Seufzend schloss ich die Augen und strich mit den Händen über den feinen Stoff der Bettwäsche. Ich hörte Harrys Schritte auf der Treppe, die immer näher kamen. Im Schlafzimmer angekommen vernahm ich leises Rascheln, was mich vermuten liess, dass er sich gerade auszog. Mit einem Schwung sprang er aufs Bett, liess mich dabei etwas hochfliegen, und zog mich in seine Arme. Die Beine schlang er eng um meinen Körper und hielt mich somit gefangen. Kichernd kuschelte ich mich an seine nackte Brust und sog seinen unwiderstehlichen Duft ein. Wie konnte er bloss immer so gut riechen?

„Willst du das Shirt nicht ausziehen?", fragte er und fummelte am Saum des T-Shirts herum. Unsicher sah ich zu ihm hoch. „Lou...", seufzte Harry und umfasste mein Gesicht. „Du bist wunderschön. Dein Körper ist perfekt und ich liebe dich genau so, wie du bist. Du musst dich vor mir nicht schämen. Aber wenn du nicht möchtest, darfst du das Shirt natürlich gerne anbehalten.", meinte Harry mit sanfter Stimme. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Seine Worte taten so gut. So gut, dass ich mich tatsächlich entschied, das Shirt auszuziehen. Unglaublich, was für eine Wirkung er doch auf mich hatte. Harry stellte noch seinen Wecker, dann kuschelten wir uns unter die Decke. Er zog mich in seine Arme und ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Das würde mir echt fehlen, wenn ich morgen wieder nach Hause fuhr. Wer weiss, wie lange ich auf das hier verzichten musste... Aufs Kuscheln, auf die zärtlichen Berührungen, die tiefgründigen Gespräche, seine Küsse... All das würde ich morgen aufgeben müssen und das für unbestimmte Zeit. Ich wusste noch nicht, wann ich Harry das nächste Mal sehen konnte. Schliesslich war er viel unterwegs. Morgen war er noch in London, danach flog er nach Italien und dann war er drei Wochen lang durch Europa unterwegs, bis er wieder zurück war. Vermutlich würde ich ihn also frühestens nach diesen drei Wochen wieder sehen. Traurig schmiegte ich mich noch enger an ihn. Dann musste ich es jetzt erst recht geniessen. Fest knuddelte ich ihn und stahl mir einen kleinen Kuss.

„Gute Nacht, Love.", flüsterte Harry und ich musste lächeln. Dieses „Love" stellte einfach immer wieder etwas in mir an. Ich liebte es einfach.

„Gute Nacht, Hazza.", gab ich zurück. „Ich liebe dich."

„Ich liebe dich, auch."

Celebrity Crush - Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt