Ich schaue ihn abwartend an, doch er starrt aus dem Fenster. "Was hat Matt denn gesagt?" versuche ich es nochmal, aber ich bin mir nicht so sicher, ob Tyler es gehört hat, da meine Stimme ja versagt hat. "Er hat seine Frage beantwortet." antwortet er mein Aufpasser mit zusammengebissenen Zähnen. "Ja schon, aber was war seine Antwort?" "Er hat gesagt, dass er dich am meisten mag." flüster er leise, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass ich es nicht höre, doch da hat er sich getäuscht, denn ich habe es gehört. Ich antworte erstmal nichts. Irgendwie habe ich nicht damit gerechnet, ich mein, ich rede fast nichts mit ihm, außer halt im Starbucks halt, aber das war bloß einmal. "Und wieso ist dass so schlimm?" frage ich ihn vorsichtig. Tyler schaut mich komisch an, ich kann sein Blick nicht deuten. "Was daran schlimm ist? Vergiss es." spuckt er schon förmlich aus. Fassungslos schaue ich ihn an. "Ich soll es also vergessen. Und was ist wenn ich es nicht mache?" "Sollst du aber, ist nicht so wichtig!" jetzt hat er seine Stimme gehoben und seine Augen funkeln wütend. "Wieso sagst du es mir nicht? So schlimm kann es doch nicht sein." versuche ich ihn zu besänftigen, was auch klappt, denn er entspannt sich bisschen, schweigt aber dennoch. Nach einigen Minuten habe ich keine Geduld mehr und schreie ihn an so gut es geht und ich bin erstaunt, dass es sich sogar einigermaßen normal anhört. "Jetzt sag mir verdammt nochmal was daran so schlimm ist! Es ist garantiert nicht so schlimm wie du denkst!" Nachdem ich mich ausgeschrien habe, bekomme ich einen Hustenanfall. Tyler holt noch schnell ein Glas Wasser und danach geht es mir gleich besser. "Also. Jetzt sagst du es mir." flüstere ich heiser. Tyler nickt und holt tief luft.
"Also, er hat gesagt ja gesagt, dass er dich am meisten mag." ich nicke ihm ermutigend zu. "Naja und da war ich halt..." Er stockt, als ihm bewusst ist, was er gerade anfängt zu sagen. "bisschen geschockt. Keined darf dich so anschauen wie ich." sagt er schnell, dennoch habe ich es verstanden und sofort erwärmt sich mein Herz. Tyler war also Eifersüchtig. "Aber wieso hast du mich dann ignoriert?" frage ich weiter. "Ich wollte meine... Ich wollte nicht, dass die anderen wissen, wie ich mich fühle." erklärt er mir halblaut. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen und ich habe das Bedürnis Tyler zu umarmen. Er erwidert meine Umarmung und ich fühle mich sofort geborgen und kuschle mich an ihn.
Wir haben uns versöhnt und haben den restlichen Nachmittag mit Reden verbracht. Er hat mir von seiner Familie erzählt. Tyler hat eine jüngere Schwester, die Crystal heißt. Sie ist zwei Jahre jünger als er und lebt bei ihren Eltern.
"Was machst du eigentlich an Weihnachten?" frägt mich Tyler plötzlich. Ich zucke meine Schultern, denn sonst habe ich den ganzen Tag in meinem Zimmer verbracht und Musik gehört. Armselig, ich weiß. "Hättest du vielleicht Lust bei uns zu feiern?" er schaut mich erwartungsvoll mit seinen klaren blauen Augen an. "Aber deine Eltern? Sie wollen doch bestimmt nicht, dass..." fange ich an, doch Tyler fällt mir ins Wort. "Ach Quatsch! Ich kann sie anrufen und fragen. Sie haben bestimmt nichts dagegen." Gesagt, getan. Tyler zückt sein Handy und tippt eine Nummer und schaltet auf Lautsprecher. Nach drei mal Tuten wird am anderen Ende abgehoben und eine Frau begrüßt Tyler herzlich. "Hallo Ty! Du hast uns schon lange nicht mehr angerufen!" "Ja Mum ich weiß, deshalb wird es ja mal wieder Zeit." "Und wie geht es dir? Hast du schon Freunde gefunden? Wie ist die Schule so?" wird er mit Fragen durchlöchert und ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. "Ja, mir geht es sehr gut. Ich habe schon Freunde gefunden und die Schule ist auch gut. Eigentlich wollte ich euch was Fragen. Ist Dad auch da?" frägt er. "Ja, er hört mit. Also, was willst du wissen?" "Ich habe eine Freundin, die in den Weihnachtsferien ganz alleine ist und ich will sie nicht alleine lassen. Könnte sie vielleicht mit uns zu Hause Weihnachten feiern?" schildert er es seinen Eltern. "Ja natürlich. Du darfst sie auf keinen Fall alleine lassen. Die Arme. In zwei Wochen sind ja eh Weihnachtsferien, dann kann sie ja mit dir mitkommen. Ach ja, wie heißt sie denn und wie ist sie so?" Seine Mutter scheint sehr begeister zu sein, dass er eine Freundin gefunden hat. "Sie heißt Lucy und sie ist sehr nett. Danke dass sie kommen darf." Tyler schaut mich an und zwinkert mir zu, was mich erröten lässt.
Er redet noch lange mit seinen Eltern und ich höre zu. Ich mag seine Eltern schon jetzt, sie scheinen sehr sympatisch zu sein. Als Tyler aufgelegt hat, schaut er mich an und lächelt, was ich erwiedere. Seine blauen Augen strahlen und wieder habe ich das Gefühl, dass sie bis in meine Seele sehen. "Danke, dass ich mit euch feiern darf." bedanke ich mich. "Gerne. Ich freue mich darüber." "Wir müssen dann aber noch Geschenke besorgen." fällt mir ein, schließlich kann ich nicht mit leeren Händen dort aufkreuzen. "Stimmt. Wir gehen dann, wenn es dir besser geht."
..
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Ash kommt ins Zimmer und lässt sich auf die Couch fallen. "Seid froh, dass ihr nicht mitgehen musstet. Es war schrecklich langweilig." fängt sie sofort an zu reden, was uns zum Lachen bringt. "Und wie gehts dir?" Diese Frage war an mich gerichtet. "Geht schon, wie du hörst ist meine Stimme am Versagen." erkläre ich ihr so gut ich halt kann. "Gut ich lass euch dann alleine. Ich muss sowieso zu Matt." verabschiedet sich Tyler von uns und als er Matt ausspricht, schaut er mich leicht gequält an.
Ash redet über den heutigen Tag und bringt mich zum Lachen. Plötzlich klopft es an der Tür und Jase steckt seinen Kopf durch die Tür. "Darf ich stören?" Ich nicke und er kommt rein. "Ich gehe dann mal zu Tami und Fiona." verabschiedet sich jetzt Ash und geht. Jase setzt sich an die Bettkante und lächelt mich an. "Gehts dir besser?" frägt er und wieder nicke ich. Seine Hand gleitet zu meiner Wange und schließlich zu meiner Stirn. "Du hast Fieber" stellt er Fachmännisch fest, danach steht er auf und geht in mein Bad. Schließlich kommt er mit einem nassen Tuch wieder zu mir. Behutsam legt er es mir auf die Stirn und ich spüre sofort, wie sich die Kält in mir verbreitet. Zufrieden seufze ich kurz und schließe dann meine Augen. Ich spüre, wie Jase mich beobachtet und nach einer Zeit wird es mir unangenehm und schaue ihn dann an. "Wieso starrst du mich an?" frage ich ihn. "Nur so." antwortet er schulterzuckend und schaut verlegen zu Boden. Irgendwie ist diese Situation komisch und räuspere mich. Nach einer ziemlich unangenehmen Stille fängt Jase zum Glück an zu reden. "In drei Tagen ist ja diese Party. Gehst du auch dahin? Also, wenn es dir halt besser geht." "Ich weiß nicht. Vielleicht." Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl wegen der Party, ich habe sie noch nie gemocht und jetzt, da es so viele Fremde gibt, erst recht nicht, aber wenn jeder hingeht, werde ich mich zusammenreißen und für die anderen hingehen.
Am Abend bekomme ich kein Besuch mehr und Ash und ich liegen im Bett und sie redet über Jungs. Ich höre ihr mit halbem Ohr zu, denn meine Gedanken schweifen immer wieder mal ab und welch eine Überraschung, zu Tyler. Meine Lider fallen langsam zu und ich versinke in einem traumlosen Schlaf.
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Hey alle zusammen! :* Einen wunderschönen vierten Advent euch. In drei Tagen ist Heiligabend!!!
Wer hat noch nicht alle Geschenke? ;)
Mich würde interessieren, wer in der Story euer Lieblingscharackter ist. Schreibt es doch in die Kommis :)
vroni030301
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Never let you go
Novela JuvenilKalt. Keine Freunde. Das bin ich. Ich gehe auf ein Internat, wo ich keine Freunde habe und ich rede mit keinem, nur wenn ich angesprochen werde Ich heiße Lucy und bin 17. Ich habe schwarze lange Haare und eisblaue Augen. Ich trage bloß schwarze Sa...