Chapter Seventeen

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Ich bin verloren

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Ich bin verloren. Wie sie mich angeschaut hat, wie ich hemmungslos auf ihre rosa Lippen gestarrt habe, als nichts über ihnen kam. Eine Sekunde länger und ich hätte sie in mein Zimmer geschoben und besinnungslos geküsst. Ihre Gänsehaut unter meinen Fingern. Auf der Couch wollte ich nur noch zu ihr rutschen, wollte sie noch einmal berühren.

Am selben Abend habe ich nochmal drei Texte über sie geschrieben. Das ganze Notizbuch ist mit ihr voll. Worte, die ich niemals aussprechen werde. Worte, Gefühle, die nur mir gehören. Auf keinen Fall werde ich das zu lassen, ich werde ihr nicht zu nah kommen. So gerne ich glauben würde, dass sie mich endlich aus diesem Loch retten könnte, ist die Chance zu groß, dass ich sie mit reinziehe.

Die ganze letzte Woche bin ich ihr nicht über den Weg gelaufen, ich bin vor Ezra gegangen und nach Ezra wiedergekommen. Manchmal habe ich bei Kenneth übernachtet Hauptsache ich sehe sie nicht. Ich kann wirklich für nichts garantieren, während meine Gefühle so verrückt spielen.

Mom und Dad sind heute zurück gekommen, sie wird jetzt nicht mehr da sein und ich werde sie bestimmt erst wieder in der Schule sehen, vielleicht mal im Cherry Bean. Sie wird nicht- Meine Gedanken bleiben abrupt stehen, als ich zu Mom und Dad in die Küche gehe.

Sie sitzt an dem Esstisch.

Fünf Sekunden zu Hause und mein Herz pulsiert schon los, als müsste es einen Marathon gewinnen. Heilige Scheiße.

» Hey Kian.«, sagt Mom. » Schön, dass du auch wieder nach Hause kommst.«

Noelle dreht sich zu mir um und schaut mich durch ihre warmen Augen an. Augen, die eine wichtige Rolle in meinen Texten spielen. Ihre Sommersprossen auf der Nase sind dunkler geworden, ich will sie zählen.

Ich runzle die Stirn. » Warum bist du noch da?«

» Ich sollte Ruby erzählen, was passiert ist, aber schön zu wissen, dass du mir wirklich aus dem Weg gegangen bist.« Ihr schiefes Lächeln wirkt ein wenig verletzt, wären ihre Worte nicht so passiv aggressiv gewesen. Ihre glänzenden Finger - sie sind wieder braun lackiert - zupfen an den Ärmeln des dunkelblauem Hemds, welches ihr viel zu groß über den Körper fällt. Ihre glatten Beine strecken sich unter dem Tisch, aber ich kann den beigen Rock sehen, den sie mit einem weißen Shirt kombiniert hat. Das Beige harmoniert mit den braunen, karierten Akzenten auf dem Hemd.

Sie sieht so gut aus.

Mehr als gut.

Ich sollte den Gedanken nicht zulassen. Ich sollte nicht-

» Alles okay?« Sie legt ihren Kopf schief und schaut mich nun besorgt an.

Blinzelnd wende ich meinen Blick von ihr ab und schaue abwechselnd Mom und Dad an. » Ist alles gut gelaufen?«

Jetzt legt Mom ihren Kopf schief. » Soweit schon, aber Grandma geht es nicht so gut.«

Ja, sie ist auch alt und gelähmt. Aber das auszusprechen, ist selbst für mich zu respektlos. » Okay.« Dann drehe ich mich um und stampfe die Treppe hoch.

In meinem Zimmer hole ich das Notizbuch heraus und schreibe. Schreibe über ihr perfektes Gesicht, über mein Herzklopfen, über ihre Sommersprossen, ihr Lächeln.

Hätte ich sie damals nur nicht nach Hause gebracht. Hätte ich Jasmin einfach gevögelt und Noelle auf sich selbst gestellt links liegen lassen. Aber nein, ich musste ihr hinterher laufen, weil es verdammt nochmal Noelle ist.

Fuck wie lange versuche ich mich schon mit diesem Hass rauszureden, was ich eigentlich für sie empfinde. Verdammt, dann könnte ich Avery direkt eine Schaufel in die Hand drücken, am besten habe ich das Grab schon freigeschaufelt.

Letztes Mal dachte ich wirklich, er schlägt mich durch das ganze Haus. Was kann ich denn dafür, dass Noelle die Einzige ist, die sieht, dass es mir verdammt beschissen geht. Die Anderen interessiert es einen Scheiß, aber sie.. Man verdammt.

Für einen Moment hatte es sich so angefühlt, als könnte sie das erwidern was sich immer mehr in mir aufgebaut hat, aber das würde sie nie tun. Egal, was sie anfängt in mir zu sehen, ich werde immer der Junge sein, der sie über Jahre runter gemacht hat. Wie sollte sie mir da schon vertrauen? Sie braucht jemanden der nicht kaputt ist und nichts anderes macht als sich selbst runter. Vielleicht jemanden wie Kenneth, der immer da ist wenn man ihn braucht. Oder Weston, dem nichts wichtiger ist, als dass es ihr gut geht. Anthony, der extrem schlau ist, auch wenn er nicht weiß wie man richtig mit Menschen redet. Man verdammt von mir aus auch Ezra, wenn er sich nicht eingestehen will, dass er mehr für Ella empfindet als er sollte. Jeder ist besser als ich und trotzdem weiß ich dass es mich umbringen würde, wenn jemand anderes an ihrer Seite wäre.

Ich schlage auf den Tisch. Verdammt warum musste Mom ausgerechnet Noelle fragen? Jeder andere hätte auch auf Emilia aufpassen können.

Ein leises Klopfen ertönt. Ich sperre das Notizbuch weg und gehe zur Tür. Auch wenn ich mir sicher bin, wer davor steht, hoffe ich daran jetzt nicht in diese hellbraunen Augen zu sehen.

Schluckend schaue ich genau in dieses Augenpaar. Sie beißt sich auf die Lippe und am liebsten würde ich meine Hand ausstrecken und sie berühren. Meine Finger verkrampfen sich um meine Tür.

» Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragt sie.

Verwundert hebe ich die Augenbrauen. » Nein.«

» Warum bist du mir dann aus dem Weg gegangen?«

» Ich hatte einfach viel zu tun. Es hat mich gewundert, dass du noch hier bist, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Du kannst gehen.«

» Aber dir-«

» Noelle geh einfach.«

» Mein Gott Kian.« Sie kommt einen Schritt auf mich zu.

Ganz und gar nicht gut. Ihr Macadamiaduft steigt in meine Nase. Ach verdammt.

» Hör auf so verdammt stur zu sein und rede einfach mit mir. Mit dir ist offensichtlich etwas.«

» Ich will nicht mit dir reden, also verpiss dich endlich.« Sie zuckt zusammen. » Fuck, man, so wollte ich das nicht sagen.«

» Ich glaube, das kann man nicht deutlicher ausdrücken.« Ihr Bein bewegt sich zurück, aber ich kann nicht mehr. Ich kann dieses hin und her nicht mehr. Also greife ich ihren Arm, ziehe sie in mein Zimmer, knalle die Tür zu und presse sie dagegen, bevor ich meine Lippen auf ihre lege.

Und heilige Scheiße, es ist eine fucking Erlösung.

Und heilige Scheiße, es ist eine fucking Erlösung

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The loveliest HateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt