Leben verbocken für Fortgeschrittene (ASDS)

Part 52

"Wegen nichts grinst man nicht so dämlich" fängt er auch schon an zu grinsen.
Als er sich umdreht um Salami und Co zu holen, packe ich eine Ladung Tomatensauce auf meine Handfläche und stell mich hinter Tom:
"Du Tom, schau mal!"
Während er sich zu mir umdreht, drück ich ihm meine Hand ins Gesicht, verschmiere die Sauce und renne sofort los ins Wohnzimmer.
"Du kleine Hexe" er nimmt die Verfolgung auf und wir rennen durchs komplette Wohnzimmer.
Als Franco aus dem Badezimmer kommt, verstecke ich mich hinter seinem Rücken:
"Was ist denn hier... oh Tom, wie siehst du denn aus?"
Von hinten schmiere ich Franco den Rest der Tomatensauce, aus meiner Hand, ins Gesicht.
"Heeee, warum ich?" mit seiner Hand greift er nach hinten und erwischt mich doch tatsächlich am Arm.
Blitzschnell dreht er sich um und packt meinen Oberkörper.
Tom nimmt meine Füße und sie legen mich auf den Boden.
Franco fixiert mich an den Armen, während ich lachend um Gnade flehe.

Oli ermahnt uns etwas leiser zu sein da er gerade ans Telefon geht.

Tom beugt sich über mich und drückt sein Gesicht in meins und schmiert mich somit ebenfalls mit Tomatensauce voll.
"Tom hör auf, Neeeeeiiiiiiin, hör auf" ich hab schon Bauchschmerzen vor lauter Lachen.

Oli hört man nur lachend sagen, dass Phil sich nicht zu Sorgen braucht, da nur der normale Wahnsinn ausgebrochen ist.

Nachdem ich ebenso vollgeschmiert bin, lassen die Männer von mir ab und Tom zieht mich wieder auf die Füße.
Zu dritt stehen wir im Wohnzimmer und lachen uns zu Tode und Oli stimmt mit einem "Ihr seid doch bekloppt" mit ein.

Nachdem wir alle wieder gewaschen sind, belegen Tom und ich die Pizzen und warten darauf, das die Pizzen endlich fertig gebacken sind.

Stephan kommt gerade richtig nach Hause, setzt sich zu uns an den Tisch und gemeinsam essen wir.
"Auf dieser Pizza ist viel zu wenig Tomatensauce Zoey!" grinst Tom zu mir rüber.
"Hahahaha vielleicht hättest du dein Gesicht eher über den Teig ziehen sollen, als über mein Gesicht"
Stephan versteht die Welt nicht mehr und Oli klärt ihn über die chaotischen Umstände der Pizzaherstellung auf.
Danach muss auch er lachen.

Stephan und Oli räumen den Tisch ab.
Da es schon fast 20 Uhr ist, mach ich mich schonmal Bettfertig, aber kuschel mich danach zu Franco und Oli aufs Sofa.
Tom macht sich fertig für die Nachtschicht und Stephan hat sich in sein Zimmer verkrümelt.

Franco liegt mit den Füßen auf dem Wohnzimmertisch und mein Kopf ruht auf seiner Brust.
Meine Füße habe ich über Oli geschmissen.
Zusammen schauen wir eine Comedy-Show, weil sonst nichts gutes kommt.
Irgendwann fallen mir die Augen zu, bis ich merke das ich in meinem Bett abgelegt werde.
"Schlaf weiter" Oli streicht mir über den Kopf und ich leiste keinen Wiederstand und schlafe weiter.

                  ☆☆☆☆☆☆☆

Morgens werde ich von Tom geweckt.
"Guten morgen eure Hoheit, würden sie bitte ihr Bett verlassen um noch pünktlich in die Schule zu kommen?"
Verwirrt öffne ich die Augen "Warum so förmlich heute?"
"Hast du nicht mitbekommen das dir schon seit einer halben Stunde geschrieen wird?" amüsiert zieht er meinen Rollladen nach oben.
"Echt jetzt? Wieviel Uhr haben wir es?"
"Viertel nach Sieben, also auf jetzt!" er zieht mir noch meine Bettdecke weg und bleibt erwartungsvoll stehen.
Langsam quäle ich mich aus dem Bett und suche mir ein paar Klamotten zusammen.
"Komm Zoey, beeile dich. Wir müssen bald los und ich will ins Bett, bin hundemüde!"
"Du musst mich nicht bringen, ich kann auch alleine zur Schule gehen" komme ich ihm entgegen, aber er schiebt mich nur an den Schultern den ganzen Weg ins Badezimmer.

Das heißt wohl Nein....

Kurz vor Knapp bin ich fertig.
Ich schnappe mir in der Küche noch einen Apfel, den ich unterwegs im Auto esse.
An der Schule angekommen, steige ich aus und laufe ums Auto.
Tom lässt nur die Scheibe runter.
Verwirrt frage ich ihn:
"Kommst du nicht mit?"
"Nein, viel Spaß. Bis später" lächelt er mich an.
"Okay.... bis später" ich mache mich auf den Weg in die Schule.

Heute ist Freitag.
Da einige Lehrer krank sind, übernimmt mein Physiklehrer ein paar Stunden und zu meiner Freude, schiebt er gleich eine Doppelstunde Physik rein.
Heute hat er es wieder voll auf mich abgesehen.
"Zoey, Wenn ein elektrischer Wechselstrom gleichbleibender Größe durch eine Spule fließt, ändert sich dann die Polarität der Spule?"
Ich schaue ihn an und frage mich was der von mir will...
"Kannst du mir bitte die Frage beantworten?"
"Keine Ahnung!" ich schüttel
mit dem Kopf.
"War mir ja schon irgendwie klar" motzt er mich an und nimmt Lucas, den Streber dran.
Dieser beantwortet ihm natürlich die Frage.
"Zoey, ist diese Aussage richtig oder falsch:
Im Transformator induziert die Induktionsspule ein Magnetfeld in den Eisenkern"
Ich verstehe nur Bahnhof und versuche mein Glück, da ich ja eine 50/50 Chance habe.
"Falsch"
"Richtig geraten! Kann uns irgendjemand erklären, warum diese Antwort falsch ist?"
Von jetzt an höre ich nicht mehr zu, da ich Mordpläne in meinem Kopf durchgehe.

Nachdem ich die Doppelstunde überlebt habe, will Herr Pappel noch mit mir reden:
"Zoey, deine Leistungen sind wirklich unter aller Kanone! Eigentlich ist da überhaupt nichts vorhanden! Langsam beförderst du dich in den Bereich "Versetzungsgefährdet", da es in Chemie und Mathematik auch nicht viel besser aussieht!"
"Herr Griemer kann mich ebenso wenig leiden wie Sie mich.... In Mathematik bin ich gar nicht so schlecht, hatte in letzter Zeit nur viel um die Ohren!" rede ich mit ihm ziemlich desinteressiert.
"Das ist eine böse Unterstellung! Herr Griemer und ich sind neutrale Lehrer! Nichts destotrotz werde ich deinen Vater zu einem Gespräch einladen müssen."
"Ja genau, klar. Und ich bin der Weihnachtsmann. Mit meinem Vater wünsche ich ihnen viel Erfolg, falls sie ihn erreichen richten sie Grüße von mir aus." lachend verlasse ich das Klassenzimmer und begebe mich zum nächsten Kriegsgebiet: Chemie.

"Schön das sie uns auch endlich beehren, Fräulein Tanner!" begrüßt mich Herr Griemer mit finsterem Gesicht.
"Herr Pappel hat mich aufgehalten, kann nichts dafür" ich würdige ihn keines Blickes und setze mich an meinen Platz.
"Sooooo, heute habe ich eine Überraschung für euch: Wir schreiben einen Überraschungstest!"

Ich bin sowas von am Arsch!

Tamara, die blöde Kuh, teilt den Test aus und als sie bei mir ankommt, frägt sie mich:
"Soll ich dir den Test hinlegen oder gleich wieder mit nach vorne nehmen?"
Angefressen reiße ich ihr das Blatt aus der Hand und atme einmal tief durch.
Nachdem Herr Griemer das ok gibt, drehen wir alle die Blätter um und ich muss feststellen, das Tamara das Blatt hätte wirklich wieder mitnehmen können.

Aufgabe 1: Erkläre die Oktettregel.
Aufgabe 2: Satz von Avogadro: Was bedeutet dies. Schreibe die Formeln auf und nenne die Normal- und Standardbedingungen.

Ich erspare mir den Rest durchzulesen, da ich überhaupt keine Ahnung habe.
Das wurde sicherlich die letzten 4 Wochen durchgenommen.
Nachdem alle abgegeben haben, drücke ich Herrn Griemer das unbearbeitete Blatt in die Hand "Somit haben Sie wenigstens heute ein bisschen Freude, wenn Sie hiermit meine Unfähigkeit unterstreichen!"
Genervt laufe ich aus dem Raum.
Als ich schon denke, es geht nicht schlimmer, muss ich feststellen das ich meine Schwimmsachen vergessen habe und darf daher die Doppelstunde mit einer ausführlichen Strafarbeit verbringen.
In Mathe und Erdkunde werden für die nächste Woche Klassenarbeit angekündigt und dann ist endlich Schluss für heute.

Total genervt verlasse ich das Schulgebäude und will gerade schnurstracks den Pausenhof überqueren, da zieht mich jemand nach hinten um die Ecke.

Erschrocken sehe ich Leo vor mir.
Dieser Umarmt mich schnell und flüstert:
"Mach jetzt nichts falsches, Tony steht da hinten um die Ecke"
Leo überreicht mir eine Box und lächelt mir flüchtig zu.

Ich könnte dahinschmelzen

"Muss wieder. Lass dir nicht zu lange Zeit!" er umarmt mich wieder ganz kurz, dafür ziemlich fest und rennt schnell zu Tony zurück.
Dieser hebt die Hand, was ich erwiedere und so schnell wie sie da waren, sind sie auch wieder weg.
Die kleine Box stecke ich in meinen Schulranzen und laufe mit schnellem Tempo auf Phil's Auto zu.
Kurz bevor ich die Autotüre öffne, höre ich jemanden rufen:
"Fräulein Tanner, einen Moment!"

Oh mann, was will denn der Depp jetzt?