Andauernd höre ich ganz weit weg meinen Namen.
Langsam werde ich klarer im Kopf, aber meine Augen sind zu schwer um sie zu öffnen.
"Zoey, komm schon mach die Augen auf!"
Ich kann es versuchen, wie ich will, aber ich schaffe es nicht!
"Lass ihr Zeit Tom, das wird schon!"
An meiner rechten Hand spüre ich etwas.Da hält doch Jemand meine Hand, oder?
Ich muss versuchen mich irgendwie bemerkbar zu machen.Leider bekomme ich werder meinen Mund noch meine Augen auf.
Ich versuche mit meiner Hand zu zucken, aber es kostet so viel Kraft, dass ich wieder komplett wegdämmere.☆☆☆☆☆☆☆
"Soweit sieht es ganz gut aus, sie muss jetzt nur endlich aufwachen!"
"Das kann dauern, du kennst die kleine Schlafmütze doch!"Wieder höre ich Stimmen.
Dieses Mal gelingt es mir meine Augen ein klein wenig zu öffnen.
Mit Mühe und Not erkenne ich Alex und Phil.
"Phil!" flüstert Alex
"Hmmmm?"
"Zoey, hey, da bist du ja wieder!" Alex kommt näher zu mir und kniet sich neben das Bett.
"Hi" kommt ganz schwach über meine Lippen.
"Zoey, kannst du deine Augen mal weiter öffnen?" frägt Phil, aber ich weiß nicht wo er ist.
"Ne...so schwer" nachdem ich diese Worte ausgesprochen habe, schlafe ich wieder ein.☆☆☆☆☆☆☆
Als ich das nächste Mal aufwache, schaffe ich es meine Augen komplett zu öffnen.
Franco sitzt auf einem Stuhl, neben meinem Bett und liest in einem Buch.
"Hi Franco" meine Stimme ist noch etwas schwach und kratzig.
Franco zuckt zusammen und legt sofort sein Buch auf die Seite.
"Endlich bist du wach! Du hast uns so einen Schrecken eingejagt!" Eine kleine Träne läuft ihm über die Wange.
"Was ist denn passiert? Warum bin ich hier? Kann ich was trinken bitte?"
Franco drückt zuerst den roten Knopf, neben meinem Bett und hilft mir dann etwas zu trinken.
Kurz darauf kommt eine Schwester mit Oli reingestürmt.
"Oh endlich Mädchen!" erleichtert atmet er aus und kommt an mein Bett.
"Wie geht's dir? Hast du Schmerzen?" will er wissen.
"Weis nicht. Glaub ganz gut. Mein Hals kratzt so" krächze ich in seine Richtung.
"Wir mussten dich kurzzeitig Beamten, und das kratzen kommt von dem Schlauch den du im Hals hattest. Kannst du dich erinnern was passiert ist?" möchte er wissen.
"Hmmm, ich hab Tom und Stephan gesucht und es war so dunkel und hat so stark geregnet. Irgendwann war Phil da und Alex... mehr weiß ich nicht" ich streng mich wirklich an, mich zu erinnern, doch ein paar Teile fehlen.
"Das hört sich schonmal gut an! Ruh dich noch schön aus! Ich komme später nochmal zu dir!" Oli verabschiedet sich wieder und verschwindet durch die Türe."Franco, was ist mit Tom und Stephan? Ist denen was passiert?" angsterfüllt schaue ich ihn an.
"Nein, nein, bei den beiden ist alles in Ordnung!" erklärt er mir und beruhigt mich wieder!
Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und atmet tief ein.
"Was ist denn los?" ich bin total verwirrt.Plötzlich öffnet sich die Türe und Tom und Alex stürmen herein.
Beide kommen an mein Bett und haben Tränen in den Augen.
"Was ist denn mit euch allen los?" ich verstehe die Welt nicht mehr.
"Mach sowas nie wieder!" ermahnt mich Alex.
"Hab ich schon wieder was angestellt? Tut mir echt leid, aber ich weiß nicht mehr so viel" entschuldige ich mich.
"Nein, alles gut. Wir sind nur froh das du wieder da bist!" nimmt Tom meine Hand und lächelt sanft.Alex' Melder geht runter und er verabschiedet sich hastig, da er im Dienst ist.
"Wann darf ich wieder heim zu euch?" will ich wissen.
"Hahaha. Zoey du bist gerade erst aufgewacht und dann fragst du sowas... unglaublich" lacht Franco und sieht sehr erleichtert aus.Es klopft an der Türe und die Schwester von vorhin verkündet, dass die Besuchszeit vorbei ist und ich Ruhe brauche.
Tom und Franco verabschieden sich beide, als würden sie mich nie wieder sehen und lassen mich mit verwirrten Gedanken zurück.Zwanghaft versuche ich mich zu erinnern..
Überall Wald... kalt...Regen... Dunkel...
Das Überlegen strengt mich übelst an und Oli, der gerade zur Tür hereinschneit, reißt mich aus meinen Gedanken.
Er setzt sich auf den Stuhl neben mir und streicht mir durch die Haare:
"Mensch, du hast uns echt einen riesen Schrecken eingejagt!"
"Was ist denn los Oli? Klär mich doch bitte mal auf!" ich versuche meine Stimme energischer klingen zu lassen.
"Du... Du wurdest Reanimationspflichtig und lagst 3 Tage im Koma..." erklärt er mir mit zerbrechlicher Stimme.
"Was?" meine Augen weiten sich und ich kann es gar nicht fassen.
"Aber..."
"Du musst dich jetzt noch gut ausruhen! Über alles andere können wir später reden! Du bist hier und du bist am Leben! Nichts anderes ist jetzt wichtig!" lächelt er mir leicht zu.
Ich greife nach seiner Hand und schließe die Augen.
Oli hält meine Hand und drückt sie leicht, bis ich wieder eingeschlafen bin.☆☆☆☆☆☆☆
"Zoey, aufwachen!" höre ich Phil rufen.
"Ne, ich will nicht in die Schule!" mecker ich ihn an.
"Hahahaha, musst du auch nicht! Es gibt Frühstück!"
Verwundert öffne ich meine Augen und mir fällt wieder ein, das ich im Krankenhaus bin.
Phil lässt mein Bett ein Stück hoch, erdrückt mich fast mit einer Umarmung und schiebt mir dann den Tisch mit dem Essenstablett etwas näher.Ohne Wiederrede esse ich ein Brötchen mit Marmelade und schaue nachdenklich aus dem Fenster.
"Über was denkst du nach?" will er wissen.
"Ich weiß nicht mehr richtig was passiert ist und es hat mich erschreckt das ich... " meine Stimme versiegt aprubt.
"Mach dir nicht so viele Gedanken! Wir hatten dich gleich wieder. Du warst zu stark Unterkühlt und das hat deinem Herz einfach nicht gefallen!"
"Hmmmmm. Aber was war denn? Bin ich weggelaufen? Was ist mit Tom und Stephan? Und warum war ich im Wald?" mir vergeht so langsam der Hunger und nach dem halben Brötchen ist auch Schluss.
"Du bist mit den beiden Joggen gegangen und warst so aufgedreht an dem Abend.
Du warst immer weit voraus und hattest wohl irgendwann keine Lust mehr zu warten. Die beiden haben dich aus den Augen verloren. Sie haben alles abgesucht und dich nirgends gefunden. Als der strömende Regen eingesetzt hat, sind sie nach Hause gelaufen und haben die Anderen und mich, da ich Dienst hatte, informiert. Wir sind dann alle zusammen los. Irgendwo tief im Wald haben wir dich nach Stunden auf dem Boden liegend gefunden. Nass bis auf die Knochen und total durchgefrohren. Anscheinend bist du durch Dornenbüsche gerannt, deine Füße sehen aus... erschrick nicht!" er bringt langsam Licht ins dunkle."Ja stimmt... Die waren so lahm und ich hab dann nicht mehr gewartet. Ich hab mich so sehr auf die Musik und meine Gedanken konzentriert und hab nicht mehr auf den Weg geachtet. Mir ist erst aufgefallen, das ich mich verlaufen habe, als es schon dunkel war. Ich habe die ganze Zeit nach den beiden geschrieen. Dann kam der Regen und es war so kalt und ich bin ein Gefälle runtergerutscht. Irgendwann wurde ich so müde, dann bin ich weitergelaufen und in einem Dornengestrüpp gelandet. Dann konnte ich nicht mehr und wollte nur kurz die Augen schließen. Irgendwann warst du da und dann Alex und danach weiß ich wirklich nichts mehr!" erzähle ich ihm, was mir nun einfällt.
"Du solltest wirklich mehr im Hier und Jetzt sein, als immer nur in deinen Gedanken" Tom steht im Türrahmen gelehnt und lächelt mich leicht an.
Er kommt auf mich zu und umarmt mich.
"Es tut mir so leid Tom, das war keine Absicht!" entschuldige ich mich.
"Ja, ich weiß. Du wolltest auch schneller laufen, aber Stephan und ich haben uns total verquatscht. Schwamm drüber. Hauptsache du wirst wieder gesund!" lacht er mich an.Die Türe öffnet sich wieder und Franco kommt rein.
"Hey Kleine. Lass dich drücken!" er umarmt mich fest und jedem ist die Erleichterung anzumerken.
"Warum war ich denn so hibbelig?"
Franco zuckt mit den Schultern:
"Du bist aus Deinem Zimmer gekommen und bist zum lebendigen Flummi geworden! Keine Ahnung warum!"Ich lehne mich zurück und überlege zwanghaft:
"Ich hab Physik mit Phil gelernt, dann Mathe mit Oli und zum Schluss noch Chemie mit Alex. Dann bin ich hoch ins Zimmer... und...und"Plötzlich fällt es mir wieder ein.
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Leben verbocken für Fortgeschrittene (ASDS)
FanfictionZoey Tanner ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in Köln. Da er geschäftlich sehr viel unterwegs ist, verbringt sie einen Großteil ihres Lebens in der Ärzte- und Polizisten- WG nebenan. Eigentlich ist ihr Leben perfekt, bis sie die falsch...