Kapitel 2

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"Hallo Luna Schätzchen." rief ihre Mutter, die gerade die Türe zu ihrem Haus betrat.
"Hallo Mama. Wo warst du denn?" fragte die rothaarige. Ihr hübsches Gesicht und die wunderschönen türkisen Augen hatte sie eindeutig von ihrer Mutter, aber die Haare von ihrem Vater.
"Ich wollte einkaufen." gab die brünette mit einem gequälten lächeln zurück. Luna wusste, dass es wieder Probleme gegeben hatte. Das konnte sie ihrer Mutter ansehen.
"Ich habe dir doch gesagt, dass, wenn wir was brauchen, ich es holen gehe. Und du weißt auch, warum." Sagte sie ihr. Schließlich war es ihre Schuld, dass sie ausgestoßen wurden.
"Ach Schatz, das will ich dir nicht länger antun. Ich weiß, dass du leidest, und das auch nicht grade wenig. Ich kann mir das nicht länger mit ansehen." sagte ihre Mutter traurig und nahm sie in den Arm. Augenblicklich spannte sie sich an. Sie hatte sich doch geschworen, vor ihrer Mutter nie Schwäche zu zeigen.
"Das bildest du dir ein Mama. Mir geht es gut, aber dir geht es schlecht. Du brauchst eine Auszeit. Ich gehe die Sachen holen, die sie dir nicht geben wollten." sagte dir rot haarige mit einem aufgesetzten lächeln, schnappte sich den Korb und lief aus dem Haus. Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch war sie in der Stadt angekommen. Jeder, der ihr über den Weg lief, sah sie finster an. Es brach ihr das Herz, wenn sie daran dachte, dass die selben Personen, die jetzt so abweisend waren, früher noch zu Besuch bei ihr zu Hause waren. Trotzdem ließ sie sich wie üblich nichts anmerken. Mit hoch erhobenem Kopf ging sie durch die Straßen und machte vor dem Lebensmittel stand halt.
"Hey Alte Schachtel, warum hast du meiner Mutter die Lebensmittel, die sie verlangt hat nicht gegeben?" keifte sie die Frau an. Sie war eine derjenigen, die Luna mittlerweile wirklich verabscheute. Nur ihre Mutter hielt sie davon ab, sich die geschminkte Tussi nicht vorzuknöpfen.
"Ich verkaufe nichts an Monster!" schrie sie.
"Ach ja?! Dann kann ich ja deinen Stand abfackeln, denn ich sehe hier nur Monster!" schrie Luna wutentbrannt. Jeder auf dem Markt hatte sich zu ihr umgedreht und funkelte sie wütend an.
"Schnauze Teufel!" schrie jemand. Die Menge schloss sich an und Luna war umgeben von einer wütenden Meute, die sie beschimpften und mit Gegenständen abwarfen. In der Menge sah sie auch ihre ehemalige Freundin Momo, die eine Flasche nach ihr warf. Geschockt von dem Anblick blieb sie wie angewurzelt stehen. Die Flasche traf sie am Kopf und sie zerbrach in Tausend Stücke. Luna ging zu Boden und einige traten auf das Hilflose Mädchen ein. Sie hielt sich ihre Hände schützend vor ihr Gesicht und versuchte krampfhaft die Schmerzen auszublenden. Tränen liefen ihr übers Gesicht und tropften nach und nach auf die Kalte Erde.
"Deine Mutter ist genau so ein Dämon wie du!" schrie die Alte vom Lebensmittel stand.
"Die knöpfen wir uns als nächstes vor!" rief ein anderer.
Wutentbrannt ließ Luna ihren Körper in die lila Flammen hüllen. Sie stand auf und sah die Dorfbewohner drohend an.
"Mit mir könnt ihr machen was ihr wollt, aber wagt es euch auch nur ein mal, meiner Mutter etwas anzutun, dann werde ich eure Kinder vor euren Augen bei lebendigem Leib verbrennen!" Schrie die rothaarige. 'Monster, Dämon, Teufel, Missgeburt...' alles Wörter, die die Dorfbewohner ihr an den Kopf warfen. In ihrem Inneren breitete sich eine Einsamkeit aus, die sie zu verschlingen drohte. Sie ging auf den Stand zu, nahm sich alle Lebensmittel, die sie brauchte, steckte ihn in Brand und rannte los. Weg von den Menschen, die sie so verletzten. Sie rannte in Richtung Wald um nach Hause zu kommen.
Ihre Mutter war am Verzweifeln. Auch, wenn ihre geliebte Tochter ihr vorgab, dass alles gut sei, wusste sie, dass es nicht so war. Jeden Abend konnte sie hören, wie sich ihre Tochter in den Schlaf weinte. Sie gab sich stark, doch das war sie nicht, Sie war zerbrechlich, und wenn es noch lange so weiter geht, wird sie brechen. Das konnte sie einfach nicht zulassen.
Ihr alter Freund Whitebeard war ihr noch einen Gefallen schuldig. Und den würde sie jetzt einfordern um ihre Tochter zu retten. Stella holte Stift und Papier und schrieb einen Brief an Whitebeard, der äußerste Dringlichkeit hatte. Denn sowohl ihre Tochter, als auch die Dorfbewohner waren ein Pulverfass, welches jeden Moment entzünden könnte.

Als Luna mitten in der Nacht nach Hause kam, schlich sie schnell die Stufen hoch in ihr Zimmer. Sie war leise wie eine Katze, weshalb ihre schlafende Mutter davon nichts mitbekam. Oben angekommen, sah sie in den Spiegel. Ihre Augen waren rot und man konnte ihr ansehen, dass sie stundenlang geheult haben musste. Sie verdrängte die aufkommenden Tränen schnell wieder und ging duschen, denn vom Training war sie nass geschwitzt. Danach ließ sie sich erschöpft aufs Bett fallen und schlief sofort ein.

Eine Woche später:
Ein großes Schiff legte am Hafen der kleinen Insel an. Ein junger, blonder Mann verließ als erstes das Deck und ging in die Stadt, um sich dort umzuschauen und erste Eindrücke zu sammeln. Auf ihn wirkte alles Friedlich und als er am Wald ankam wurde er von einer Bewohnerin angesprochen.

"Ich würde da nicht langgehen, wenn ich sie wäre." sagte sie. Der Mann hob irritiert eine Augenbraue.
"Warum denn nicht?"
"Dort wohnt ein Dämon und seine Mutter." flüsterte die Frau dem Mann zu. Dieser hatte genug gehört und nickte nur. Was sie wohl mit Dämon gemeint hatte? Als er am Hafen ankam, hatten sich viele Schaulustige um das Schiff versammelt.
"Hey, du bist doch Marco der Kommandant der ersten Division oder?" fragte ein älterer Mann mit Bart.
"Ja, warum?"
"Seid ihr hier um den Dämon zu vertreiben?" fragte er und Marco konnte einen Hoffnungsvollen Schimmer in seinen Augen sehen.
"Dämon?"
"Ja, das Mädchen mit den roten Haaren." gab er ihm zu verstehen und bei Marco ging ein Licht auf.
"Nein und jetzt verschwindet! Und zwar alle!" rief er der Menge zu. Diese gingen auch sofort. Verwirrt betrat er das Deck der Moby Dick.
"Und schon irgendwas rausgefunden?" fragte Whitebeard, der auf seinem Sessel saß.
"Naja, ich bin mir nicht sicher. Was stand denn nochmal in dem Brief?" erkundigte er sich.
"Eine alte Freundin von mir, Stella, will, dass wir ihre Tochter mitnehmen. Hier auf der Insel sollen sie wohl verhasst und ausgestoßen sein, und ihrer Tochter scheint es dadurch immer schlechter zu gehen. Sie meinte, wenn wir da sind, dann würden wir die Kleine erkennen. Großes Mundwerk, immer da, wo es Streit gibt, rote Haare und türkise Augen."
"Okay, dann habe ich jetzt eine Frage an dich Vater." gab der Kommandant mit ernster Miene von sich.
"Was denn?"
"Wieso wird sie Dämon genannt?"

Sunrise ( One piece FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt