Kapitel 9

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Binnen Sekunden war der Kampf im vollen Gange. Die Marine war den Piraten kurzzeitig überlegen, aber das Blatt wendete sich, als die Kommandanten eingriffen. Luna betrachtete das ganze Schauspiel sichtlich übervordert und voller Angst. Sie hatte noch nie jemanden umgebracht und den Piraten schien es so leicht zu fallen, ein Leben nach dem anderen auszulöschen. Sie hoffte inständig, von niemandem entdeckt zu werden, wie sollte sie sich wehren?
"Wer deckt den Eingang?!" schrie plötzlich einer der Kommandanten. Doch in dem Lärm der Schlacht ging seine Frage unter. Der Eingang war unbewacht und einige Soldaten drangen ins innere der Moby Dick. Doch durch den Trubel bekam es nur Luna mit, die angsterfüllt in Richtung Eingang starrte. Sie sah die Menschen um sich herum sterben, durch die Marine. Sie war an all dem Schuld, das glaubte sie zumindest. Konnte sie zulassen, dass jetzt auch noch hilflose Menschen sterben? Piraten hin oder her, Mensch ist Mensch und jeder hat das Recht zu leben. Deswegen rannte sie los, ungeachtet der Gefahr, in die sie sich begab. Sie wollte sich nicht mit der Frage quälen was wäre, wenn sie den Kranken und Verletzten geholfen hätte. Damit könnte sie nicht leben.
"Luna was machst du hier?!" rief Ace, der neben ihr auftauchte. Ein Marinesoldat kam auf sie zu und schnitt ihr den Weg ab.
"Ich will helfen wonach siehts aus?" fragte die rothaarige den Kommandanten angespannt. Dieser konnte sich ein grinsen auf ihre Antwort hin nicht verkneifen. Mit einem Satz sprang Luna einfach über den Soldaten und Ace ließ ihn einen Augenblick später in Flammen aufgehen. Die Schreie des Soldaten ließen Luna erschaudern, doch sie lief weiter. Plötzlich ging vor ihr einer der Piraten zu Boden und bewegte sich nicht. Luna blieb stehen, hockte sich neben den Mann, der vielleicht grade mal siebzehn war, fast noch ein Kind. Als sie das Blut sah, was aus einer Schusswunde am Kopf floss, wurde ihr sofort anders. Das hätte sie sein können, tot auf dem Boden liegend. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus, und ließ sie noch mehr frieren, als sie es eh schon tat. Den Tränen nahe stand sie wieder auf, bereit ihr Ziel weiter zu verfolgen. Sie rannte los, wich den Schwertern so gut es ging aus, konnte es aber nicht vermeiden getroffen zu werden. Und so ging sie zu Boden, mit einer Wunde am Bein. Trotz der Schmerzen rappelte sie sich wieder auf, vor allem, da die Wunde schon nach wenigen Sekunden wieder verheilt war. Die Schmerzen blieben jedoch noch etwas länger.
Den Eingang, der unter Deck führte, hatte sie erreicht, und das ohne jemanden töten zu müssen. Froh darüber irrte sie gestresst durch die Gänge, die Angst ihr ständiger Begleiter. Sie hoffte, dass sie vor den Soldaten die Station erreichen würde.

Bei den Piraten an Deck sah es relativ gut aus, natürlich gab es Verluste, doch diese hielten sich in Grenzen. Ace ließ all seine Gegner in Flammen aufgehen und Thatch schnitt seine in Stücke. Marco hatte es da nicht ganz so leicht. Er kämpfte gegen den Kommandanten des Marineschiffes der Seesteinwaffen benutzte. Er musste vorsichtig sein, nicht von ihnen berührt zu werden, denn diese Wunden würden nicht so schnell heilen.
"Ace hast du Luna gesehen?!" rief der Kommandant seinem Freund zu. Er selber hatte sie nirgends entdecken können und fing an sich sorgen zu machen, denn die Marine war eindeutig in der Überzahl und brutaler als sonst. Ace sah Marco an und musste wieder grinsen.
"Die hat sich mit ins Getümmel gestürtzt." sagte er fröhlich. Marco glaubte sich verhört zu haben
"Sie hat was?!"
"Sie hilft Marco. Ich weiß zwar nicht, wie du das geschafft hast, aber Respekt."
"Du Idiot checkst du eigentlich gar nichts?! Ich habe nichts gemacht! Sie geht hier noch drauf! Luna hat null Erfahrung und noch nie eine Menschenseele getötet, sie wird hier nichts ausrichten können! Wo ist sie hingelaufen?" 
"Sie wollte glaube ich unter Deck... Hey Marco wo läufst du hin?!" rief die lebende Flamme seinen Freund zu, doch dieser hörte ihn nicht. 

"Lasst sie in ruhe!" rief Luna. Sie stand am Eingang zur Krankenstation, die die Soldaten leider vor ihr erreicht hatten. Diese hielten die Verletzten gefangen und drehten sich nun zu ihr um. 
"Sonst was?" lachte einer der Soldaten.
"Sonst bringe ich dich um." zischte Luna, was ihr nur weiteres Gelächter der Soldaten einbrachte.
"Du willst mich töten? Kleine du siehst nicht aus, als ob du einer Fliege was zuleide tun könntest. Also spuck nicht so große Töne und halt dein gottverdammtes Maul!" Der Soldat zog einen Revolver und richtete diesen direkt auf sie. Luna hatte tierische Angst, aber die Kugeln könnten ihr nichts anhaben. Es würde schmerzen, aber sie nicht töten. *Ich werde nicht weglaufen! Ich werde nicht zulassen, dass hier unten Menschen sterben!*
Sie lief auf den Soldaten zu, verwandelte sich und schlug ihn mit ihren Pranken gegen die Wand. Die übrigen Soldaten eröffneten sofort das Feuer und der Schmerz zuckte durch Lunas Körper. Sie biss die Zähne zusammen und griff die Soldaten wieder an.
"Du Monster!" schrie der Soldat, den Luna zuvor gegen die Wand geschleudert hatte. Sie knurrte ihn an und lief auf ihn zu. Doch der Soldat nahm sich eine Geisel und hielt ihr ein Messer an die Kehle. 
"Lass ihn los du Schwein!" brüllte sie. 
"Du ergibst dich im Namen der Absoluten Gerechtigkeit oder dieser Mann wird sterben!" schrie er verzweifelt. Seine braunen Augen spiegelten pure Angst wieder, angesichts des 'Monsters' vor ihm. 
"Absolute Gerechtigkeit? Was ist das für eine Gerechtigkeit, in der mit dem Tod eines unschuldigen Mannes gedroht wird?!" 
"Dieser Mann ist Pirat! Er hat es nicht verdient zu leben, genauso wenig wie du, du Monster!"
"Jeder hat das Recht zu leben!"
"Schnauze! Was ist ergibst du dich oder lässt du den Mann sterben?" Der braunäugige Soldat hielt dem Piraten das Messer noch enger an die Kehle, und eine kleine Blutspur war zu erkennen. Augenblicklich verwandelte Luna sich zurück und hob die Arme hinter ihren Kopf.
"Ist gut ich gebe auf! Lass den Mann in ruhe!" bettelte sie eindringlich. Ein selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Soldaten, der mit einem Ruck die Kehle des Mannes durchschnitt.

Sunrise ( One piece FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt