Kapitel 44

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Das Restaurant war sehr schön eingerichtet. Da kam ich mir direkt underdressed vor. Moment... Fuck! Ich hatte doch extra ein Hemd eingepackt! So ein Mist, jetzt sass ich hier in meinem zerknitterten T-Shirt, während Harry so schick angezogen war.

„Harry, ich hab vergessen, mich umzuziehen.", murmelte ich, als wir zu unserem Tisch geführt wurden. Er musterte mich kurz, lächelte dann aber.

„Du siehst perfekt aus.", meinte er und deutete auf unseren Tisch. Ich setzte mich auf die Bank, Harry sich mir gegenüber. Der Kellner brachte uns die Karten und schon war ich überfordert. Das war alles auf Französisch! Ich konnte ja gerade so noch sagen, wie ich hiess, mehr Französisch konnte ich aber echt nicht. Verwirrt sah ich über den oberen Rand der Karte hinaus zu Harry rüber, welcher gespannt die Mahlzeiten studierte. Naja, vielleicht konnte ich ja einfach irgendwas aussuchen. Auf gut Glück. Und dann endete ich noch mit Froschschenkeln oder Schnecken ab? Nein, danke! Erneut sah ich zu Harry rüber und unsere Blicke trafen sich. Grinsend senkte er die Karte.

„Du verstehst kein Wort, oder?", kicherte er. Beschämt senkte ich den Kopf und nickte leicht. Harry rutschte um den Tisch herum und blieb direkt neben mir sitzen. Jedes einzelne Gericht übersetzte er für mich und ich war echt beeindruckt von seinen Sprachkenntnissen, da hatte ich ihn aber noch nicht reden gehört. Er bestellte für uns beide in fliessendem Französisch und irgendwie war das echt verdammt heiss. Mir über die Lippen leckend, hörte ich ihm aufmerksam zu. Ich konnte noch irgendwie heraushören, wie er mit dem Kellner über Wein sprach, dann liess dieser uns wieder alleine.

„Wow.", mehr bekam ich gar nicht heraus. Es faszinierte mich, dass er diese Sprache so gut beherrschte. Ich hatte zwar auch mal Französisch in der Schule, doch nicht mal da hatte ich annähernd so gut gesprochen wie er gerade.

Das Date war unglaublich. Zwar merkte ich, wie immer mal wieder ein Foto von uns gemacht wurde, doch das versuchte ich zu ignorieren. Ich konzentrierte mich einfach nur auf Harry und unsere Unterhaltung. Nach dem Essen, das wirklich köstlich war, rutschte Harry wieder zu mir rüber, um mir näher zu sein. Unsere Hände lagen aufeinander, während wir uns über Gott und die Welt unterhielten. Es war so schön, wieder bei ihm zu sein, ich genoss seine Nähe so sehr. Am liebsten würde ich den Rest meines Lebens nicht mehr von seiner Seite weichen.

„Sollen wir ins Hotel gehen? Da haben wir etwas mehr Privatsphäre.", schlug Harry vor. Da sagte ich natürlich nicht nein. Nichts war schöner, als ungestört mit ihm kuscheln und küssen zu können. Er bestellte die Rechnung und bezahlte für uns beide, wofür ich mich bestimmt tausend Mal bedankte. Es war nicht selbstverständlich für mich, dass er alles übernahm, schliesslich hatte er ja bereits meinen Flug bezahlt und dann noch erste Klasse!

„So, dann mach dich wieder auf Blitze gefasst.", seufzte Harry und verschränkte unsere Finger, als wir vor dem Ausgang des Restaurants standen. Hank war bereits vorausgegangen und versuchte draussen, einen Weg frei zu machen. „Ich liebe dich", hauchte Harry und legte für einen kurzen Moment sanft seine Lippen auf meine.

„Ich liebe dich auch.", erwiderte ich seine Worte, dann liess ich mich von ihm nach draussen ziehen. Erneut machten mich die hellen Blitze fast blind, ich sollte vielleicht auch nicht immer direkt zu den Paparazzi schauen, sondern auf den Boden vor mir. Doch das war alles so neu für mich, ich musste das erst noch lernen. Zum Glück führte Hank uns gut durch die Menge und zum Auto, wo ich mich erleichtert in die Sitze fallen liess.

„Ich hab dir gesagt, es ist nicht leicht.", grinste Harry und legte wieder den Arm um mich. Ich schmiegte mich an seine Brust und sog seinen Duft ein. Den hatte sein T-Shirt bei mir zu Hause leider bereits verloren. Umso schöner war es, ihn jetzt endlich wieder zu riechen.

Die Fahrt zum Hotel dauerte etwa zwanzig Minuten. Währenddessen kuschelte ich mich eng an Harry, stahl mir zwischendurch ein paar kleine unschuldige Küsse. Es war wunderschön und ich befand mich in meiner eigenen kleinen Welt, in der es nur Harry und mich gab. Doch dann kamen wir vor dem Hotel an und es sah ganz genau so aus, wie vorhin noch vor dem Restaurant. Die Menschen tummelten sich um den Geländewagen, unter ihnen auch kreischende Fans, die sich ans Fenster drückten. Oh shit, wenn wir da bloss lebendig rauskamen! Besorgt sah Harry mich an, er schien zu merken, dass mir die Menschenmenge etwas Angst machte. Sanft legte er seine Hand an meine Wange und lenkte somit meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Lass bloss meine Hand nicht los, okay? Hank und Jeffrey sorgen dafür, dass wir da gut durchkommen, aber halt mich trotzdem gut fest.", erklärte er mir. Ich nickte und griff nach seiner Hand. Unsere Finger verschränkten sich und er legte nochmal sanft seine Lippen auf meine, bevor der Horror erneut losging. Hank öffnete die Tür und schon zog Harry mich raus. Von allen Seiten kamen Schreie, sowohl von Fans, wie auch von Paparazzi. An meinem T-Shirt wurde gezerrt, eine erwischte mich sogar an den Haaren. Ich krallte mich verzweifelt an Harry fest und hoffte, dass wir es bald geschafft hatten, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis wir dann in der Lobby des Hotels ankamen. Mein Shirt war zerrissen und meine Arme verkratzt. Geschockt sah ich an mir runter, dann zu Harry. Meine Kehle schnürte sich zu und ich konnte mich nur noch schluchzend in seine Arme werfen. Sanft strich er mir über den Rücken, seine andere Hand legte sich an meinen Hinterkopf und drückte mich eng an sich. Zwar war es mir peinlich, vor ihm und seinen Bodyguards so zu heulen, doch der Schock war einfach gerade zu gross. Ich hätte niemals gedacht, dass es so schwierig sein würde, nur vom Auto ins Innere des Hotels zu kommen.

„Schh, Lou, ist schon okay.", flüsterte Harry mir zu. Ich schluchzte bloss und krallte mich an seinem Hemd fest. Der Abend hatte so toll begonnen... Vorsichtig hob Harry mich hoch und ich vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge. Er lief mit mir zu den Aufzügen, immer in Begleitung von Hank und Jeffrey. Im obersten Stock angekommen, trug er mich den Flur entlang, bis wir in seinem Zimmer ankamen. Ein Bisschen hatte ich mich von meinem Schock erholt, doch ich zitterte immer noch am ganzen Körper. Hank legte meine Tasche auf dem Bett ab, dann verschwanden die beiden aus dem Zimmer und liessen Harry und mich alleine. Ich hing immer noch an ihm, wie ein Äffchen. Vorsichtig löste Harry sich etwas von mir und musterte mich.

„Tut mir leid, Lou. Das wollte ich dir nicht antun.", entschuldigte er sich. Das sollte er doch nicht. Es war nicht seine Schuld! Schniefend wischte ich mir übers Gesicht und schüttelte den Kopf.

„Nein, du kannst nichts dafür. Es ist alles okay, ich bin nur schockiert...", erklärte ich und versuchte ein Lächeln aufzulegen. Er sollte sich meinetwegen doch nicht schlecht fühlen.

„Sieht aus, als müsstest du mit einem meiner T-Shirts nach Hause fliegen.", grinste er und brachte mich damit tatsächlich zum Lachen. Da würde ich natürlich nicht nein sagen. Schliesslich brauchte ich sowieso ein frisches Shirt von ihm, das ich meinem Kissen überziehen konnte.

Celebrity Crush - Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt