Pain

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Aylas POV

Ich setzte die Glasscherbe, die gut in meiner Hand lag, auf mein Handgelenk. Und zwar auf die meist rausstehende, blaue Ader.

Ich wollte es nun wissen.

Es war mir egal, wie.

Diese Frage die offen war,ich wollte die Antwort wissen.

Was war ich?
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Ich atmete tief ein und aus. Ich schaff das.

Langsam drückte ich die Glasscherbe auf mein Handgelenk und es fing an zu brennen. Ich biss mir auf meine Lippe um nicht laut auf zu schreien.

Ich drückte immer fester und fester, bis ich dann zog. Tränen fingen wieder an zu fließen und mein ganzer Körper zitterte unaufhaltsam.

Ich hatte die Augen vor schmerzen zu gekniffen. Ich merkte bloß wie eine Flüssigkeit meinen gesamten Arm runter floß.

Ich hatte viele Bücher gelesen. Und ja, ind vielen ging es auch um selbstverletzung. Sie wurden meist exakt beschrieben. Also wie es sich der schmerz anfühlte, was man selber genau dabei fühlt und was für folgen es hatte.

Doch das hier war völlig anders.

Denn sollte Blut nicht warm sein?
Nein, im Gegenteil. Die Flüssigkeit die grad meinen Arm hinunter floß war eisig kalt, so kalt das ich gänsehaut bekam.

Trotz der Angst und die sorge die ich hatte machte ich langsam die Augen auf. Ich sah auf meinen Arm und plötzlich brach eine Welt für mich zusammen.

Blut sollte rot sein.

Und nicht blau.

Ich sah auf dem Boden. Überall. Es war überall. Ich schaute wieder auf meinem Arm.

Nein!Das konnte nicht sein!

Ich sah wieder auf die Glasscherbe in meiner Hand. Selbst sie voller Blut. Meinem blauen Blut.

Nein! Es stimmte nich. Das konnte nicht sein!
Es war bestimmt nur ein Traum. Es musste ein Traum sein! Bloß ein Traum mehr nicht, nein, mehr war es nicht.

Und dann tat ich es wieder.

Ein weitere schnitt. Vielleicht war es nur ein Versehen gewesen?

Aber nein, wieder kam diese seltsame Farbe.

Ich bin bestimmt nur Farbenblind. Das kann nicht sein! Ich bin ein Mensch! Gleich kommt sie bestimmt. Rot. Rot. Rot.

Ein weiterer Schnitt. Doch keine Veränderung.

r auf dich anzulügen, erbärmliches Ding.

"NEIN!Hör auf!Ich lüge nicht, nein nein nein, tue ich nicht! Du wirst gleich sehen! Gib mir etwas Zeit ich beweise es dir!"

Der dritte Schnitt.
Der vierte Schnitt.
Der fünfte Schnitt.

Sieh es doch ein! Du kannst nich weg laufen!

Ich laufe nicht weg! Vor nichts tu ich das!
Ich bin ein ganz normales Mädchen. Ein ganz normales. Ja,ja, ich bin normal. Ich war schon immer normal.

Lügen. Du weißt es besser.

"NEIN!" schrie ich wie eine furie und und schmiss die blutige Glasscherbe auf den Boden zu den anderen.

Ich betrachtete mit weit aufgerissenen Augen meinen Arm und fing hysterisch an zu weinen. Vielleicht hatte ich auch eine Panikattacke, ich hatte keine Ahnung.

Der Boden des gesamten Badezimmers war völlig blau und wenn ich es nicht besser wusste, dann würde ich denken an kleines Kind hatte hier mit farben gespielt.

Ich stürzte zum Waschbecken und drehte das Wasser auf.

Bloß weg mit dem Blau.

Die Schnitte hörten aber nicht mehr auf zu bluten und ich geriet in Panik.

Ich schaute in allen schränken nach, denn irgendwo musste doch ein Verbandskasten sein. Irgenwas, denn diese Blutung musste stoppen.

Langsam beruhigte ich mich wieder und kam zu klaren Gedanken.

Dann fand ich endlich auch einen Verbandskasten, doch wegen meinen zittrigen Händen ließ ich ihn fallen. Tief durchatmen.

Ich bückte mich, hebte ihn auf und fing an nach verbandszeug darin zu suchen.

Desinfektionsmittel. Fuck.

Ich sah auf meinen Arm. Man sah eindeutig, dass glas sehr tief schneidete. Ich schluckte.

Ich öffnete das kleine Fläschchen und ließ etwas auf den Arm.

Der kommende Schmerz war so schmerzvoll dass ich laut schrie. Wieder fing ich an zu weinen, da mein Arm sich anfühlte als würde man tausende kleine Nadeln in ihn hinein bohren. Das reichte definitiv an Desinfektionsmittel.

Ich krammte einen Verband heraus und fing an meinen Arm zu verbinden. Als der Stoff die Schnitte berührte zischte ich laut wegen dem starken brennen.

Als ich damit fertig war packte ich alles weg. Dann nahm ich eines meiner größten Handtücher und legte es auf dem Boden. Da es weiß war sickerte das ekelhafte, blaue Blut hindurch doch ich war zu müde um etwas dran zu ändern.

Es war einfach zu viel für mich.

Ich trat aus dem Badezimmer und wischte mir mit meinem Ärmel die tränen weg. Ich schaute auf die Uhr neben mein Bett als mich der nächste Schock traf.

Es war 3:45 Uhr. Ich schaute mich um. Dann ging ich langsam zu meinem Nachttisch um meine leere Cola zu nehmen. Ich drehte sie um und schaute auf die Inhalte.

Ich konnte alles davon lesen obwohl kaum Licht im Raum war. Mein Vorhänge waren zu und ich hatte auch nichts angeknipst. Was zum...?

Dann packte ich das Buch was ebenfalls auf dem Nachttisch stand und öffnete eine zufällige Seite.

Ich blickte in seine Augen und wollte ihn bloß Küssen. Er war der jenige der für mich bestimmt war. Auch wenn es nicht sein durfte war er mein Romeo und ich seine Julia.

Ich konnte jede Zeile problemlos lesen. Das konnte doch nicht wahr sein. I-Ich konnte im Dunkeln sehen??

Ich ließ das Buch aus meiner Hand fallen.

Was passierte gerade mit mir?

Ich rannte zu meiner Schultasche und kramte meinen Notizblock raus. Ich öffnete dieses und suchte eine bestimmte seite. Dann fand ich sie. Unter links an der ecke war etwas unordentlich hingeschrieben.

0356916628
Falls du mich mal anrufen möchtest, ich stehe jede Zeit für dich zur Verfügung
In liebe, Aaron :)

Ich hatte nach dem Vorfall im Park ihn gemieden. Doch jetzt merkte ich brauchte ich ihn mehr als jeden anderen. Ich wusste nicht wieso, aber mein Bauchgefühl sagte mir es sei das richtige.

Ich wählte seine Nummer in mein Handy und es klingelte einige male bevor die Mailbox dran ging.

Oh bitte nicht.

Meine Hände fingen wieder an zu zittern.

Ich wählte noch einmal und es klingelte wieder ein paar mal bevor, gott sei dank, ein verschlafener Aaron dran ging.

"Hey, wer ist da?"

Moon & SunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt