Kapitel 5

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Ohne zu zögern liefen Marco, Thatch und Ace dem Mädchen hinterher. 
"Vater kümmer dich um Stella!" rief der erste Kommandant ihm zu. 
"Bitte bringt sie sicher wieder zurück!" rief Stella unter Tränen. Nervlich war sie am ende. Die letzten zwei Jahr hatte sie sich nichts anmerken lassen, aber jetzt, da sie wusste, warum ihre Tochter so bezeichnet wurde, konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten. 
"Ich bin eine schlechte Mutter!" schluchzte sie.
"Sag sowas nicht Stella. Du hast immer alles für deine Tochter getan und sie ist ein tolles Mädchen geworden. Niemand hätte wissen können, dass sie von einer Teufelsfrucht gegessen hat." sprach Whitebeard seiner alten Freundin zu.

Luna rannte immer weiter. Sie wollte weg von zu Hause. Weg von Allem. Sie hatte das Gefühl, dass niemand sie verstand. Niemand konnte den Schmerz verstehen, den sie in sich trug. Sie hatte immer darauf geachtet, dass niemand ihr etwas anmerkte. Sie wollte stark sein, um ihre Mutter beschützen zu können und jetzt? Jetzt wollte ihre Mutter sie wegschicken. Das wollte sie nicht zulassen. Denn wenn sie weg war, würden die Dorfbewohner ihr etwas antun, davon war sie überzeugt. Sie hatten vor ihr keine Skrupel gezeigt, wieso sollten sie es dann bei ihrer Mutter tun? Wenn sie einmal weg war, konnten sie ihrer Wut freien lauf lassen. Ein Schrei brachte sie in die Realität zurück. Sie befand sich mitten in der Stadt und vor ihr saß eine Frau weinend und zitternd auf dem Boden.
"Ein Monster!" schrie sie plötzlich und ergriff dann panisch die Flucht. 
"Monster?! Wer ist hier ein Monster?!" Zischte Luna in ihrer Katzengestalt, die mit den langen Zähnen an einen Säbelzahntiger erinnerte, der von violetten Flammen umgeben war. 
"Das ist Luna!" kreischte jemand. Panik brach aus. Die Männer holten Gewehre und Schwerter raus, die normalerweise nur zur Verteidigung gegen Piraten dienten, und gingen damit auf sie los. Luna ließ sich nicht einschüchtern. Jetzt würde sie es ihnen heimzahlen. Sie sprang auf einen Mann zu und traf ihn mit ihrer Pranke. Ächzend flog er gegen die Wand, wo er regungslos zu Boden ging. Schüsse fielen und durchbohrten sie am ganzen Körper. Der Schmerz verging schnell, denn die Wunden waren so schnell weg, wie sie entstanden waren. in ihrer Wut zerstörte sie die umliegenden Häuser und verletzte dabei die Bewohner, die sie angriffen. Die Absicht sie zu töten hatte sie nicht, weswegen sie weder ihre Krallen, noch ihre Zähne einsetzte. Doch plötzlich traf sie etwas großes am Kopf, was eine Explosion auslöste. Benommen sah sie in die Richtung und sah einige Bewohner, die mit schweren Geschützen auf sie zielten. Langsam begriff sie, was sie hier grade anrichtete und wich augenblicklich zurück. Panisch ergriff sie die Flucht, floh zurück in den Wald. Immer tiefer trugen sie ihre Pfoten in den Wald, über jeden Stock und jeden Stein. Sie kam vorbei an Flüssen, denen sie teils auswich oder über sie sprang. Völlig außer Atem blieb sie irgendwann stehen. Selbst in dieser Gestalt taten ihre Beine weh. Und dann fing es an, wie aus Eimern zu schütten. Bis auf die Knochen durchnässt betrat sie eine Höle, die sich zu Lunas Glück in der Nähe befand. Die Temperatur fiel rasch, was dazu führte, dass sie in ihren kurzen Sachen fror. Erschöpft ließ sie sich auf dem harten und eiskalten Hölenboden nieder und zog ihre Beine so nah wie möglich an ihren Körper. Die Kälte kroch in ihre Knochen, was ihre Glieder schwer werden ließ, doch sie kämpfte gegen die dadurch aufkommende Müdigkeit an. 

Ace, Thatch und Marco hatten sich in der Zwischenzeit aufgeteilt, um das Mädchen so schnell wie möglich finden zu können. Ace suchte die Randgebiete ab, Thatch die Stadt und Marco den Wald, da er da am schnellsten wieder raus kam. 
"Luna kannst du mich hören??" schrie der Kommandant. Doch wie schon in den vergangenen Stunden bekam er keine Antwort. Es wurde langsam dunkel und eigentlich sollte er schon längst zurück sein. Trotzdem wollte er nicht aufgeben. Er wollte das Mädchen nicht alleine lassen. Was, wenn ihr etwas passiert wäre? 
"Luna komm raus!!!!" schrie er noch lauter. Doch wieder nichts. 'Denk nach Marco! Wo würdest du hingehen, wenn es regnet und dir kalt ist?' Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. 'Natürlch! Wieso habe ich da nicht sofort dran gedacht?' Mit schnellen Schritten ging er weiter. Er suchte nach Hölen, Erdlöchern, einfach nach allem, was einem vor Regen schützen könnte. In der Ferne erblickte er eine Höle, die ziemlich vielversprechend aussah. Er lief auf sie zu und als er ein Blick ins innere warf fiel ihm ein Stein vom Herzen.
"Hey Kleine was machst du hier?" sagte er sanft. Luna schreckte auf als sie seine Stimme hörte. Einen Augenblick zuvor war sie noch kurz vorm schlafen gewesen. Schnell wischte sie sich die Tränen weg.
"Bist du das Ananas?" fragte sie mit dünner Stimme.
"Nenn mich nicht Ananas." sagte er leicht beleidigt und beugte sich zu ihr runter.
"Geh weg."
"Als ob ich dich hier lasse." sagte er mit fester Stimme und nahm ihre Hand. Sie war eiskalt, sodass selbst Marco unweigerlich anfing zu frieren. Mit seinen blauen Augen musterte er das Mädchen eindringlich.
"Alles okay bei dir? Du bist ja halb erfroren." Besorgnis lag in seiner Stimme. "Los lass uns zurück gehen."
"Nein, ich bin müde..." gab sie von sich. Luna versuchte ihm in die Augen zu sehen. doch ihre eigenen fielen ihr immer wieder zu. Marco drehte ihr den Rücken zu und bückte sich erneut zu ihr runter.
"Komm ich trag dich." bot er ihr an. Ohne nachzudenken schlang Luna ihre Arme um seinen Hals und Marco nahm sie Huckepack. Sie schmiegte sich an seinen Körper, um so viel Wärme wie möglich aufzunehmen. Ihren Kopf hatte sie auf seine Schulter gelegt und sah ihn dabei an.
"Danke Marco." sagte sie leise. Der Pirat fing an zu grinsen. 
Nach knapp zehn Minuten war Luna eingeschlafen. Marco war sich nicht sicher, wohin er nun gehen sollte. Sollte er zum Schiff gehen, oder sollte er zurück zum Haus gehen? Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als er aus dem Wald trat. Die Stadt erstreckte sich vor ihm und er konnte das Schiff der Whitebeardpiraten am Harfen sehen. Er ging durch die Stadt, als sich eine Gruppe von Menschen ihm in den Weg stellten.
"Gib uns das Mädchen!" rief ein Mann und trat einen Schritt nach vorne. Mit hochgezogener Augenbraue sah Marco ihn an.
"Warum sollte ich das tun?"
"Weil wir sie jetzt ein für allemal beseitigen!" rief ein anderer.
"Ach und das soll ich zulassen?"
"Du solltest dich nicht in unsere Angelegenheiten einmischen!" schrie eine Frau.
"Ihr habt sie doch dazu getrieben! Ihr habt das aus ihr gemacht." zischte er wütend.
"Sei leise! Wie kannst du es wagen so mit u..."
"Ruhe!" rief jemand und trat neben Marco.
"Vater." sagte Marco und schaute zu dem riesigen Mann.
"Marco, mein Sohn, wie ich sehe hast du sie gefunden. Bring sie zum Schiff."
"Sofort." sagte dieser und ging weiter. Aus Angst vor Whitebeard machten die Bewohner ihm Platz, jedoch nicht ohne ihm feindselige Blicke zuzuwerfen. Mit Luna auf dem Rücken betrat der Phönix das Schiff. Alle begrüßten ihren Kameraden freudig, doch als sie das Mädchen sahen lief einer der Männer sofort zu 'Doc', wie er von allen genannt wurde. Marco brachte sie ins Krankenzimmer und legte sie vorsichtig in eins der Betten.
"So und wer ist das?" fragte Doc. 
"Das ist das Mädchen, was mit uns kommen soll." sagte Marco seufzend.
"Und wieso sieht sie aus, als wäre sie den ganzen Tag durch den Wald geirrt?" fragte er leicht angesäuert.
"das erkläre ich dir später. Bitte guck, ob mit ihr alles okay ist." Und damit verließ er das Zimmer und ging Richtung Deck. Er wollte seine Ruhe, doch als er das Deck betrat, wurde er sofort mit Fragen nach dem Mädchen durchlöchert. Genervt drehte er wieder um und ging in seine Kajüte.

Sunrise ( One piece FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt