Sunrise ( One piece FF )

Kapitel 19

Der Rest des Abends verlief an sich ganz ruhig für die junge Frau, welche einen ganzen Kuchen aufgegessen hatte.
Stillschweigend saß sie auf der gemütlichen Couch in Marcos Zimmer und las eines der Bücher, welches sie in einem der Regale gefunden hatte.
Es ging um Heilkunde, davon verstand Luna herzlich wenig. Frustriert, da sie mit den ganzen Fachbegriffen absolut nichts anfangen konnte, schlug sie das Buch zu und stellte es zurück auf den dafür vorgesehenen Platz. Die rothaarige seufzte frustriert auf, die Langeweile war so unerbittlich.
Deshalb beschloss sie ans Deck zu gehen und sich eine Beschäftigung zu suchen.

Die Sonne würde bald am Horizont verschwinden und blendete die junge Frau, welche ans Deck kam. Sie hielt sich eine Hand schützend über ihre Augen und versuchte, jemanden ausfindig zu machen, mit dem sie ihre Zeit vertreiben könnte. Ein Glück für sie, dass die Feuerfaust schlafend an Deck lag und nicht den Eindruck mache, als hätte er etwas besseres zu tun. So machte Luna sich einen Spaß daraus und wollte ihn, fünf Minuten später, mit einem Eimer eiskaltem Wasser, welchen sie unter Deck holen war, wecken. Sie musste sich das Lachen wirklich verkneifen, als sie vor dem Kommandanten stand um ihren heimtückischen Plan in die Tat umzusetzen. 
"Was machst du da?" fragte sie plötzlich eine Stimme hinter ihr. Erschrocken wirbelte die rothaarige herum, entleerte dabei den Inhalt des Eimers auf eine wirklich angepisst wirkenden Ananas. Luna stockte mitten in der Bewegung und wich zurück, als sie den Blick ihres Kommandanten auf sich ruhen sah. Unglücklicherweise stolperte sie dabei über die Feuerfaust und kam plumpsend auf dem Boden auf. 
"Was?!" rief die Feuerfaust erschrocken und richtete sich blitzschnell auf. Als dieser den klitschnassen Marco sah, stockte er. Es dauerte einen Moment, bis er realisierte was hier eigentlich passierte. Lachend brach er auf dem Boden zusammen, hatte Luna bis dahin nicht einmal bemerkt.
Der Blick des ersten Kommandanten verfinsterte sich weiter, wenn es überhaupt noch möglich war, und er packte Luna am Handgelenk und zog sie zu sich hinauf. 
"Das Deck müsste geschrubbt werden." knurrte er. Luna, die für einen kurzen Moment auch gelacht hatte, entglitten die Gesichtszüge. 
"Vergiss es!" rief sie trotzig und blies wütend ihre Wangen auf. "Du bist selber schuld, hättest du mich nicht erschreckt, dann wäre Ace jetzt nass und nicht du!" rief die rothaarige beleidigt und löste sich aus dem Griff des Kommandanten. 
"Luna, du solltest.." versuchte Ace sie zu beschwichtigen, doch die junge Frau war nicht zu stoppen. Der Phönix starrte die junge Frau wütend an, was sie getrost ignorierte. 
"Du bist mir eh noch etwas schuldig, du..." keifte die türkisäugige, als die Feuerfaust ihr plötzlich eine Hand vor den Mund hielt und sie hinter sich herzog. Weg von Marco, der kurz davor war in die Luft zu gehen.
Erst, als sie das Heck der Moby erreicht hatten, ließ der schwarzhaarige von ihr ab. 
"Was soll das Flämmchen?" fragte die Frau gereizt. 
"Beruhige dich Luna, ich habe dir grade deinen Arsch gerettet." stellte Ace klar und hob beschwichtigend die Hände. Luna horchte auf, ihre Wut war wie verpufft.
"Bitte was? I-Ich meine... Hä?" stotterte die junge Frau, die Fragezeichen in ihrem Gesicht waren gut zu erkennen. Ace seufzte und schüttelte über die Naivität der Frau nur den Kopf. 
"Marco war grade kurz davor in die Luft zu gehen. Glaub mir, dass willst du nicht erleben, da wird der Kerl richtig gruselig." berichtete Ace schaudernd. "Du hast doch seinen Gesichtsausdruck gesehen, oder etwa nicht?" fragte der Kommandant, Luna nickte lediglich. "Also, wenn Marco so angepisst ist, kannst du schnell mal für einen ganzen Monat den Abwasch erledigen, dazu dann auch noch das ganze Schiff putzen. Also, pass bloß besser auf." riet er der rothaarigen, die erschrocken dreinblickte und kräftig nickte. "Gut, wo das jetzt geklärt ist... Was wolltest du von mir." 
"Ich wollte mit dir Kämpfen, besser gesagt Trainieren. Mir ist langweilig, ich habe nichts besseres zu tun." erzählte Luna dem Kommandanten, der verstehend nickte und gegenüber von ihr in Stellung ging. 
"Ich greife dich jetzt mal an. Versuch zu verteidigen." 
Luna richtete ihre gesamte Konzentration auf die Feuerfaust. Alles um sich herum vermochte sie auszublenden, stellte sich langsam in eine Abwehrhaltung. Auf der Insel war sie nicht dazu fähig gewesen ihre Verteidigung in irgendeiner Weise zu Trainieren, da sie keinen Partner hatte. Umso nervöser war sie nun, immerhin stand sie einem Kommandanten gegenüber, der deutlich mehr Erfahrung hatte als sie.
Plötzlich setzte er sich in Bewegung und holte zum Schlag aus, welchen Luna mit ihrer Hand abfing. Sie verzog schmerzerfüllt ihr Gesicht, der Schlag war definitiv nicht von schlechten Eltern! Doch Ace gab ihr keine Pause und so reagierte sie zu spät auf den Tritt, der ihre Seite traf. Fluchend schlitterte sie einige Meter über den Boden, blieb dennoch aufrecht stehen. Überraschung spiegelte sich in den schwarzen Augen ihres Gegenübers, der erneut zum Angriff ansetzte. Die Abfolge von Tritten und Schlägen wurde immer schneller, Luna kam schon nach einigen Minuten nicht mehr mit ihm mit. Ihr Herz raste, ihre Lunge verlangte nach mehr Sauerstoff. Keuchend landete sie nach einem Schlag in den Magen auf dem Boden, blieb dort benommen liegen. 
"Daran müssen wir unbedingt arbeiten." stellte Ace grinsend fest und streckte der Frau eine Hand hin. Dankend nahm sie diese an, verabschiedete sich dann von dem Kommandanten. 
Sie fühlte sich ausgelaugt und schmutzig, brauchte unbedingt eine Dusche. 
In der Kajüte des Phönix angekommen schnappte sie sich neue Klamotten aus dem Schrank. Marco war so freundlich gewesen und hatte einige Fächer freigeräumt, in denen sie ihre Klamotten verstauen konnte. Sie nahm sich also eine kurze, locker sitzende Stoffhose und ein schlabberiges Shirt, dazu schwarze Unterwäsche, und verschwand im Bad. 
Das prasselnde Wasser lief ihren Körper hinab, wohlig seufzte die türkisäugige auf. Sie schnappte sich das Shampoo von Marco, da sie kein eigenes besaß, und schäumte sich damit ihre roten, mittlerweile wieder bauchnabellangen Haare ein. Luna schnalzte mit der Zunge, fand sie ihr Haar doch viel zu lang. 
Nachdem die wohltuende Dusche beendet war, stieg sie aus der Dusche und schnappte sich ein blaues Handtuch. Eine schwere Müdigkeit ergriff sie langsam, sodass sie schnell in ihre Klamotten schlüpfte. Bettfertig und mit tropfendem Haar verließ sie das Bad und fand einen auf der Couch sitzenden Marco vor, der die rothaarige belustigt musterte. Seine schlechte Laune schien wie verpufft, zur Erleichterung der türkisäugigen. 
"Schickes Outfit." grinste der Kommandant und erhob sich. Luna setzte ein verschmitztes Grinsen auf und drehte sich einmal. 
"Danke, ist echt gemütlich. Ich muss nur aufpassen, dass die Hose nicht verrutscht." lachte sie und sah den Rotschimmer auf Marcos Wangen. 
"Morgen trainieren wir beide übrigens deine Teufelskräfte." erzählte der Kommandant und versuchte somit vom Thema abzulenken, was ihm auch gelang.
"Super!" rief die rothaarige mit einem aufgeregten Funkeln in ihren Augen, was den Mann grinsen ließ.
"Mit nassen Haaren kommst du mir übrigens nicht ins Bett, also sie zu, dass du sie trocknest. Ich bin in der Zwischenzeit duschen." teilte er ihr mit und schloss die Türe.