Nichts als Stille füllte den Raum. Luna kämpfte gegen die Tränen an, versuchte stark zu bleiben, dennoch schafften einzelne Tränen ihren Weg hinab. Ace, der ein trauriges Lächeln aufgesetzt hatte, wischte ihr die Tränen weg.
"Ace, es tut mir so leid. Ich hätte nicht nachfragen dürfen." Schluchzte das Mädchen und umarmte den Kommandanten.
Dieser erwiderte die Umarmung.
"Ich bin froh, dass du nachgefragt hast Luna. Wirklich, denn so konnte ich nochmal darüber reden. Mittlerweile fällt es mir schon viel leichter an Sam zu denken, trotzdem hasse ich es, wenn mich jemand außer ihr so nennt."
"Das verstehe ich Ace. Sie muss dich wirklich geliebt haben." Flüsterte Luna ihm zu.
"Ja." Sagte er, und auch bei ihm flossen einzelne Tränen, welche er sich aber schnell wegwischte.
"Ich muss zurück an die Arbeit." Rief er plötzlich, löste sich von Luna und verschwand. Etwas überrumpelt stand die junge Frau da und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Völlig in Gedanken über Sam trugen Lunas Beine sie Richtung Deck. Die versiegelte ihre Tränen, lehnte sich an die Reling und schaute hinaus aufs Meer. Obwohl auf dem Deck buntes Treiben herrschte, bekam Luna nichts davon mit. Sie fragte sich, was für eine Person Sam war. War sie witzig? Liebevoll? Hätte Luna sie gemocht? Wäre sie gut mit ihr ausgekommen?
All das glaubte Luna schon, denn sonst hätte die Feuerfaust sich niemals in sie verliebt. Sie war bestimmt ein herzensguter Mensch.
Schmerz brachte sie zurück ins hier und jetzt. Ihre Schulter schmerzte höllisch, und als sie an die Stelle fasste, konnte sie die Kugel zwar nicht spüren aber sie wusste, dass sie tief in ihrem Körper steckte. Unweigerlich kamen Erinnerungen an den Kampf wieder hoch, daran wie sie Menschen getötet hatte, doch diese Gedanken verdrängte sie schnell wieder.
Luna überlegte sich die Kugel entfernen zu lassen, aber das würde bestimmt noch mehr weh tun, deswegen verwarf sie den Gedanken schnell wieder.
Doch so schnell sollte das Thema dann wohl doch nicht durch sein, denn als hätte er ihre Gedankengänge gehört, kam der Doc um die Ecke spaziert.
"Luna, Krankenstation, jetzt." Der genervte Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören, trotzdem blieb die junge Frau an Ort und Stelle stehen.
"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?" Fragte sie sarkastisch.
"Dein Kommandant, wer sonst?"
Erstaunt hob Luna eine Augenbraue an.
"Was will der denn?"
"Das ich dir die Kugel rausziehe. Und wenn du dir das nächste Mal ne Kugel fängst, sag mir sofort Bescheid. Lass mich das nicht aus zweiter Hand erfahren."
"Ach, die Kugel ist kein Problem, die kann bleiben wo sie ist." Log das Mädchen, denn wie aus Protest setzte der Schmerz wieder ein, trotzdem ließ sie sich nichts anmerken.
"Ach nein?" Fragte er und trat näher an sie heran. "Dann stört es dich auch sicherlich nicht, wenn ich das hier mache." Ohne Vorwarnung drückte er genau auf die Stelle, an der die Kugel saß. Luna zuckte zurück und verzog das Gesicht vor Schmerz, unterdrückte jedoch den Drang loszuschreien und ihm eine zu klatschen.
"Scheiße spinnst du?!" Knurrte sie.
"Unter 'kein Problem' verstehe ich was anders. Luna, die muss raus, und zwar jetzt." Ohne weitere Diskussionen zuzulassen, zog er sie mit unter Deck, auf die Krankenstation.
"Können wir das nicht verschieben?"
"Du hast ja auch so vieles zu tun stimmst? Wie zum Beispiel den ganzen Tag aufs Meer starren." Lachte der Doc und holte eine Spritze hervor. Als Luna diese erblickte musste sie hart schlucken. Wie sie Spritzen hasste! Die Dinger jagten ihr immer wieder aufs neue eine heiden Angst ein.
"Also, jetzt hört der Spaß aber auf." Luna erhob sich wieder von dem Holzstuhl, auf dem sie zuvor platz genommen hatte. Schief sah der Doc sie an, als wüsste er nicht, was ihr Problem ist.
"Komm mir mit der Spritze bloß nicht zu nah, sonst setz es was!" Drohte Luna und nahm etwas Abstand.
"Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du Angst vor Spritzen hast?" Man sah ihm an, dass er sich das Grinsen so gut es ging verkniff, auch wenn er seinen Job nicht wirklich gut machte.
"Vor Nadeln allgemein! Aber die Tatsache, dass es ne verschissene Spritze ist, macht es auch nicht besser! Und deswegen werde ich jetzt gehen." Luna war schon auf dem Weg zur Tür, hätte der Doc sie nicht am Arm gepackt.
"Halt, du gehst nirgendwo hin. Das Ding muss raus, es ist mir egal ob du Angst vor Spritzen hast, da musst du durch. Ohne kann und werde ich dich nicht behandeln. Und du wirst hier auch nicht rauskommen, bevor das nicht gemacht wurde." Mit einem giftigen Blick sah Luna den Arzt an, fragte sich dann auch noch zusätzlich, was das Hühnchen davon halten würde, wenn sie jetzt verschwinden würde. Ach, der versteht das schon, dachte Luna, riss sich kurzerhand los und lief raus. Der Arzt hatte gar keine Chance hinterherzukommen."Marco!" Rief der Arzt über das gesamte Deck, und nur kurze Zeit später kam der Kommandant mit seinem gelangweilten Gesichtsausdruck auf den wütenden Arzt zu. Niemand außer ihm und Pops durften so mit dem Vize sprechen, jedem anderen hätte er eine Strafarbeit aufgedrückt, aber es war immerhin der Doc, und Marco kannte ihn, seit er auf das Schiff gekommen war.
"Was ist los Ben?" Fragte der Phönix.
"Dieses Biest von einem Mädchen ist los." Knurrte Ben, Marco seufzte.
"Was hat sie angestellt?" Leicht genervt war Marco schon, seine Laune war vor dem Gespräch schon nicht grade sei beste gewesen.
"Ich bin deiner Bitte nachgegangen und wollte ihr die Kugel entfernen, damit die Verletzung abheilen kann. Sie ist abgehauen, weil sie Angst vor Nadeln hat und ich ihr eine Betäubung geben wollte, damit es nicht weh tut."
"Warte, Luna hat Angst vor Nadeln?" Fragte der Kommandant erstaunt.
"Das ist hier nicht der springende Punkt Marco, ich kann Ihr nicht helfen, wenn sie nicht da bleibt." Knurrte Ben genervt, das Mädchen raubte ihm im Moment den letzten Nerv.
"Machs ohne Spritze." Schlug der Kommandant nüchtern vor.
"Ich mache sowas nicht ohne Betäubung und das weißt du. Ich kann Ihr schlecht einfach so in ihrer Schulter rumstochern."
"Soll ich sie festgehalten?"
"Glaubst du, dass sie dann nicht ihre Teufelskräfte benutzt?"
"Was soll ich dann bitte machen?! Sie k.o. Hauen?!" Genervt war Marco jetzt wirklich. Er hatte keine Lust mehr sich mit Ben zu unterhalten, er war der Arzt und er solle sich was einfallen lassen, schließlich war das sein Gebiet und Marco musste sich schon um genug Dinge kümmern.
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Sunrise ( One piece FF )
FanfictionLuna lebt ein ganz normales Leben mit ihrer Mutter. Reich waren sie nie, aber dass hat sie nie gestört. Irgendwann würde sie aufs Meer hinaus fahren und Geld beschaffen um ihrer Mutter das Leben zu ermöglichen, was sie sich für sie wünscht. Doch dan...