Kapitel 11

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Ihr Lieben,
heute etwas kürzer und nur die Sicht auf Dudley und Severus. Beim nächsten Mal dann wieder mehr über Harry, Remus und Sirius.

Habt einen schönen 2. Advent!
Eure Anne

PS: Ich wurde von hier aus tatsächlich bei TikTok gefunden. Ja, ich bin 36 und mache TikToks, dabei geht es aber weniger um Harry Potter, als viel mehr um meinen Job. Also schaut doch auch gerne mal da vorbei. Ihr findet mich unter meinem Namen hier: fingerfertig

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Severus Snape lief mit hochgezogenen Schultern durch die kleinen Straßen von Merstham im Londoner Süden. Es regnete bereits seit zwei Tagen und wie bereits der gesamte Sommer waren auch diese Augusttage zu kühl. Es waren Wochen vergangen seit Sirius, Harry und Dudley gefunden hatte. Wochen, in denen er selber, Sirius und Remus alles versuchten, um die beiden Jungen doch noch zusammenzubringen. Doch bisher waren alle Versuche ohne Erfolg geblieben. Severus hatte bereits mehr Anträge und Erklärungen ausgefüllt, als er zählen konnte. Beinahe jede Woche sprach er im Ministerium vor, genauso wie Sirius und Remus. Aber hier schien nichts voranzugehen. Der Sachbearbeiter Liam Daniels, war allen drei Männern wohlgesonnen, aber auch er konnte sich nicht über die verschiedenen Gremien hinwegsetzen.
Es hatte viel Arbeit gemacht das Verschwinden der Dursleys und Harry zu verschleiern. Gedächtnisse wurden verändert und so war die Familie in den Köpfen der meisten nur noch eine vage Erinnerung. Die Verantwortung für Dudley lag, obwohl er in einem Muggelwaisenhaus lebte, vollständig beim Zaubereiministerium. Jede Entscheidung ihn betreffend lief über dieses. Er und auch Harry wurden weiterhin regelmäßig im Mungo's behandelt und auch von Clara Oswald betreut, aber man hatte entschieden, dass die Jungen sich dabei vorerst nicht treffen sollten, damit sie in ihren neuen Leben ankamen, aber das Gegenteil war der Fall. Beide Jungen sprachen so gut wie gar nicht mehr und zogen sich in sich zurück. Harry ging es etwas besser, auch weil Remus und Sirius alles taten, damit er aß und trank. Sie besuchten mit ihm Freunde, die Harry in Hogwarts gefunden hatten, versuchten alles, um ihn abzulenken, und doch konnten sie die tiefe Traurigkeit des Jungen nicht vertreiben. Dudley ging es wohl ähnlich schlecht. Thabita Downey ließ dem Ministerium über ihren Mann regelmäßig Berichte zukommen, in denen sie schilderte, wie schlecht es dem Jungen ging, aber schien auf taube Ohren zu stoßen. Severus war froh, dass man ihm hin und wieder Besuche gestattete. Meistens saß er dann in Dudleys Zimmer und ließ das Kind weinen, denn reden, das tat er auch mit ihm so gut wie nicht.
Nun waren schon wieder zwei Wochen vergangen, seit er das letzte Mal da gewesen war. In einer großen Kraftanstrengung hatte er es geschafft, dass das Ministerium ihm gestattete, den Jungen an diesem Wochenende mit sich nehmen zu dürfen. Heute war Freitag und am späten Sonntagabend sollte er ihn zurückbringen. In etwas mehr als einer Woche wäre der erste September und Harry würde nach Hogwarts zurückkehren, auch wenn Severus skeptisch war, was dessen psychische Verfassung anging. Der Lehrer hatte sich vorgenommen, dass sich Dudley und Harry noch vor diesem Tag wieder treffen sollten. Er hatte zwar die Erlaubnis Dudley mit zu sich zu nehmen, aber ein Besuch bei Harry, würde das Ministerium sicher missbilligen, aber das war dem Tränkemeister herzlich egal.
Er bog um eine weitere Ecke und sah das Waisenhaus vor sich. Es war ein Bau aus den vierziger Jahren, als der Krieg viele Waisen hervorbrachte. Grau und düster ragte das Gebäude neben einem Park in die Umgebung. Man könnte meinen, es sei ein trostloses Dasein für die vierzig Kinder, die hier lebten, aber Severus wusste, dass Thabita Downey und die anderen Betreuer alles taten, damit die Waisen hier ein schönes Leben hatten, denn so grau, wie das Haus von außen war, so bunt war es doch im Innern. Severus trat durch das gusseiserne Tor und lief schnellen Schrittes auf den Eingang zu. Sobald er die dunkle Eichentür geöffnet hatte, umfing ihn das Lachen und Rufen von Kindern. Es war später Nachmittag und wegen des Wetters spielten die Kinder in den großen Spielzimmern.

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