Kapitel 24

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Mein Herz klopft wie wild und ich wage es nicht zu atmen.

"Was soll ich jetzt machen?" frägt wieder die Stimme. "Ich habe sie aber aus den Augen verloren, ich finde sie nicht mehr" widerspricht er jemanden und betont dabei jedes Wort einzeln. "Ja gut, dann komme ich jetzt" sagt er genervt und legt auf, endlich entfernen sich seine Schritte und ich atme aus. Wir warten noch zehn Minuten, bis wir uns sicher sind, dass er weg ist, dann lugt Tyler aus unserem Versteck und nickt mir dann zu, dass ich kommen kann. Ich greife nach seiner Hand und so laufen wir dann den restlichen Weg nach Hause.

Wir sind sicher angekommen und dann gehen wir schnell in Tylers Zimmer, wo ich mich auf das Bett setze und erstmal realisiere, was passiert ist. Meine Eltern haben mich gesehen und jemand hat uns verfolgt, das heißt, sie wollen mich wieder zurückhaben. "Engel, ist alles okay bei dir?" reißt mich Tylers besorgte Stimme aus meinen Überlegungen. "Ja, jetzt schon." sage ich mit schwacher Stimme und schaue ihn an. Sofort kommt er zu mir und nimmt mich in seine Arme, wo ich mich schon gleich viel sicherer fühle. "Tyler, ich habe so angst" gestehe ich flüsternd und eine Träne bahnt sich ihren Weg aus meinem Auge. "Sht, es wird alles gut, ich bin bei dir und werde dich beschützen" flüstert er und drückt mich fester an sich. Jetzt lehnt er sich etwas hinter, sodass er mir in die Augen schauen kann. "Lucy, ich liebe dich so sehr" flüstert er. "Ich liebe dich auch." ich schließe die Lücke zwischen uns und küsse ihn.

Wir sitzen lange auf dem Bett und kuscheln, als plötzlich Tylers Handy piept. "Lucys Eltern sind zu uns gekommen und haben gefragt, wer denn das Mädchen sei und uns voll über sie ausgefragt" sagt Kathrin außer Atem. "Wo seid ihr denn jetzt?" frägt Tyler und wartet auf die Antwort. "Wir sind noch auf dem Platz" "Okay und was habt ihr geantwortet?" "Wir haben gesagt, dass wir von keinem Mädchen wissen, da keins mit uns mitgekommen ist" sagt sie und ich atme erleichtert aus. "Sie haben noch weitergefragt, als dann ein junger Mann angerannt gekommen ist und sein Kopf geschüttelt hat, dann sind sie weggegangen" erklärt sie weiter und ich muss schlucken. "Geht es Lucy gut?" will Kathrin wissen und Tyler bejaht die Frage, erzählt aber noch, dass wir verfolgt wurden. "Wir sind in ungefähr einer halben Stunde zuhause" informiert uns Kathrin und dann legen sie schon wieder auf.

"Süße, es wird alles gut" flüstert er beruhigend auf mich ein und wiegt mich in seinen Armen hin und her, was mich tatsächlich beruhigt. So sitzen wir kurz da, bis ich mich aus seinen Armen löse und er mich abwartend anschaut. "Übermorgen fahren wir schon wieder ins Internat" sage ich bedauernd. "Stimmt. Ich hoffe, dir hats hier gefallen" er lächelt mich leicht an und ich nicke eifrig. "Deine Familie ist sehr nett, ich fühle mich hier wie zu Hause" sage ich und kuschel mich wieder an ihn. Ich geniese seine Wärme und Nähe und fühle mich sicher und geborgen. "Tyler, können wir irgendetwas zusammen spielen?" bitte ich ihn. Er nickt und ich weiß, dass er lächelt, dann steht er auf und holt seine Gitarre und spielt sich dann ein. Jetzt fängt er an 'thinkin out loud' zu singen und ich steige mit ein. Unsere Stimmen harmonieren perfekt miteinander und ich tue alle meine Gefühle in dieses Lied. Ich schließe meine Augen und vergesse alles um mich herum und ich fühle mich frei, frei wie ein Vogel, der in der Luft fliegt und geniese es einfach.

Als wir fertig sind, öffne ich meine Augen und vernehme hinter mir ein begeistertes Klatschen, weshalb ich mich überrascht umdrehe. Die ganze Familie steht schon im Zimmer und gratuliert mir für meine gute Stimme. "Ich habe euch garnicht bemerkt" gebe ich zu und werde bisschen rot.

Bis wir ins Bett gehen verläuft der Abend ziemlich ruhig und um vier fallen Tyler und ich sehr müde ins Bett. "Morgen machen wir uns eine richtig schönen Tag, okay?" sagt Tyler und ich nicke müde. Er küsst mich noch und schnell schlafe ich ein.

...

Am nächsten Tag wache ich ziemlich früh auf, um 11, aber die anderen schlafen noch, also bleibe ich ruhig neben Tyler liegen und beobachte ihn solange. Seine blonden Haare fallen ihm locker in sein entspanntes Gesicht und ich streiche sie weg, seine Atmung geht regelmäßig und seine Arme liegen meinen Körper. Vorsichtig fahre ich seine Gesichtskontur nach und streiche runter zu seiner Brust, wo sich eine Gänsehaut bildet. Also ist der werte Herr doch wach und als ich sein Gesicht anschaue, hat sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen geschlichen. Da ich ihn bisschen ärgern will, fahre ich immer weiter runter und seine Muskeln spannen sich an. Ich fahre seine Bauchmuskeln nach und zeichne dann kleine Muster auf seinen Oberkörper. Tylers Atmung wird immer unregelmäßiger, was mich zum schmunzeln bringt. Jetzt fange ich an, kleine Küsse auf seinen Hals zu verteilen und wandere dann immer weiter runter. Tyler stöhnt leise auf, als ich  seine empfindliche Stelle gefunden habe und endlich macht er seine Augen auf, sodass ich das schöne Blau sehen kann. "Guten Morgen" begrüße ich ihn grinsend. "Daran könnte ich mich gewöhnen, immer so geweckt zu werden" sagt er mit seiner rauen Morgenstimme und grinst mich an. "In deinen schönsten Träumen vielleicht" necke ich ihn und küsse ihn dann auf den Mund.

Never let you goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt