Kapitel 30

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Schluckend starrte ich ihn einfach nur an. Scheisse, da war ich noch keine fünf Minuten bei ihm und hatte schon Mist gebaut. Was machte ich denn jetzt? Wie sollte ich ihm beichten, dass ich es nicht mal einen Tag aushielt ohne meinem besten Freund davon zu erzählen?

„Louis?", fragte Harry nach. Auf einmal wurde mir so heiss, bestimmt sah man den Schweiss nur so aus meinen Poren drücken. „Du hast es bereits jemandem gesagt, hab ich recht?", seufzte er. Das Gesicht in den Händen vergraben nickte ich.

„Es tut mir so leid, Harry. Ich hab draussen meinen besten Freund angerufen.", gestand ich und sah vorsichtig zwischen meinen Fingern zu ihm rüber. Wirklich erfreut schien er nicht zu sein, doch er rastete wenigstens nicht aus.

„Das war nicht besonders schlau, Lou.", meinte er. Ich hatte ihn enttäuscht. Toll, wenn es schon so anfing. Da konnte ich ja unsere gemeinsame Zukunft gleich vergessen. Wenn ich es nicht mal schaffte, beim ersten Date, wenn man das hier denn ein Date nennen konnte, alles richtig zu machen, wie sollte ich es dann hinkriegen eine richtige Beziehung mit ihm zu führen? Was hatte ich mir dabei auch gedacht? Er war ein verdammter Star. Seine ganze Welt sah komplett anders aus als meine, ich musste auf so vieles achten, woran ich noch nicht mal im Traum dachte. Okay, irgendwie musste ich das jetzt wieder gerade biegen. Vermutlich hatte Liam es noch niemandem weitererzählt, ich meine, es ist mitten in der Nacht, wem hätte er es schon sagen können? Seinem Teddy?

„Ich ruf ihn gleich noch mal an und sag ihm, dass er niemandem davon erzählen darf. Liam kann gut Geheimnisse bewahren!", schlug ich vor. Harry zögerte kurz, nickte dann aber. Also zückte ich mein Handy und rief Liam erneut an. Dieser war hörbar unerfreut über meinen Anruf.

„Was ist jetzt schon wieder?", grummelte er genervt. Dass ich ihn auf Lautsprecher hatte und er damit keinen besonders sympathischen Eindruck bei Harry hinterliess, wusste er ja nicht.

„Li, sorry dass ich dich nochmal wecke aber es ist echt wichtig.", sagte ich ernst. Liam seufzte und es raschelte kurz, bevor er mir zu verstehen gab, dass er zuhörte. „Also, was ich dir vorhin gesagt habe, das hätte ich dir eigentlich nicht sagen dürfen. Es ist alles etwas kompliziert, wenn man jemand berühmtes datet, da sollte man vorsichtig damit sein, was man rumerzählt. Jedenfalls bitte ich dich einfach darum, das alles noch für dich zu behalten. Jedenfalls so lange bis Harry und ich wissen, in welche Richtung das geht und wie ernst es für uns ist.", erklärte ich. Liam sagte nichts, weshalb ich etwas unsicher zu Harry rüber sah. Stumm formte er die Worte „Darf ich?" mit seinen Lippen und ich nickte, woraufhin Harry sich zu meinem Handy beugte.

„Liam? Hier ist Harry. Hör mal, wir kennen uns noch nicht aber ich bitte dich wirklich, dass du es nicht an die grosse Glocke hängst, dass Louis und ich uns treffen. Ich möchte nicht, dass die Presse ihn erdrückt und zerreisst. Das verstehst du doch, oder?", fragte er vorsichtig.

„J-Ja, das-das versteh ich schon.", stotterte Liam. Verwirrt sah ich auf mein Handy. Warum stotterte er so? Liam war doch sonst nicht so leicht nervös zu kriegen. „Aber ähm... Wie schlimm wäre es, wenn es schon jemand anderes wüsste?", murmelte Liam beinahe unverständlich. Harry schlug sich die Hand vor die Stirn und vergrub das Gesicht in den Händen.

„Du hast es Niall und Zayn erzählt?", riet ich.

„Wer sind Niall und Zayn?", fragte Harry, noch bevor Liam antworten konnte.

„Das sind unsere besten Freunde... Aber keine Panik, auch die können ein Geheimnis bewahren!", versicherte ich. Wobei ich mir ehrlichgesagt bei Niall nicht so sicher war. Wenn er sich über was freute, plapperte er es ganz schön schnell aus.

„Okay, es tut mir verdammt leid, dass ich es weitererzählt hab, ich regle das! Ihr zwei geniesst jetzt eure gemeinsame Zeit und ich rufe sofort die Ausländer an und sage ihnen, was Sache ist. Okay?", schlug Liam vor. Damit war ich natürlich einverstanden. Ich wusste, dass Liam sich darum kümmern würde, auf ihn war verlass. Harry sah mich fragend an und ich nickte sicher.

„Alles klar, danke Liam.", stimmte auch Harry zu. „Und war nett, dich kennenzulernen.", fügte er noch hinzu. Freundlich wie immer, damit brachte er mich zum Lächeln.

„Hat mich auch gefreut, Harry. Gute Nacht.", damit beendete Liam den Anruf und ich legte mein Handy wieder weg. Ich fühlte mich aber immer noch schlecht, weil ich nicht selber darauf gekommen war, es für mich zu behalten.

„Tut mir leid.", murmelte ich und senkte den Blick. Harrys Hand legte sich auf meine und strich sanft über meinen Handrücken.

„Hey, alles okay. Das ist alles neu für dich. Für mich ehrlichgesagt auch, ich bin noch nie mit einem Fan ausgegangen. Aber du bist einzigartig. Für dich breche ich meine eiserne Regel.", versuchte Harry mich zu beruhigen. Auch wenn seine Worte unglaublich süss und schmeichelhaft waren, fühlte ich mich trotzdem schlecht. Harry merkte das und legte seine Hand nun unter mein Kinn, damit ich ihn ansah. „Ich mein es ernst, Louis. Mach dir kein Gewissen. Es ist alles okay.", lächelte er sanft. Bei diesem Blick konnte ich nicht anders, als auch zu lächeln. Er konnte mich so einfach umstimmen, fast mit einem Fingerschnipsen.

Ich trank meinen Tee noch aus und stellte die Tasse dann auf den Tisch. So langsam machte sich meine Blase bemerkbar und ich sah mich im Wohnzimmer um. Hier irgendwo musste doch ein Bad in der Nähe sein, oder?

„Kann ich mal aufs Klo?", fragte ich schüchtern und Harry stand auf. Ich hätte jetzt erwartet, dass er mir sagte, wo es war, aber dass er mich gleich dahin begleitete, hätte ich nicht gedacht. Er hielt mir die Tür auf und machte auch gleich das Licht an und schon stand ich im luxuriösesten Badezimmer, das ich je gesehen hatte. Der Boden und eine Wand waren aus schwarzem Marmor. An der Wand war eine Dusche, sie war einfach offen im Raum, Wände waren ja überbewertet. Das Waschbecken war riesig und zog sich der ganzen Wand entlang, genauso wie der Spiegel, der darüber hing.

„Ich lass dich mal alleine. Ich weiss ja, dass du nicht kannst, wenn jemand zu hört.", grinste Harry und zwinkerte mir zu, bevor er die Tür hinter sich zuzog. Augenblicklich wurde ich rot und schlich zur Toilette rüber. Ich fragte mich gerade, wann ich das letzte Mal auf dem Klo gewesen war. Das musste ja noch zu Hause gewesen sein, bevor ich losgefahren war. Holy shit, wie hatte ich das so lange ausgehalten? Erleichtert wusch ich mir die Hände und ging zurück ins Wohnzimmer, wo mich der niedlichste Anblick erwartete. Harry lag auf dem Sofa und war eingeschlafen. Aww, wie süss er doch aussah. Lächelnd tapste ich zum Lichtschalter rüber um das Licht auszumachen und nahm dann die Kuscheldecke, die auf dem Hocker lag, um sie über ihn zu legen. Gerade wollte ich mich wieder aufrichten, als er mich am Arm festhielt und zu sich zog. Etwas überfordert legte ich mich an seine Seite. Harry zog mich im Halbschlaf zu sich unter die Decke und drückte mich eng an seinen Körper. Wow, dass sich kuscheln so gut anfühlen konnte, hätte ich nicht gedacht. Mein ganzer Körper kribbelte und mir wurde wohlig warm. Sanft hauchte er mir einen Kuss in den Nacken. Mit einem glücklichen Lächeln kuschelte ich mich unter die Decke und schlief nur kurz darauf ein.

Celebrity Crush - Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt