AMORE CAOTICO|18+

•TWO•

„Dimenticalo,Carlos."
(Vergiss es,Carlos)

"Aber-" versucht mein großer Bruder mich zu überzeugen.Sofort unterbreche ich ihn und will mich von ihm abwenden.Er greift nach meiner Schulter und redet weiter auf mich ein.Seine Worte dringen garnicht mehr zu mir durch,da ich versuche ihn auszublenden.

"Per favore lass es sein"bitte ich ihn und massiere mir meine Schläfe.Ich kriege noch Kopfschmerzen bei diesen ganzen Worten.

Ich wende mich ab und will gerade gehen als ich eine zierliche Frau vor mir stehen sehe.Sie hebt ihren Kopf und blickt mich mit ihren strahlenden Augen an.Ich ziehe meine rechte Augenbraue hoch und sag ihr das der Club noch nicht geöffnet hat.Verwundert guckt sie mich an und deutet neben sich.Ich blicke nach unten und sehe meine kleine Nichte.Mein Blick schweift hinter mir zu meinem Bruder aber er ist schneller als ich und steht schon bei seinem kleinen Kind und fragt was passiert sei.

„Ich habe sie alleine ein paar Straßen weiter stehen sehen und als ich ihre Tränen sah bin ich sofort zu ihr."
Verwundert höre ich ihr zu,da ich garnicht mitbekommen habe das sie weggerannt ist.Ohne ein weiteres Wort zu sagen wende ich mich ab und blicke der fremden Frau noch einmal in die Augen.

Auf den Weg in mein Büro läutet mein Handy ohne drauf zuschauen nehme ich den Anruf an.Als ich die Stimme eines Geschäftspartners höre,ändere ich sofort meine Fassade und werde zum eiskalten Boss der italienischen Mafia.Ich nehme Platz an meinem Schreibtisch und zische kurz auf als das frisch gestochene Tattoo an meiner Schulter schmerzt.Ich wende mich meinen Unterlagen zu und versinke in meinen Geschäften.

•••

Die Laute Musik meines Clubs dringt leicht in mein Büro und als ich auf die Uhr schaue merke ich das es schon nach Mitternacht ist.Wie so oft habe ich die Zeit aus den Augen verloren und ohne noch ein Blick auf meine Unterlagen zuwerfen verlasse ich mein Büro.

Die Musik wird immer lauter als ich den dunklen Flur entlang gehe.Mein Blick schweift durch den Club und ich sehe lauter Menschen die sich zum Takt der Musik bewegen.Ich banne mir den Weg durch die Menschenmenge um in den VIP Bereich zugehen.Ich nicke den Bodyguards kurz zu als ich an ihnen vorbei komme und verschwinde hinter der Glastür in den VIP Bereich.

Sofort erblicke ich meinen großen Bruder Carlos und geselle mich zu ihnen.Als eine Kellnerin kommt bestelle ich mir einen Whisky,dabei beobachte ich von hier oben aus die Menschen auf der Tanzfläche.Mein Blick schweift zur Bar und da erblicke ich sie.Ihre langen braunen Haare fallen ihr gewellt über die Schultern,ihr Schmuck glänzt im flackernden Licht und ihre Augen strahlen wie Sterne.

„È davvero brava al bar"sagt mein Bruder zu mir als er plötzlich neben mir steht.Ich nicke abwesend und beobachte sie weiter.Ich weiß nicht warum er sie eingestellt hat ohne es mit mir abgesprochen zu haben,nur hoffe ich das er es nicht bereut.

(Sie ist wirklich gut an der Bar)

•••

Meine Teuren Lederschuhe hallen als ich über die leere Tanzfläche gehe.Das flackernde Licht geht aus und die Musik wird abgestellt.Nach und nach verlässt jeder Angestellte den Club und auch ich will ihn verlassen als ich plötzlich jemanden Fluchen höre.

Ich drehe meinen Kopf nach links und sehe sie.Langsam gehe ich auf sie zu um sie zu fragen warum sie noch hier ist.Als ich hinter die Bar gehe sehe ich sie auf den Boden knien.In ihrer linken Hand liegen zerbrochene Glasscherben und von ihrer rechten Hand tropft Blut auf den Boden.

Ich Knie mich ebenfalls auf den Boden,erschrocken fährt sie zusammen.Ohne sie langer zu beachten nehme ich ihre Hand in meine.Sie ist warm und weich und nicht so rau wie meine.Ich schaue mir den Schnitt genauer an.Ich greife nach links und nehme den Verbandskasten unter der Theke hervor und fange an ihre Hand zu verarzten.
Verwundert schaut sie mich an und als ich ihr wieder ins Gesicht schaue fällt mir erst jetzt auf wie dicht und lang ihre schwarzen Wimpern sind,länger als Nötig bleibt mein Blick auf ihren geschwungenen Lippen hängen und nervös leckt sie sich über ihre Unterlippe.
Ich räume alles zusammen und schmeiße die kaputten Scherben weg.

„Geh jetzt Nachhause,du bist viel zu lange hier für dein ersten Arbeitstag."Sie bedankt sich und verschwindet durch die Tür.Ich blicke ihr hinterher und als sie durch die Tür verschwindet,verschwindet auch die Wärme.

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