Sonnenstrahlen wecken mich auf, aber am liebsten würde ich einfach weiterschlafen, und das für immer, bis ich Tyler nicht sehe. Jemand kommt rein, kein anderer als Holly, meine Mutter. "Heute kommt Claire nach Hause, aber sie bleibt bloß diesen Tag. Sie kommt bloß Sonntags und sie wird sich bestimmt freuen, dich endlich wieder zu sehen." trällert sie fröhlich, ihr Lächeln und einfach alles ist nur gespielt. "Das sind deine Kleider. Morgen gehen wir einkaufen, da kannst du dir dann neue Sachen kaufen. Ach ja, sei in zehn Minuten unten, wir frühstücken dann." ergänzt sie noch und verschwindet dann auch schon wieder. Lustlos stehe ich auf, ziehe mir die Sachen an, bestehend aus einer einfachen Jeans und einem grauen Pulli. Als ich aus dem Zimmer gehen will, sehe ich aus dem Augenwinkel meine Jacke, die ich anhatte, als ich entführt worden bin. Schnell gehe ich hin und suche nach Sachen, die vielleicht nützlich wären. Ein Zettel kommt zwischen meine Finger, also ziehe ich es raus und falte es sorgfältig auseinander. Noten und ein Liedtext steht dort und ich stelle glücklich fest, dass es das Geschenk von Tyler ist. Sein Lied, was er für mich geschrieben hat. Tränen steigen mir in die Augen und ich presse das Papier fest an meine Brust. Hätte ich doch bloß eine Gitarre.
Schnell gehe ich runter, decke den Tisch und esse anschließend, kurz danach klingelt es auch schon. "Lucy, mach auf." befiehlt Holly, also stehe ich auf und mache, wie mir geheißen. Mein Blut gefriert in meinen Adern und mir wird schlecht. Claire steht mit Daniel vor der Tür, als sie mich ebenfalls sieht, schleicht sich ein schadenfreudiges Grinsen auf ihr Gesicht. "Wen haben wir denn da?" ruft sie aus und fängt an zu lachen. "Mama, Papa! Schön euch zu sehen." sie geht zu ihnen, umarmt sie und auch Daniel begrüßt sie. "Ihr habt mir garnicht gesagt, dass ihr Lucy hier habt. Seit wann denn?" will sie wissen und mustert mich spöttisch. "Ach, erst seit gestern." winkt Rolf, mein Vater ab. "Komm, setzen wir uns an den Tisch." sagt Holly an Claire gewandt und winkt auch Daniel zu sich. Ich stehe im Wohnzimmer und setze mich dann unauffällig zu den anderen. "Lucy, deck den Tisch und servier das Essen." verlangt Holly kalt und fängt an sich mit ihrer Tochter zu unterhalten und Rolf mit Daniel.
Schnell decke ich also den Tisch und serviere dann das Essen, wobei ausversehen etwas auf Claires Bluse tropft, die angewiedert aufschreit. "Iih! Ich brauche schnell ein frisches Oberteil!" "Lucy, hol eins von dir. Und zwar ein schönes." herrscht Holly mich an. Wütend schaue ich sie an und gehe doch hoch, weil wenn ich mich nicht benehmen, es Tyler büßen wird. Sie können mich auch wie ein Sklave behandeln, aber ich kann nichts dagegen tun, da ich Tyler zu sehr liebe.
Endlich ist das Essen vorbei und ich gehe in mein Zimmer und überlege, was ich jetzt tun könnte, als ich lautes Stöhnen vom Nebenzimmer wahrnehme. Offensichtlich treiben es Claire und Daniel, also stecke ich meine Kopfhörer rein und drehe ganz Laut auf, damit ich nichts höre. Ich bin unglaublich wütend auf Claire und Daniel, auf meine Eltern und einfach auf jeden. Ich steigere mich zu sehr in meine Wut, sodass ich es nicht mehr aushalte und die Lampe einfach auf den Boden schmeiße, sodass es laut klirrt. Sofort kommen alle in mein Zimmer, selbst Claire und Daniel haben ihre Tätigkeit unterbrochen. Jetzt stehen beide mit einem Handtuch in meinem Zimmer und meine Eltern schauen mich wütend an. "Den Preis wirst du abarbeiten!" kreischt meine Mutter und stürmt dann aus dem Zimmer, mein Vater folgt ihr und Claire fängt an zu lachen, die Schadenfreude kann man nicht überhören."Das kleine Biest kann sich nicht kontrollieren." sie lächelt mich jetzt an und fängt dann an, mit meinem Ex zu knutschen. Fassungslos schaue ich sie an, als ich mich von meiner Starre löse, stürme ich auf die zwei los, schubse sie raus und knalle meine Tür zu. "Ihr könnt mich alle mal!" schreie ich und schlage dann gegen die Wand.
Am Abend geht meine Tür auf und ein junger Mann betritt mein Zimmer. Erschrocken schaue ich ihn an, suche den erste besten Gegenstand, einen Brieföffner, und stelle mich gerade hin. "Hey, schon gut, ich mache nichts. Leg das Teil weg." sagt er belustigt und kommt auf mich zu. "Komm mir nicht näher." sage ich drohend und hebe meine Hand höher. "Ich mache echt nichts. Ich verspreche es dir." er hebt seine Hände und lächelt mich leicht mit seinen grauen Augen an. "Wieso soll ich dir vertrauen?" Frage ich ihn und schaue ihn kalt an. "Tja, das weiß ich nicht. Aber ich halte mich an meine Versprechen." sagt er. "Wenn du noch einen Schritt näher kommst, verspreche ich dir, dass ich dir weh tuen werde. Und ich halte mich auch an meine Versprechen." informiere ich ihn, weswegen er anfängt zu lachen. "Dich mag ich." er kommt mir einen Schritt näher, also gehe ich auf ihn los. Schnell werfe ich den Brieföffner aus meiner Hand und ramme dann meine Faust in seinen Magen. Er sackt zusammen, ich sehe das als Chance, renne ihn um und setze mich dann auf seinen Bauch. "Ich habe es dir doch gesagt. Ich halte mich an meine Versprechen." zische ich und schlage ihn dann noch einmal. Seine Augen blitzen kurz auf und ehe ich mich versehen kann, liege ich auf dem Boden und er sitzt auf mir. "Lustig, dass du denkst, du kannst gegen mich gewinnen. Aber ich finde es gut, wie du dich verteidigst." er grinst mich an und seine schwarzen Haare fallen ihm ins Gesicht. "Geh von mir runter!" sage ich atemlos, da er ziemlich schwer ist. "Ich habe auch einen Namen." informiert er mich. "Schön, ich auch. Aber ich weiß deinen leider nicht." antworte ich giftig. "Das kann man ändern. Ich heiße Adam." "Toll und jetzt geh runter von mir." ich strample und winde mich, damit er endlich von mir geht. "Adam." korrigiert er. "Adam." wiederhole ich also und zufrieden geht er endlich von mir runter. "Was willst du?" Frage ich ihn einfach, da ich zu erschöpft bin. "Dich kennenlernen." antwortet er und grinst mich an. Ich musterte ihn skeptisch, jetzt fällt mir auf, dass er derjenige ist, der Tyler und mich verfolgt hat. Erschrocken schnappe ich nach Luft und gehe einen Schritt hinter. "Du hast uns verfolgt." sage ich laut. Adam nickt und ich meine etwas Reue in seinen Augen zu sehen. "Haben dich meine Eltern geschickt?" will ich nun wissen. "Naja, zum Teil. Ich soll dich kennen, da deine Eltern manchmal wegfahren und dann soll ich auf dich aufpassen. Und ich war auch neugierig, weil ich wissen wollte, wie du aussieht. Sie haben die ganze Zeit über dich geredet und auch mal Bilder gezeigt, aber da warst du ganz klein." erklärt er und irgendwie habe ich keine Angst mehr vor ihm. "Naja, ich muss jetzt auch schon wieder gehen. Man sieht sich." er hebt kurz seine Hand, lächelt mich schief an und geht dann aus meinem Zimmer. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und denke nochmal nach. Wieso ist Adam hier und was hat er mit meinen Eltern zu tun? Vielleicht bekomme ich ja was aus ihm raus und... Plötzlich kommt mir die Idee, dass ich wieder weglaufen könnte, so wie damals. Bevor ich Tyler kennengelernt habe... Schon wieder denke ich an Tyler.
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Never let you go
Teen FictionKalt. Keine Freunde. Das bin ich. Ich gehe auf ein Internat, wo ich keine Freunde habe und ich rede mit keinem, nur wenn ich angesprochen werde Ich heiße Lucy und bin 17. Ich habe schwarze lange Haare und eisblaue Augen. Ich trage bloß schwarze Sa...