Never let you go

Kapitel 33

Am nächsten Tag fahren wir in die Stadt, Adam und ich, und treffen Jake. Wir stehen vor einem Café und warten auf den werten Herr, von dem aber jegliche Spur fehlt. Ich beobachte die Autos und plötzlich fällt mir ein blonder Schopf in einem schwarzen Auto auf, der so aussieht wie Tyler. Aufgeregt zupfe ich an Adams Ärmel und zeige zum Auto. Jetzt fährt es zur Ampel, die genau vor uns ist. Sie schaltet auf rot und mein Herz rast abnormal schnell und meine Atmung wird auch schneller. Der blonde Schopf schaut in unsere Richtung und mein Herz macht einen Aussetzer, als ich in Tyler's blaue Augen blicke. Meine Füße tragen mich automatisch in die Richtung, doch die Ampel schaltet und schon fährt das Auto los. Tyler dreht sich zu mir um und sagt etwas, aber ich verstehe es nicht. Das Auto wird kleiner, bis es schließlich ganz verschwindet. Enttäuscht bleibe ich stehen und habe das Gefühl, dass mein Herz rausgerissen wurde. "Lucy, komm. Da ist Jake. Ich erkläre dir später was Sache ist." sagt Adam und legt seine Hand auf meine Schulter. "Nein." flüstere ich, aber Adam zieht mich vom Gehsteig zum Café, wo schon Jake steht. Er umarmt und küsst mich und schließlich gehen wir rein, wo er mir was bestellt. "Am Wochenende ist die Verlobungsparty." lächelt er mich breit an und nimmt meine Hände in seine. Ich zwinge mir ein Lächeln auf und nicke leicht. Ich spüre dauernd Adams besorgte Blicke auf mir, wahrscheinlich wartet er auf den Augenblick, wenn ich alles stehen und liegen lasse.

Als ich auch das Treffen hinter mir habe, setze ich mich auf mein Bett und Adam neben mich. "Also. Ich habe Kontakt zu Tyler aufgenommen. Am Wochenende an der Party ist es soweit. Er wird einen Kellner spielen und wenn du mal aufs Klo gehst, haut ihr zwei ab. Verstanden?" er schaut mich prüfend an und brav nicke ich.

...

Ich mache mich gerade für die Party fertig. Ich ziehe ein hellrosanes Kleid an, das bis zum Boden reicht. Meine Haare sind wellig und sind locker zusammengebunden. Meine Schminke ist dezent und ich habe goldenen Schmuck an, sowie gold-rosane Ballerinas.
Als ich fertig bin, gehe ich runter und steige in das Auto von Adam. "Du siehst wunderschön aus." sagt er und lächelt mich an. Ich bedanke mich verlegen und schon fahren wir los.

Als wir ankommen, hält Adam mir die Autotür auf und ich steige aus. Zusammen gehen wir auf die riesige Villa zu und ich staune nicht schlecht. Ich bin wahnsinnig aufgeregt, weil ich Tyler wieder sehen werde und ich kann es kaum noch aushalten. "Hallo Lucy" werde ich von Jake begrüßt, der mich dann anschließend küsst. "Ich will dir meine Eltern vorstellen." er nimmt meine Hand und führt mich weg, ich werfe Adam einen hilfesuchenden Blick zu, der mir aber bloß ermutigend zunickt.
"Also Lucy. Das ist Christa meine Mutter und Paul mein Vater." "Hallo Lucy." Christa, eine zierliche Frau mit braunen Haaren und dunkelbraunen Rehaugen reicht mir ihre Hand. Ich ergreife sie und schüttel sie dann. "Scjön dich kennenzulernen" ergreift nun Paul. Er ist hochgewachsen, hat graue Haare und auch braune Augen. Beide scheinen einen netten Eindruck zu machen. "Du siehst hübsch aus." sagt Christa freundlich und lächelt mich an. "Danke." sage ich leicht verlegen und schaue an mir runter. "Ich stell dir mal paar gute Freunde vor." Christa zieht mich mit sich zu einer kleinen Gruppe von Leuten, die neben einem runden Tisch stehen. "Das ist Lucy. Lucy, das sind Will, Johanna, Eric, Lisa und Vanessa." sie deutet immer auf die genannte Person und ich reiche ihnen meine Hand. "Eine richtig hübsche Braut hat dein Sohn." lobt Will und zwinkert mir zu.

Als ich endlich alle Freunde durch habe, schaue ich mich bisschen um, in der Hoffnung Tyler zu sehen. Dir Villa ist hell und modern eingerichtet. Hier und da sind grüne oder bunte Pflanzen. Es gibt eine riesen Glastür, die auf die Veranda führt. Von hier aus kann man einen beleuchteten Pool sehen und einen wunderschönen gepflegten Garten. Es laufen Kellner in weißen Anzügen rum und tragen Tabletts mit sich, auf denen verschiedene Leckereien und Getränke sind. Ich schaue alle Kellner an, aber ich entdecke Tyler einfach nicht. Langsam bekomme ich Panik. Vielleicht ist er doch nicht hier, oder meine Eltern haben etwas mitbekommen? Nervös laufe ich hin und her als ich Adam erblicke, zu dem ich schnell hingehe. "Hast du schon Tyler gesehen?" flüstere ich und er schüttelt zu meinem Bedauern seinen Kopf. Enttäuscht gehe ich weg und plötzlich werde ich an der Schulter abgetippt. Voller Hoffnung drehe ich mich um und hoffe, dass es Tyler ist. Jake lächelt mich an. "Schatz. Verkünden wir endlich unsere Verlobung." gezwungen Lächel ich ihn an und nicke. "Hallo, ich möchte euch etwas sagen!" ruft Jake laut und alle Köpfe drehen sich zu uns und starren uns an. "Vielen Dank an alle, die heute gekommen sind. Ich möchte euch sagen, dass Lucy." er legt seinen Arm um meine Taille und zieht mich zu sich. "Und ich uns verlobt haben." alle fangen an zu klatschen und ich Lächel gezwungen. Plötzlich erblicke ich Tyler, der uns emotionslos anschaut. "Ich gehe mir mal was zu trinken holen." flüstere ich Jake zu und gehe Richtung Tyler. Als ich bei ihm ankomme, nehme ich mir ein Champagner und schaue mit klopfendem Herzen in seine unendlich blauen Augen, die mich auch anstarren. Ich erkenne Traurigkeit und Liebe in ihnen, mir geht es genau so. "Danke." sage ich und lege das Glas auf das Tablett zurück. Tyler hat seine Hand ausgestreckt, um mir das Glas abzunehmen, also berühren sich unsere Hände. Es fängt an zu kribbeln und ich genieße seine einfache Berührung, die bei mir auch noch eine Gänsehaut auslöst. "Sie sehen wunderschön aus." sagt er, was mich rot werden lässt und ich ihn am liebsten um den Hals fallen will. "Oh tut mir leid." entschuldigt sich Adam, der in uns 'ausversehen' reingelaufen ist. "Nicht so auffällig." zischt er uns zu und drückt Tyler unauffällig weg, der sich dann wieder an die Arbeit macht. Sehnsüchtig schaue ich ihm hinterher und in mir zieht sich alles zusammen, als ob jemand meine Lunge zerquetschen würde. "Komm." Adam zieht mich mit sich in die Menge. "Tanzen?" ich schüttel meinen Kopf und suche den Raum nach Tyler ab, aber ich sehe ihn nicht. Plötzlich zieht Adam mich zu sich und wir fangen, wie viele andere auch, an zu tanzen. "Hör mir zu. Wenn du weiterhin so auffällig nach Tyler suchst und ihn so anstarrst, wird es jemand mitbekommen. Also hör damit auf und lächel wieder." zischt er in mein Ohr und drückt fest meine Hand. Ich beiße mir fest auf die Lippen und nicke. "Gut." sagt Adam und lockert seinen Griff. "Lucy. Deine Eltern haben etwas mitbekommen. Heute wird nichts mehr draus. Du musst noch paar Tage warten, okay?" flüstert er nach kurzer Zeit. "Adam, ich muss kurz aufs Klo." entschuldige ich mich den Tränen nahe und eile zu den Toiletten. Dort sperre ich mich in eine Kabine ein und lasse mich auf den Klodeckel sinken. Ich schließe meine Augen und atme tief ein und aus, um mich zu beruhigen. "Lucy?" eine Kinderstimme. Ich mache die Tür auf und ein kleines Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen steht vor mir. Sie muss ungefähr sechs sein und sie hat ein rosanes Kleidchen an, mit weißen Ballerinas und einen rosanes Haarreifen mit einer Schleife dran in ihren Haaren. Ich gehe vor ihr in die Hocke, damit sie sich den Hals nicht ausrenken muss. Ich lächel sie an, da sie mich so süß mit ihren Kulleraugen anschaut. "Wer bist du?" Frage ich sie immernoch lächelnd. "Hanna. Ich bin die kleine Cousine von Jake." sagt sie. "Wie alt bist du denn?" Frage ich sie weiter. "Ich werde in zwei Monaten sechs. Und du?" "Ich werde in auch zwei Monaten zwanzig." sage ich etwas traurig. "Wie cool! Dann haben wir zusammen Geburtstag." ihre Augen fangen an zu strahlen und ihre weißen Milchzähne kommen zum Vorscheinen. "Du bist hübsch." sagt sie und legt ihren Kopf bisschen schief und betrachtet mich bisschen. "Danke." sage ich lachend und streiche ihr über den Kopf. "Du auch." gebe ich ihr zurück und wieder strahlt sie mich an. "Willst du mit mir rauskommen?" ihre großen Augen schauen mich abwartend an und ich kann ihr einfach nicht nein sagen. "Natürlich." ich lächel sie an, stehe auf und will schon aus der Tür gehen, als sie meine Hand ergreift und mich dann führt. In meinem Inneren wird es plötzlich warm und ich bin kurz glücklich. In mir macht sich der Wunsch breit, auch Kinder zu haben, mit Tyler.