Kapitel 41

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"Alles Gute zum Geburtstag, Schwesterhetz. Warte auf deine Überraschung."

Steht auf einem Zettel, der auf dem Fußboden liegt, wütend hebe ich ihn auf und schmeiße ihn weg, dann gehe ich runter und esse ohne den anderen Frühstück, da ich richtig schlechte Laune habe wegen diesem Brief. Ich stochere in meinem Essen rum und zerbreche meinen Kopf, was denn diese Überraschung sein könnte, ein allzu gutes Gefühl habe ich allerdings nicht. "Hey, alles in Ordnung?" höre ich Jase' Stimme. Mit einem gequälten Lächeln schaue ich zu ihm. "Naja, Claire, meine Schwester hat einen Zettel hinterlassen, ich weiß garnicht, wie sie mich gefunden hat." erkläre ich ihm. Er wird bisschen blass und schaut schockiert. "Jase?" frage ich verunsichert, stehe auf und lege eine Hand auf seine Schulter. Sofort setzt er ein Lächeln auf und geht einen Schritt hinter. "Ich muss jetzt gehen. Tschau." mit diesen Worten dreht er sich um und eilt davon. Verwirrt schaue ich ihm nach, mit meiner Gabel in der Hand und Schlafanzug.

Ich gehe hoch ins Zimmer und ziehe mich um. Als nur noch mein Oberteil fehlt, spüre ich Tyler's warmen Körper hinter mir, was mich glücklich lächeln lässt. "Meine Schönheit." murmelt er und drückt einen Kuss auf meinen Scheitel. "Wieso bist du immer so früh wach?" fragend runzelt er seine Stirn, wo seine blonden Haare platt draufliegen, also verwuschel ich sie, damit es nicht so schlimm aussieht. "Ich weiß nicht. Du schläfst einfach zu lange." erwidere ich schukterzuckend, weshalb er mich empört anschaut. "Ich und lange schlafen? Du und zu wenig schlafen!" ruft er aus. "Unmöglich! Ich verschlafen den Tag eben, nicht wie bestimmte andere!" den letzten Teil betone ich stark. Belustigt aber auch empört schaut er mich an. "Wen meinst du damit?" seine Stimme hat er gesenkt, steht vom Bett auf, auf das er sich zwischendurch wieder gesetzt hat, und kommt mir gefährlich nahe. "Dich." antworte ich einfach und unterdrücke mir dabei, auch wenn nur sehr schwer, ein Lächeln. "Aha. Werden wir jetzt frech?" Tyler zieht eine Augenbraue in die Höhe und lächelt auf mich herab. Es klopft und Kathrin steckt ihren Kopf zur Tür herein. "Guten Morgen meine Süßen. Habt ihr schon gefrühstückt?" "Ja, ich schon." antworte ich lächelnd. "Tyler Schatz. Komm du essen." mit diesen Worten schließt sie wieder die Tür. "Babe, alles okay?" er schaut mich besorgt an. "Ja, alles bestens." "Sonst isst du doch auch mit uns. Wieso jetzt nicht?" "Claire weiß dass ich hier bin und ich mache mir wegen Jase Sorgen. Heute morgen habe ich ihn getroffen und als Claire erwähnt habe, sah er irgendwie schockiert aus und ist dann schnell weggegangen." erkläre ich bisschen aufgelöst. "Zur Zeit benimmt Jase sich echt komisch. Er ist so still und zurückgezogen." stellt Tyler fest und schaut nachdenklich. "Geh essen. Wir können nachher mit ihm reden." Ich klopfe Tyler auf die Brust, damit er sich endlich bewegt.

Als er weg ist, ziehe ich noch mein Oberteil an, bürste meine Haare und plötzlich geht die Türe auf. "Lucy?" höre ich Jase rufen. "Jase!" rufe ich erfreut aus und gehe zu ihm. Er sieht sehr zerstreut aus, sein Blick ist wirr und seine Atmung ist flach. "Hey, was ist los?" frage ich besorgt und lege meine Hand auf seine Schulter. "Komm, setz dich hin." biete ich ihm an, da ich Angst habe, er könnte umkippen. Als er mich anschaut, ist etwas entschuldigendes in seinen Augen, weshalb ich ihn unverständlich anschaue. "Jase. Was ist los?" meine Stimme ist schrill, da ich langsam echt Angst vor Jase selbst habe. Er macht einen Eindruck, als ob er verrückt wäre und ehe ich mich versehen kann, hat Jase seine Lippen hart auf meine gepresst. Ich versuche ihn irgendwie von mir zu schubsen, doch erfolglos, weil er zu stark ist. Verzweifelt versuche ich alles, aber vergeben. Er fängt an sie gegen meine zu bewegen und schockiert höre ich die Türe zufallen. Jase löst sich von mir und ich schaue erst ihn schockiert, dann laufe ich zu Tyler und verstecke mich hinter ihn, aber er geht einen Schritt zur Seite und sein Blick zerreißt mein Herz. So enttäuscht, traurig und verletzt. "Lucy. Was...?" seine Stimme bricht ab und seine Augen werden glasig, genau wie meine. Sofort dreht er sich um und verlässt mit eiligen Schritten das Zimmer. Ich renne ihm verzweifelt hinterher, aber er ist schnell als ich. Mitten im Wald erblicke ich ihn, wie er da kniet und ins Leere starrt, lässt mich zerbrechen, es schnürt meine Kehle zusammen und ich gehe langsam zu ihm hin. "Tyler." sage ich leise und lege vorsichtig eine Hand auf seine Schulter, die er aber sofort abschüttelt. Betroffen schaue ich ihn an, aber er funkelt mich bloß wütend an. "Was fällt dir ein?" schreit er. "Ich habe ein Jahr lang nach dir gesucht, dich endlich gefunden, wir waren glücklich zusammen! Aber dann... Dann machst du mit meinem Freund rum!" schreit er mich weiter an und ich stehe bloß da, unfähig etwas zu sagen, da mich diese Sache so mit nimmt. Es tut unglaublich weh von ihm angeschriehen zu werden. "Kaum bin ich eine viertel Stunde weg, schon passiert sowas. Wie lange läuft das schon?" missbilligend schaut er mich an, was mich schockiert. Ich bin zutiefst schockiert und verletzt, dass der, den ich liebe und der auch mich liebt, so etwas über mich behaupten, erst recht an sowas denken kann. Eine Träne kullert über meine Wange und bahnt sich eine brennende Spur über meine Wange. "Tyler." bringe ich bloß raus, da meine Stimme versagt. "Ich habe dir vertraut!" seine Stimme klingt unendlich verletzt, was mich wiederum noch mehr traurig macht und nun endlos viele Tränen über meine Wange fließen. "Ich war es nicht! Er war es! Er hat mich geküsst!" schreie ich mit all meiner Kraft und so laut ich kann, dann breche ich zusammen, falle auf meine Knie und fange bitterlich an zu weinen. Das tut so unglaublich weh. So unbeschreiblich was für Schmerzen ich habe. Keine körperlichen, sondern seelische Schmerzen. Laut schluchze und weine ich, die Tränen tropfen nur auf den Waldboden. Mit verschleierter Sicht sehe ich Tyler weggehen, was mich endgültig weghaut. Es fühlt sich an, als ob jemand ein Messer in mein Herz rammen würde. Es tut verdammt weh. "Nein!" murmle ich die ganze Zeit vor mich hin und breche wirklich zusammen. Unwillkürlich kommen die Worte meiner "Mutter" wieder in mein Gedächtnis, wie sich mich beschimpft und wie sie mich schlägt, wobei die Schläge weniger geschmertzt haben. Bitter schluchze ich auf schlage kräftig auf den Boden. Ich bleibe liegen, bis ich nichts mehr wahrnehme und ich mich in den Schlaf geweint habe.

***

Zwei starke Arme setzen mich auf, aber ich schlage blind um mich. "Lass mich!" schreie ich immer wieder und immernoch fließen die Tränen unaufhaltsam. "Tyler!" schreie ich und mal wieder versagt meine Stimme. Meine Haare kleben in meinem Gesicht und meine Augen brennen, aber das interessiert mich nicht. Ich sehe nur noch Tyler's Gesicht vor meinem Geistigen Auge.

Never let you goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt